AMZVZusammensetzungWirkstoff: Iodum ut Povidonum-iodinatum.
Hilfsstoffe: Macrogolum 400; Excipiens ad unguentum.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 g Salbe enthält: Iodum 10 mg (ut Povidonum-iodinatum).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenVerhütung und Behandlung von Hautinfektionen, Wundinfektionen, Verbrennungen, Rissen, Schürfungen und nicht-diabetischen Ulcera.
Dosierung/AnwendungJe nach Bedarf Jodoplex Salbe dreimal täglich auftragen. Wenn notwendig, kann ein Verband angelegt werden.
Bei Neugeborenen und Säuglingen unter 6 Monaten darf Jodoplex Salbe nicht angewendet werden.
KontraindikationenBekannte Iod-Überempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit gegen andere in Jodoplex Salbe enthaltene Substanzen;
Hyperthyreose und andere manifeste Schilddrüsenerkrankungen;
Dermatitis herpetiformis Duhring;
vor einer Radio-Iod-Therapie;
Anwendung bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum 6. Lebensmonat.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei Patienten nach Schilddrüsenerkrankungen, Patienten mit blanden Knotenstrumen oder autonomen Adenomen sollte Jodoplex Salbe über längere Zeit und grossflächig nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden.
Bei der Anwendung von Jodoplex Salbe bei Patienten mit grossflächigen Verbrennungen ist auf eine ausreichende Volumensubstitution zu achten. Es wird zudem empfohlen, den Säure-Basen-Haushalt sowie die Nierenfunktion zu überwachen. Bei metabolischer Azidose und Nierenversagen sollte Jodoplex Salbe nicht angewendet resp. die Behandlung abgebrochen werden.
Bei vermuteter Iodüberempfindlichkeit empfiehlt es sich, vor der Anwendung auf kleinem Bezirk die Verträglichkeit zu überprüfen.
InteraktionenJodoplex Salbe soll nicht zusammen mit Quecksilber, Chlorhexidin, Alkalien oder Silbersulfadiazin enthaltenden Desinfektionsmitteln angewendet werden, da eine Teilinaktivierung stattfinden kann.
Schwangerschaft/StillzeitEs gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus bei längerdauernder (>1 Woche) Anwendung iodhaltiger Präparate nach dem ersten Schwangerschaftstrimenon. Iodid durchdringt die Plazentarschranke und kann zu Veränderungen der Schilddrüsenfunktion oder Struma beim Fötus und Neugeborenen führen.
Iod geht in die Muttermilch über.
Jodoplex Salbe soll deshalb während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig. Dann sollte es nicht über längere Zeit und nicht grossflächig angewendet werden. Eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion bei Neugeborenen wird empfohlen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenNicht zutreffend.
Unerwünschte WirkungenGelegentlich können Hautreizungen auftreten.
Selten wurden allergische Reaktionen bei prädisponierten Patienten beobachtet. In solchen Fällen soll die Behandlung mit Jodoplex Salbe abgebrochen werden.
Ein Teil des aus dem PVP-Iod-Komplex freigesetzten Iods wird resorbiert. Bei längerfristiger Anwendung können durch die erhöhten Iod-Spiegel gelegentlich adaptive, reversible Mechanismen auf der Hypothalamus-Hypophysen-Thyreoidea-Achse ausgelöst werden. In Studien wurden eine leichte Erhöhung des Serum-TSH sowie ein schwaches Absinken von T4 und T3 nachgewiesen.
ÜberdosierungNach akzidenteller oraler Einnahme grösserer Mengen Jodoplex Salbe können folgende Symptome auftreten: epigastrische Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfall, Polydipsie, Krämpfe im abdominalen Bereich, Hypertonie, Tachykardie, Zyanose, Kopfschmerzen, Schwindel, Delirium, Kollaps und Benommenheit, Nierenschädigung.
Bei einer Intoxikation empfiehlt sich nebst der supportiven Behandlung die sofortige Gabe von Stärkelösung bzw. Natriumthiosulfat. Ggf. schnelle Einlieferung ins Krankenhaus und Magenspülung mit Natriumthiosulfat-Lösung. Darüber hinaus sollte eine sorgfältige klinische Überwachung der Schilddrüsenfunktion erfolgen, um eine evtl. iodinduzierte Hyperthyreose auszuschliessen bzw. frühzeitig zu erkennen.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: D08AG02
Jodoplex Salbe wirkt bakterizid, fungizid, viruzid, sporozid und tötet Protozoen ab.
Der mikrobizide Effekt von Jodoplex Salbe ist auf das Iod zurückzuführen, welches aus dem Povidon-Iod-Komplex freigesetzt wird und durch Iodierung und Oxidierung die Enzymsysteme der Mikroorganismen irreversibel schädigt.
Aufgrund der fettfreien Salbengrundlage kann die Salbe leicht abgewaschen werden.
PharmakokinetikMit diesem Präparat wurden keine Pharmakokinetik-Studien durchgeführt. Bei anderen Präparaten wurde gezeigt, dass ein gewisser Anteil des aus dem PVP-Iod-Komplex freigesetzten Iods durch die Haut resorbiert wird. Nach der Anwendung konnte eine Erhöhung der Iodkonzentration im Serum gemessen werden. Ebenfalls liess sich im Urin eine erhöhte Iodausscheidung feststellen.
Präklinische DatenFür Povidon-Iod kann eine mutagene Wirkung mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden.
Ein kanzerogenes Potential kann nicht ausgeschlossen werden, da Langzeit-Kanzerogenitäts-Studien zu Povidon-Iod nicht vorliegen.
Wegen der Plazentagängikeit des Iods und der Empfindlichkeit der Feten gegenüber pharmakologischen Iod-Dosen dürfen währen der Schwangerschaft keine grösseren Iod-Mengen resorbiert werden. Die Verwendung von Povidon-Iod in der Geburtshilfe kann zu einem signifikanten Anstieg der Serum-Iod-Konzentration bei der Mutter und zu vorübergehender Unterfunktion der Schilddrüse mit Erhöhung der TSH-Konzentration beim Neugeborenen führen.
Darüber hinaus wird Iodid in der Milch gegenüber dem Serum angereichert.
Sonstige HinweiseSzintigraphische Schilddrüsenuntersuchungen können durch die gleichzeitige Anwendung von Jodoplex Salbe beeinflusst werden. Zwischen einer Behandlung mit Jodoplex Salbe und einem Szintigramm sollte eine Karenzzeit von 1–2 Wochen eingehalten werden.
Unter der Behandlung können Schilddrüsenfunktionen reversibel verändert sein. Dies ist bei entsprechenden diagnostischen Untersuchungen zu berücksichtigen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Flecken auf textilem Gewebe lassen sich mit Wasser und Seife, hartnäckige Flecken mit Salmiaklösung entfernen. Arzneimittel nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nicht einnehmen.
Zulassungsnummer46018 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinStreuli Pharma AG, 8730 Uznach.
Stand der InformationJuli 2004.
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