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Fachinformation zu Glucose 5% + NaCl 0,3%/0,9%:B. Braun Medical AG
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Parenterale Glucose-NaCl-Lösungen zur Kohlenhydrat- und Elektrolytzufuhr sowie zur Hydratation 

Zusammensetzung

1000 ml enthalten:

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                         Glucose 5%     Glucose 5%  
                         + NaCl 0,3%    + NaCl 0,9% 
----------------------------------------------------
Glucose-                                            
Monohydrat g             55             55          
(entspr.                                            
wasserfreier                                        
Glucose g)               (50)           (50)        
Natrium-                                            
chlorid g                3,0            9,0         
Aqua ad iniec-                                      
tabilia ml               1000           1000        
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Elektrolyte:                                        
Na+ mmol/l               51             154         
Cl- mmol/l               51             154         
----------------------------------------------------
pH                       3,5-6,5        3,5-6,5     
titrierbare                                         
Azidität                                            
mmol NaOH/l              <1             <1          
theor. Osmo-                                        
larität mosm/l           380            586         
Energiegehalt                                       
        kJ/l             835            835         
        kcal/l           200            200         
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Eigenschaften/Wirkungen

Glucose 5% + NaCl 0,3% B. Braun ist eine leicht hyperosmotische Infusionslösung.
Glucose 5% + NaCl 0,9% B. Braun ist eine stark hyperosmotische Infusionslösung.

Pharmakokinetik

Glucose

Distribution: Intrazellulär und intravasal.

Metabolismus
Intravenös verabreichte Glucose unterliegt entweder dem Aufbau zu Glykogen oder dem glykolytischen Abbau zu Pyruvat bzw. Lactat. Unter aeroben Bedingungen wird Pyruvat vollständig zu Kohlendioxyd und Wasser oxidiert. Glucose dient ausserdem zur Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels und zur Biosynthese wichtiger Körperbestandteile.

Elimination
Die Endprodukte der vollständigen Oxidation von Glucose werden hauptsächlich über die Lunge (Kohlendioxid) und die Niere (Wasser) eliminiert. Die renale Elimination von Glucose als solcher ist möglich, ausserhalb pathologischer Stoffwechselsituationen (z.B. Diabetes mellitus, Post-Aggressionsstoffwechsel) aber ohne quantitative Bedeutung.
Brennwert: 4 kcal/g.
Oxidationswasser: 0,6 ml/g.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei reduzierter Glucosetoleranz können Hyperglykämie und renale Glucoseverluste auftreten. Diese Erscheinungen lassen sich jedoch in der Regel durch Dosisreduzierung oder Insulingaben vermeiden.
Bei Hämodialysebehandlung ist zu beachten, dass die Glucoseverluste etwa 8 g/h betragen, wenn eine glucosefreie Dialyseflüssigkeit verwendet wird. Bei der Hämofiltration, sowie der Peritonealdialyse betragen die Glucoseverluste etwa 1 g/l (bei Verwendung glucosefreier Spülflüssigkeiten).

NaCl

Distribution: Extrazellulär.
Normale Osmolarität der extrazellulären Flüssigkeit: 280-300 mosm/l.
Na + -Tagesumsatz: 100-180 mmol.

Elimination
Die Elimination erfolgt hauptsächlich renal. Nach der glomerulären Filtration wird Natrium unter der Kontrolle der Mineralokortikoide in den Nierentubuli rückresorbiert oder ausgeschieden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Glucose 5% + NaCl 0,9% B. Braun
Hypotone Dehydratation (Kompensation eines NaCl-Mangels mit zusätzlicher Kohlenhydratzufuhr).

Glucose 5% + NaCl 0,3% B. Braun
Oligurie durch Exsikkose.
Hypertone Dehydratation.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und grosse Kinder: 500-2500 ml pro Tag bei einer Tropfgeschwindigkeit von 30-70 Tropfen/min.
Maximale Infusionsgeschwindigkeit: 250-500 ml/h (ca. 80-160 Tropfen/min).

Kleinkinder: 80-100 ml pro kg Körpergewicht/Tag bei einer Tropfgeschwindigkeit von 5-20 Tropfen/min.
Die Dosierung muss dem Zustand des Patienten, der Diurese und den Laborparametern (Glucose-Spiegel, Elektrolythaushalt, Wasserhaushalt und Basen/Säure-Status) angepasst werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Hyperhydratation, Ödeme.
Glucose 5% + NaCl 0,9% B. Braun: Hypernatriämie, hypertone oder isotone Dehydratation.

Vorsichtmassnahmen
Besondere Vorsicht bei Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz.
Nur unbeschädigte Behälter und klare Lösungen verwenden. Die Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz, der Säuren/Basen-Haushalt und der Blutzucker sollten genau überwacht werden.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen sind vor allem im Fall einer Überdosierung zu erwarten.
Hypokaliämie, Hyperchlorämie mit Azidose sind insbesondere möglich.

Interaktionen

Interaktionen mit Kortikosteroiden oder ACTH: erhöhtes Risiko einer Flüssigkeitsretention mit kardialer Dekompensation, Hypervolämie, Ödemen und/oder Hypernatriämie.
Schleifendiuretika und Thiazide verschlechtern die Glucosetoleranz; dasselbe kann durch hormonale Kontrazeptiva bedingt sein.

Überdosierung

Eine zu rasche und zu hohe Glucosezufuhr kann zur Hyperglykämie, u. U. zum hyperosmolaren Koma führen. Gefährdet sind vor allem Patienten mit einer Glucoseverwertungsstörung, z.B. Patienten mit latentem oder manifestem Diabetes mellitus oder Patienten im Post-Aggressionsstoffwechsel. Bei hochdosierter Zufuhr ist ausserdem ein Anstieg des Serumlactats möglich, vor allem wenn die Sauerstoffversorgung ungenügend ist. Bei alleiniger, energiebedarfsdeckender Glucosezufuhr im Rahmen der parenteralen Ernährung wurden kohlenhydratinduzierte Hypertriglyceridämien, u.U. hepatische Fettinfiltrationen beobachtet, sowie die Neigung zur Hyperventilation bzw. eine erschwerte Entwöhnung vom Respirator.

Behandlung
Die Infusion sofort unterbrechen, wichtige physiologische Parameter überwachen und entsprechende therapeutische Massnahmen ausführen.
Bei Hypervolämie, kardialer Dekompensation, Hypernatriämie oder Ödemen, entsprechende Diuretika (z.B. Furosemid) geben.
Bei Hypokaliämie, einen verdünnten Kaliumersatz durch langsame Infusion verabreichen.
Bei Hyperglykämie Insulin spritzen.
Dosisreduzierung.
Partielle Substitution durch andere Kalorienträger (z.B. Fett) zur Entlastung des Kohlenhydratstoffwechsel.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Glucose-Lösungen dürfen mit Blutprodukten nicht gemischt werden. Blut und Glucose dürfen nicht durch dasselbe Infusionsbesteck infundiert werden.

Hinweise
Eine hochdosierte Glucosezufuhr ist aufbauend zu beginnen. Bei abruptem Absetzen hochdosierter oder rascher Glucoseinfusionen besteht die Gefahr reaktiver Hypoglykämien. Sie können durch ausschleichende Beendigung der Infusion vermieden werden.

Haltbarkeit
In der Originalverpackung, bei Raumtemperatur lagern und bis zu dem, auf der Etikette aufgedruckten, mit «Exp.» bezeichneten Verfalldatum verwenden.

IKS-Nummern

45867.

Stand der Information

Februar 2000.
RL88

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