AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Groprim ist bei ausgeprägten Leberparenchymschäden und - falls wiederholte Bestimmungen der Plasmakonzentration von TMP und SMZ nicht durchgeführt werden können - bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <15 ml/min.) kontraindiziert.
Bei Überempfindlichkeit gegenüber Trimethoprim und Trimethoprim-Analoga (Tetroxoprim) sowie gegenüber Sulfonamiden und Sulfonamid-ähnlichen Substanzen, die zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Sulfonylharnstoff-Antidiabetika) und als harntreibende Mittel (Diuretika auf Sulfonamidbasis) eingesetzt werden, sollte Groprim nicht angewandt werden. Dies gilt auch bei Überempfindlichkeit gegen andere in Groprim enthaltene Substanzen.
Ebenso bei Blutbildveränderungen (megaloblastische Anämie aufgrund eines Folsäuremangels) und bei schweren Allgemeinreaktionen der Haut (z.B. Erythema exsudativum multiforme).
Groprim darf Früh- oder Neugeborenen während der ersten sechs Lebenswochen nicht verabreicht werden.
Bei Schwangerschaft im letzten Trimenon (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit Allergie oder Bronchialasthma in der Anamnese sollte Groprim mit Vorsicht verabreicht werden.
Vorsicht ist ebenso geboten bei Patienten mit Porphyrie oder Schilddrüsendysfunktion.
Bei Patienten, die Groprim über längere Zeit einnehmen müssen, sollte das Blutbild regelmässig kontrolliert werden. Bei signifikanter Verminderung eines korpuskulären Elementes gegenüber der Norm, muss Groprim sofort abgesetzt werden.
Bei Patienten, welche die Kombination von Trimethoprim mit Methotrexat erhielten, wurde über Fälle von Panzytopenie berichtet (siehe «Interaktionen»).
Patienten mit schweren Blutdyskrasien sind nur in Ausnahmefällen mit Groprim zu behandeln. Gelegentlich ist das Präparat Leukämiepatienten, die unter dem Einfluss von Zytostatika standen, verabreicht worden; diese zeigten keine zusätzliche Schädigung des Knochenmarks oder des peripheren Blutbildes.
Bei Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel sowie bei Patienten mit gewissen Hämoglobinopathien (Hb-Zürich, Hb-Köln) sollte das Präparat wegen möglicher Hämolyse nur bei zwingender Indikation und in kleinstmöglicher Dosierung eingesetzt werden.
Bei betagten Personen, bei Patienten mit zusätzlichen Komplikationen, wie eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion, sowie bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Medikamente, besteht - in Abhängigkeit von Dosis und Behandlungsdauer - ein erhöhtes Risiko zu gravierenden Nebenerscheinungen. Im Zusammenhang mit unerwünschten Wirkungen wie Blutdyskrasien, Erythema exsudativum multiforme majus (Stevens-Johnson-Syndrom), Epidermolysis acuta toxica (Lyell-Syndrom) und fulminanter Lebernekrose sind - wenn auch selten - Fälle mit letalem Ausgang gemeldet worden.
Die Behandlung ist unverzüglich abzubrechen, wenn erste Anzeichen eines Exanthems oder anderer schwerer Nebenwirkungen auftreten.
Um die Gefahr unerwünschter Wirkungen auf ein Minimum zu beschränken, sollte die Behandlung mit Groprim, besonders bei betagten Patienten, möglichst kurz dauern. Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosierung gemäss der speziellen Dosierungsanweisung anzupassen.
Da Groprim, wie andere Antibiotika, die Wirkung oraler Kontrazeptiva herabsetzen kann, sollten Patientinnen darauf hingewiesen werden, während der Behandlung mit Groprim zusätzliche schwangerschaftsverhütende Massnahmen zu treffen.
Bei einer länger dauernden Therapie mit Groprim kann es zum Überwuchern von nicht-empfindlichen Keimen und Pilzen kommen. Beim Auftreten einer Superinfektion ist sofort eine geeignete Therapie einzuleiten.
Bei älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz können hämatologische Veränderungen auftreten, die auf einen Folsäuremangel schliessen lassen; diese können jedoch mittels einer Folinsäurebehandlung rückgängig gemacht werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten, die einen zusätzlichen Risikofaktor für einen Folsäuremangel aufweisen, z.B. Phenytoin-Therapie, Therapie mit anderen Folsäureantagonisten, Malnutrition.
Trimethoprim beeinflusst den Metabolismus von Phenylalanin nachteilig. Für Patienten mit Phenylketonurie ist dies jedoch bei Einhaltung einer entsprechenden Diät ohne Relevanz.
Sogenannte «langsame Acetylierer» haben möglicherweise ein erhöhtes Risiko für idiosynkratische Reaktionen auf Sulfonamide.
Bei längerer Verabreichung sollten der Urin und die Nierenfunktion (besonders bei nierengeschädigten Patienten) kontrolliert werden.
Zur Verhinderung einer Kristallurie ist während der Behandlung für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Diurese zu sorgen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Mit sehr hohen Cotrimoxazol-Dosen liessen sich im Tierversuch die für Folsäure-Antagonismus typischen Fehlbildungen erzeugen. Beim Menschen ist ein erhöhtes Missbildungsrisiko bisher jedoch nicht bekannt geworden.
TMP und SMZ überwinden die Plazentarschranke und können den fetalen Folsäuremetabolismus beeinflussen. Groprim soll deshalb während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der erwartete therapeutische Nutzen gegenüber dem Risiko für den Feten überwiegt.
Es wird empfohlen, schwangeren Frauen während einer notwendigen Behandlung mit Groprim zusätzlich 5 mg Folsäure pro Tag zu geben. Im letzten Trimenon sollte Groprim, wegen erhöhtem Risiko für einen Kernikterus beim Neugeborenen, nicht angewendet werden.
Da TMP und SMZ in die Muttermilch übertreten, sollte auch während der Stillzeit der Nutzen für die Mutter und das Risiko für den Säugling (Kernikterus, Hypersensibilität) sorgfältig gegeneinander abgewogen werden (siehe «Kontraindikationen»).
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