PharmakokinetikAbsorption / Distribution
Nimodipin wird nach Tabletteneinnahme rasch freigesetzt und zu mehr als 90% resorbiert. Nach einmaliger Gabe von zwei Tabletten (2× 30 mg) werden maximale Plasmakonzentrationen von durchschnittlich 31 ± 12 µg/l nach 40 Min. erreicht. Anschliessend fallen die Konzentrationen mit einer Halbwertszeit von ca. 5 Stunden auf durchschnittlich 1,3 µg/l nach 6 Stunden. Die mittlere Bioverfügbarkeit der Nimotop-Tabletten beträgt etwa 12%. Da aus Tierversuchen bekannt ist, dass Nimodipin praktisch vollständig resorbiert wird, ist die relativ geringe Bioverfügbarkeit darauf zurückzuführen, dass während der ersten Leberpassage ein Anteil von etwa 80–90% metabolisiert wird. Bei oraler Gabe von täglich 3× 40 mg über 7 Tage lässt sich weder eine Änderung der Resorptionskinetik noch der Eliminationskinetik erkennen. Eine Kumulation von Nimodipin im Blutplasma ist daher nicht zu erwarten. Bei oraler Gabe verschieden hoher Dosen verhalten sich die Flächen unter den Kurven dosisproportional.
Bei mehrfacher Tabletteneinnahme liessen sich keine Anzeichen für eine Kumulation von Nimodipin finden, wenn die Substanz in Tablettenform gesunden Probanden verabreicht wurde. Auch bei über 60 Jahre alten Patienten zeigte sich kein Anstieg in der Plasmakonzentration während einer 4wöchigen oralen Behandlung mit 3× 30 mg/Tag. Auch die Plasmakonzentrationswerte von Patienten, denen 40 mg Tabletten 8 Wochen lang verabreicht wurden, erbrachten mit 24 ± 23 µg/l zur 45. Minute bis zu 2 Stunden nach der letzten Tabletteneinnahme vergleichbare Werte wie nach einmaliger Tabletteneinnahme.
Nimodipin passiert die Blut-Hirn-Schranke. Die Konzentration der Substanz im Hirngewebe entspricht der Konzentration an nicht proteingebundener Substanz im Plasma.
Metabolismus / Elimination
In der Leber wird die Substanz weitgehend abgebaut, so dass bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen, speziell Leberzirrhose, mit einem verzögerten Abfall der Plasmakonzentration von Nimodipin zu rechnen ist. Nach oraler Applikation von 20 mg Nimodipin wurden innerhalb von 4 Tagen ca. 50% der Dosis mit dem Urin in Form von Metaboliten und 35% mit den Fäzes ausgeschieden.
Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Dihydropyridinen durch Hemmung des First-pass-Metabolismus.
Wie tierexperimentelle Studien zur Organverteilung zeigen, findet keine Kumulation in bestimmten Organen statt.
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