Analgetikum, Antipyretikum ZusammensetzungWirkstoff: Paracetamol.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
1 Zäpfchen Nina 120 enthält 120 mg Paracetamol; Excipiens pro Suppositorio.
1 Zäpfchen Nina 250 enthält 250 mg Paracetamol; Excipiens pro Suppositorio.
1 Zäpfchen Nina 400 enthält 400 mg Paracetamol; Excipiens pro Suppositorio.
Eigenschaften/WirkungenDer Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt. Für die analgetische Wirkung ist nachgewiesen, dass die Hemmung der Prostaglandin-Synthese zentral stärker ist als peripher. Die antipyretische Wirkung beruht auf einer Hemmung des Effektes endogener Pyrogene auf das hypothalamische Temperaturregulationszentrum. Paracetamol verfügt über keine ausgeprägte antiphlogistische Wirkung und hat keinen Einfluss auf die Hämostase oder die Magenschleimhaut.
PharmakokinetikAbsorption
Paracetamol wird rektal verzögert resorbiert. Die Resorptionsrate beträgt 65-88%.
Distribution
Für Nina Suppositorien wurde nach einer rektalen Einzeldosis von 250 mg für Paracetamol eine maximale Plasmakonzentration von 2,14 µg/ml (C max ) in 1,25 Std. (t max ) erreicht. Die Eiweissbindung liegt bei 20-50%. Paracetamol kann die Placentaschranke passieren und geht in die Muttermilch über.
Metabolismus
80% des verabreichten Paracetamols werden in der Leber an Glucuron- und Schwefelsäure konjugiert. Bei Säuglingen und Kleinkindern können die Fähigkeiten zur Konjugation noch nicht voll ausgereift sein.
Elimination
Paracetamol wird renal ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt 1-3 Stunden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Leberinsuffizienz: Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.
Niereninsuffizienz: Bei niereninsuffizienten Patienten liegen nur wenige Daten vor, wobei keine Hinweise auf eine verlängerte Halbwertszeit bestehen. Trotzdem wird eine Dosisanpassung empfohlen. Bei Hämodialyse-Patienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamol-Dosen um 40-50% vermindert sein.
Alte Leute: Die Halbwertszeit kann bei alten Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Medikamenten-Clearance einhergehen.
Kinder: Bei Neugeborenen und Kindern wurde keine signifikante Änderung der Halbwertszeit verglichen zu Erwachsenen beschrieben.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenAnwendungsmöglichkeiten
Behandlung von leichten bis mässig starken Schmerzen (Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Schmerzen im Bereich von Gelenken und Bändern, Rückenschmerzen, Schmerzen während der Menstruation, Schmerzen nach Verletzungen, Schmerzen bei Erkältungskrankheiten). Symptomatische Behandlung von Fieber.
Dosierung/AnwendungÜbliche, maximale Einzel- und Tagesdosis, Dosisintervall
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Alter Körper- Einzeldosis Maximale
gewicht Tagesdosis
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Säuglinge 3-6 5-7 1 Zäpfchen 3 Zäpfchen
und Monate kg Nina 120
Klein-
kinder
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Säuglinge 6-12 7-10 1 Zäpfchen 4 Zäpfchen
und Monate kg Nina 120
Klein-
kinder
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Klein- 1-3 10-15 1 Zäpfchen 3 Zäpfchen
kinder Jahre kg Nina 250
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Kinder 3-6 15-22 1 Zäpfchen 4 Zäpfchen
Jahre kg Nina 250
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Kinder 6-9 22-30 1 Zäpfchen 4 Zäpfchen
Jahre kg Nina 400
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Kinder 9-12 30-40 1 Zäpfchen 5 Zäpfchen
Jahre kg Nina 400
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Zwischen den einzelnen Dosen soll normalerweise eine Zeitspanne von 4-8 Stunden liegen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit leichter Niereninsuffizienz sollte ein Dosisintervall von mehr als 6 Stunden eingehalten werden, bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 50 ml/min ein Dosisintervall von 8 Stunden.
Therapiedauer
Ausser in besonderen Fällen sollen Nina 120 Zäpfchen bei Säuglingen bis zu 6 Monaten nicht länger als 3 Tage, in höherem Alter (Nina 120, Nina 250 und Nina 400) nicht länger als 5 Tage bei Schmerzen und nicht länger als 3 Tage bei Fieber verabreicht werden.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit auf Paracetamol und verwandete Substanzen. Schwere Leberfunktionsstörungen/akute Hepatitis. Schwere Nierenfunktionsstörungen. Hereditäre konstitutionelle Hyperbilirubinämie (Morbus Meulengracht). An Kinder, die versehentlich Alkohol eingenommen haben, dürfen paracetamolhaltige Medikamente nicht verabreicht werden.
Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist geboten bei Nieren- und/oder Leberinsuffizienz, hämolytischer Anämie bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, gleichzeitigem Gebrauch von potentiell lebertoxischen oder leberenzyminduzierenden Medikamenten.
