Dosierung/AnwendungEntscheidend für die Höhe der erforderlichen Antikörperdosis ist die im Körper vorhandene Glykosidmenge. Daher sollte immer - soweit wie möglich - die eingenommene Glykosidmenge in Erfahrung gebracht werden. Die erforderliche Dosis von Digitalis-Antidot kann dann wie folgt festgelegt werden:
80 mg Digitalis-Antidot binden 1 mg Digoxin oder Digoxinderivate bzw. Digitoxin im Körper. Wenn die eingenommene Glykosidmenge nicht ermittelt werden kann, sollte entsprechend der bisherigen klinischen Erfahrung eine Dosis von 6 Durchstichflaschen verabreicht werden.
Auch bei Kindern richtet sich die Dosis - unabhängig vom Körpergewicht - nach der im Körper vorhandenen Glykosidmenge. Es gelten daher die gleichen Dosierungs- und Anwendungsempfehlungen (siehe unten).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sind nach den bisherigen Erfahrungen zu behandeln wie Nierengesunde.
Die Rhythmusstörungen bilden sich im Allgemeinen 1-3 Stunden nach Beginn der Therapie als Zeichen einer zunächst ausreichenden Dosis von Digitalis-Antidot zurück.
Sollten in Einzelfällen auch noch nach 10 Stunden und mehr erneut Rhythmusstörungen auftreten, kann eine weitere Gabe von Digitalis-Antidot indiziert sein.
Art der Anwendung
Der Inhalt der benötigten Durchstichflaschen wird jeweils mit 20 ml steriler isotonischer Natriumchlorid-Lösung unter leichtem Schütteln - möglichst ohne Schaumbildung - gelöst. Anschliessend werden diese Lösungen von Digitalis-Antidot in eine Infusionsflasche bzw. zu steriler isotonischer Natriumchlorid-Lösung gefüllt und als Kurzinfusion während ca. ½ Stunde intravenös verabreicht.
Unmittelbar vor der Infusion von Digitalis-Antidot muss mittels Intrakutan- und Konjunktivaltest auf Allergie getestet werden (Einzelheiten siehe unter «Vorsichtsmassnahmen»).
Zu Beginn der Infusion muss sorgfälltig auf beginnende Schocksymptome geachtet werden (ärztliche Aufsicht!).
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