Eigenschaften/WirkungenAufgrund seiner lipophilen Eigenschaften reichert sich Vitamin E in Membranen an und schützt infolgedessen funktionell wichtige Zellstrukturen, vorwiegend durch Hemmung der Lipidperoxydation. Vitamin E trägt wesentlich zur Stabilisierung der Lyposomen, Mitochondrien und Kapillarmembranen bei und damit zur Aufrechterhaltung der normalen Erythrozytenresistenz. Auf der gleichen Grundlage kommt es zu einer Steigerung der Phagozytoseaktivität.
Vitamin E greift auf verschiedenen Stufen in den Arachidonsäure- bzw. Prostaglandinstoffwechsel ein. Unter höheren Dosen wurde eine Hemmung der Thrombozytenaggregation beobachtet.
Bei Mangel an Vitamin E kommt es durch Lipidperoxydation zu einer Anreicherung des Alterspigments Lipofuscin im Gewebe. Ausgeprägter Vitamin E-Mangel als Folge einer schweren Malabsorption (Short-Bowel-Syndrom, Gallengangatresie, Pankreasinsuffizienz usw.) führt zu myo- und neuropathischen Symptomen. Eine seltenere Ursache eines Vitamin E-Mangels ist die A-β-Lipoproteinämie.
Es bestehen Hinweise dafür, dass unter Vitamin E-Gaben, möglicherweise durch Stimulierung der LDL-Cholesterinesterhydrolyse, eine Umverteilung der Blutfette stattfindet.
Bei Dyslipoproteinämie (erniedrigte HDL-Cholesterinwerte bei deutlich erhöhten LDL-Cholesterinwerten) soll Vitamin E eine Umverteilung des Cholesterins bewirken, wobei die antiatherogene HDL-Cholesterin-Fraktion ansteigt und die atherogene LDL-Cholesterin-Fraktion abfällt.
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