Der Patient muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Schmerzmittel nicht ohne ärztliche Verordnung über längere Zeit regelmässig eingenommen werden dürfen. Längerdauernde Schmerzen bedürfen einer ärztlichen Abklärung.
Der Patient ist darauf hinzuweisen, dass bei chronischer Einnahme von Analgetika Kopfschmerzen auftreten können, die zu erneuter Einnahme und damit wiederum zum Unterhalt der Kopfschmerzen führen können (sogenanntes Analgetika-Kopfweh).
Die längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, kann zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Schwangerschaft, Stillzeit
Diese Rubrik ist für Kinder, die Nina erhalten, nicht relevant. Bei gebärfähigen Frauen gilt Schwangerschaftskategorie B. Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Foeten gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen. Das Risiko einer Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft bezüglich Funktions- und Organschäden, Missbildungen und Adaptionsstörungen in korrekter Dosierung gilt zurzeit als gering.
Paracetamol tritt in die Muttermilch über. Die Konzentration in der Muttermilch ist ähnlich wie die momentane Konzentration im Plasma der Mutter. Es sind jedoch keine nachteiligen Folgen für den Säugling bekannt.
Unerwünschte WirkungenÜberempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich: erythematöse, urtikarielle Hautreaktionen und Hautrötungen.
Selten: allergische Reaktionen wie Quincke-Oedem, Atemnot, Bronchospasmus, Schweissausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Schock. Ein kleiner Teil (5-10%) der Patienten mit Acetylsalicylsäure-induziertem Asthma oder anderen Manifestationen einer sogenannten Acetylsalicylsäure-Intoleranz kann in ähnlicher Weise auch auf Paracetamol reagieren (Analgetika-Asthma).
Blut und blutbildende Organe
Selten: allergisch bedingte Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, Panzytopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie.
Leber
Siehe unter «Vorsichtsmassnahmen».
InteraktionenEnzyminduktoren wie Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Isonicotinsäurehydrazid (INH) und Rifampicin steigern die Hepatotoxizität von Paracetamol.
Alkohol: Siehe unter «Kontraindikationen».
Chloramphenicol: Die Eliminationshalbwertszeit von Chloramphenicol wird durch Paracetamol um das 5-fache verlängert.
Salicylamid: Salicylamid verlängert die Eliminationshalbwertszeit von Paracetamol und vermehrt den Anfall lebertoxischer Metabolite.
Chlorzoxazon: Bei gleichzeitiger Gabe von Paracetamol und Chlorzoxazon steigt die Hepatotoxizität beider Substanzen.
Zidovudin: Durch die gleichzeitige Anwendung von Zidovudin und Paracetamol wird die Neigung zu einer Neutropenie verstärkt.
ÜberdosierungNach oraler Einnahme von 7,5-10 g Paracetamol bei Erwachsenen und von 150-200 mg/kg beim Kind (bei prädisponierten Patienten wie z.B. solchen mit erhöhtem Alkoholkonsum oder verminderter Glutathionreserve bei Nahrungskarenz schon in geringeren Dosen) kommt es zu akuten Vergiftungserscheinungen an Zellen der Leber und des Nierentubulus in Form von lebensgefährlichen Zellnekrosen. Plasmakonzentrationen von >200 µg/ml nach 4 h, von >100 µg/ml nach 8 h, von >50 µg/ml nach 12 h und von >30 µg/ml nach 15 h führen zu Leberschäden mit tödlichem Verlauf im Coma hepaticum. Die Hepatotoxizität steht in direkter Abhängigkeit zur Plasmakonzentration.
Symptome
1. Phase (= 1. Tag): Übelkeit, Erbrechen, abdominelle Schmerzen, Appetitlosigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl.
2. Phase (= 2. Tag): Subjektive Besserung, Lebervergrösserung, erhöhte Transaminasewerte, erhöhte Bilirubinwerte, Thromboplastinzeit verlängert.
3. Phase (= 3. Tag): Transaminasewerte stark erhöht, Ikterus, Hypoglykämie, Leberkoma.
Therapie
Eine wirksame Therapie sollte bereits bei Verdacht auf eine Intoxikation unverzüglich eingeleitet werden und folgende Massnahmen umfassen:
Magenspülung (ist nur innerhalb der ersten 1(-2) h sinnvoll), nachfolgend Verabreichung von Aktivkohle.
Orale Gabe von N-Acetyl-Cystein. In Situationen, wo die orale Applikation des Antidots nicht oder nicht gut möglich ist (z.B. durch heftiges Erbrechen, Bewusstseinstrübung) kann dieses i.v. verabreicht werden.
Paracetamol-Konzentration im Plasma messen (nicht früher als 4 h nach Einnahme).
Sonstige HinweiseHinweise
An Kinder, die versehentlich Alkohol eingenommen haben, dürfen Paracetamol-haltige Medikamente nicht verabreicht werden.
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Stand der InformationNovember 1997.
RL88
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