ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Calcort®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Interaktionen

Von Glukokortikoiden sind zahlreiche Interaktionen mit Arzneimitteln bekannt, welche bei Deflazacort ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Die nachstehend sowie im Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» aufgeführten Interaktionen können eine Anpassung der Dosierung von Calcort und/oder des(r) anderen gleichzeitig verabreichten Arzneimittel(s) erforderlich machen.
Pharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Deflazacort
Der wichtigste pharmakologisch aktive Metabolit von Deflazacort ist 21-Hydroxydeflazacort (D-21-OH). Er wird durch das Enzym CYP3A4 metabolisiert (siehe «Pharmakokinetik»).
Enzyminduktoren
Substanzen, die mikrosomale Leberenzyme induzieren, können den Glukokortikoid-Metabolismus beschleunigen. Dies kann ihre Wirksamkeit verringern. Folgende Wirkstoffe sind beispielsweise betroffen: Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Efavirenz, Modafinil, Nevirapin, Phenytoin, Primidon, Rifampicin, Topiramat und Johanniskraut. Patienten unter Glukokortikoid-Erhaltungstherapie müssen deshalb neu eingestellt werden, wenn solche Arzneimittel zusätzlich gegeben oder abgesetzt werden.
Enzyminhibitoren
Bei gleichzeitiger Gabe von moderaten bis potenten CYP3A-Inhibitoren ist der Metabolismus von Deflazacort und seiner Metaboliten reduziert, was das Risiko systemischer Nebenwirkungen der Kortikosteroide erhöht. Es wurden Fälle eines Cushing-Syndroms und einer Suppression der Nebenniere gemeldet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Dies betrifft z.B. Cobicistat (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Protease-Inhibitoren (z.B. Ritonavir), Azol-Antimykotika (Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Fluconazol), Makrolide (Clarithromycin, Erythromycin), Diltiazem, Isoniazid und Verapamil.
Östrogene können durch Verringerung der Clearance ebenfalls eine Erhöhung der Kortikoidwirkung verursachen.
Ciclosporin verringert die Clearance von Kortikosteroiden, vermutlich über eine kompetitive Hemmung der hepatischen mikrosomalen Enzyme.
Einfluss von Deflazacort auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Glukokortikoide können in hohen Dosen die Plasmakonzentrationen von Ciclosporin erhöhen. Langfristig verabreichte hohe Dosen von Glukokortikoiden können die Ausscheidung von Salicylaten beschleunigen und daher ihre Wirksamkeit verringern. Umgekehrt kann die Verringerung der Kortikosteroiddosis die Toxizität von Salicylaten verstärken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Pharmakodynamische Interaktionen
NSAR: Im Falle einer gleichzeitigen Gabe von Kortikosteroiden und NSAR kann sich die Inzidenz von gastrointestinalen Blutungen und Ulzerationen erhöhen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Antidiabetika: Kortikosteroide können die blutzuckersenkende Wirkung senken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Diuretika und Arzneimittel, die Einfluss auf den Kaliumhaushalt nehmen: Die gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, welche die Kaliumausscheidung erhöhen (z.B. Furosemid, Hydrochlorothiazid, Amphotericin B, Beta-Sympathomimetika, Xanthin-Derivate), kann zum erhöhten Risiko einer Hypokaliämie führen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Digitalisglykoside: Die Kombination mit Digitalisglykosiden kann ihre unerwünschten Wirkungen verstärken.
Immunsuppressiva: Bei gleichzeitiger Verabreichung von Methotrexat kann durch den synergistischen Effekt eine schwächere Kortikosteroiddosis ausreichend sein.
Antikoagulantien: Die Wirksamkeit von Cumarin-Antikoagulantien kann durch eine gleichzeitige Behandlung mit Kortikoiden erhöht sein. Zur Vorbeugung spontaner Blutungen ist daher eine engmaschige Überwachung des INR-Werts oder der Prothrombinzeit erforderlich.
Sympathomimetika: Kortikosteroide können die gewünschte Wirkung oder unerwünschte Wirkungen bestimmter Sympathomimetika (z.B. Salbutamol) verstärken; Ephedrin kann die Plasmaclearance von Glukokortikoiden und die Ausscheidung ihrer Metaboliten über die Niere erhöhen.
Neuromuskuläre Blocker: Bei Patienten, die mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden, kann die Anwendung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien eine verlängerte Relaxation sowie eine akute Myopathie auslösen. Risikofaktoren, die diese Interaktion begünstigen, sind: eine Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden in hohen Dosen und eine prolongierte Muskellähmung. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten dieser Interaktion ist nach längerer künstlicher Beatmung (z.B. auf einer Intensivstation) erhöht.
Psychopharmaka: Die Wirkung von Anxiolytika und Antipsychotika kann vermindert werden.
Anticholinergika: Atropin und andere Anticholinergika können zu einer weiteren Erhöhung eines gesteigerten Augeninnendrucks führen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Anticholinergika kann zu einem erhöhten Risiko für eine Myastheniekrise führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Schilddrüsenhormone: Serum-Thyroxin (T4)- und I131- Aufnahme können vermindert werden.
Attenuierte Lebendimpfstoffe: Das Risiko unerwünschter Wirkungen von Lebendimpfstoffen (z.B. Poliomyelitis, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken) kann aufgrund der immunsuppressiven Wirkung von Kortikosteroiden zunehmen (generalisierte Impfkrankheit). Es kann zu disseminierten Virusinfektionen kommen. Die Immunantwort kann verringert sein (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

2025 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home