PharmakokinetikAbsorption:
Nach einer oralen Dosis von 500 mg Paracetamol wurde eine maximale Plasmakonzentration von 7,2 µg/ml (Cmax) in 0,6 Std. (tmax) erreicht. Nach einer rektalen Dosis von 1 g Paracetamol/60 mg Codein für Paracetamol eine maximale Plasmakonzentration von 5,8 µg/ml (Cmax) in 2,5 Std. (tmax) und für Codein eine maximale Plasmakonzentration von 79 ng/ml (Cmax) in 1,7 Std. (tmax).
Distribution:
Nach der Resorption erfolgt eine gleichmässige Verteilung von Paracetamol in alle Körperflüssigkeiten. Codein hingegen verteilt sich zunächst im ZNS.
Die Plasmaproteinbindung beider Substanzen liegt bei nur bis zu 20%. Eine Interferenz mit anderen stark an Eiweiss gebundenen Stoffen ist daher nicht zu erwarten.
Beide Substanzen sind plazentagängig.
Paracetamol und Codein treten in geringem Masse in die Muttermilch über.
Metabolismus:
Paracetamol und Codein werden über die Leber verstoffwechselt.
Paracetamol wird zu über 90% an Glucuronsäure bzw. Sulfat gebunden und zu einem kleinen Teil als Cystein bzw. Merkaptankonjugat abgebaut.
Codein wird zu jeweils 5-10% zu Morphin und Norcodein demethyliert. Ein geringer Teil wird zu Normorphin umgewandelt.
Die analgetische Wirkung von Codein ist abhängig von der O-Demethylierung zu Morphin durch CYP2D6. Dieses Enzym weist einen genetischen Polymorphismus auf. Bei Patienten mit langsamem Debrisoquin-Metabolismus (ca. 7% der Bevölkerung) ist die analgetische Wirkung von Codein aufgrund ungenügender O-Demethylierung vermindert.
Elimination:
Paracetamol und Codein werden über den Urin ausgeschieden. In den Faeces sind nur Spuren zu finden. Die Metaboliten von Codein werden ebenso wie das unveränderte Codein in freier oder gebundener Form ausgeschieden.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen:
Leberinsuffizienz: Eine Dosisreduktion ist notwendig, da sowohl die Plasmahalbwertszeit von Paracetamol als auch die von Codein verlängert ist.
Niereninsuffizienz: Bezüglich Paracetamol liegen für niereninsuffiziente Patienten nur wenige Daten vor, es wird jedoch eine Dosisanpassung empfohlen. Für Codein ist eine Verlängerung der Plasmahalbwertszeit auf 9-18 Std. beschrieben.
Nach Anwendung von Codein wurde über Atemstillstand bei Niereninsuffizienz berichtet.
Bei Patienten mit mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance 10-50 ml/Min.) sollte die Codein-Dosis auf 75%, bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10 ml/Min.) auf 50% der empfohlenen täglichen Codein-Dosis gesenkt werden. Bei leichter Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance >50 ml/Min.) ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Alte Leute: Die Halbwertszeit kann bei alten Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Medikamenten-Clearance einhergehen.
Kinder: Bei Kindern wurde mit Paracetamol keine signifikante Änderung der Halbwertszeit verglichen zu Erwachsenen beschrieben. Für Codein liegen keine Daten vor.
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