AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Kontraindiziert ist Indometacin bei bestehendem akutem Ulcus ventriculi und/oder duodeni bzw. einem Ulkus in der Anamnese, da es deren Symptome maskieren bzw. Ulzerationen oder Irritationen des Magen-Darm-Traktes hervorrufen kann. Von der Gabe von Indometacin muss ebenfalls abgesehen werden bei bekannter Allergie (z.B. auch bronchospastische Reaktionen) des Patienten gegen einen der Bestandteile des Präparates, Acetylsalicylsäure oder andere nichtsteroidale Entzündungshemmer. Patienten mit nasalen Polypen in Verbindung mit Angioödem und Kinder unter 2 Jahren stellen ebenfalls eine Kontraindikation dar.
Vorsichtsmassnahmen
Wegen der in höherem Alter generell vergrösserten Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen soll Indometacin bei älteren Patienten mit gebührender Vorsicht angewendet werden.
Zentralnervensystem: Zu Beginn der Behandlung können Kopfschmerzen, Schwindel und/oder Benommenheit auftreten, doch ist ein Absetzen der Behandlung selten erforderlich. Sollten die Kopfschmerzen trotz Dosisreduktion fortdauern, ist jedoch ein Behandlungsabbruch zu erwägen. Die Patienten sind auf diese Nebenerscheinung aufmerksam zu machen, denn sie dürfen bei deren Auftreten kein Fahrzeug lenken und keine gefährlichen Maschinen bedienen.
Bei Patienten mit psychischen Störungen, Epilepsie oder Parkinsonscher Krankheit ist mit der Verabreichung von Indometacin Vorsicht geboten, weil sich diese Zustände in einzelnen Fällen verschlechtern können.
Gastrointestinaltrakt: Sollten schwere gastrointestinale Reaktionen auftreten, sind Risiken und Nutzen einer Fortsetzung der Therapie gegeneinander abzuwägen.
Die gastrointestinalen Nebenerscheinungen lassen sich oft verringern, wenn man die Indometacin Helvepharm-Kapseln und -Retardkapseln nach den Mahlzeiten, mit Milch oder zusammen mit einem Antazidum gibt.
Herzkreislaufsystem: Patienten mit Herzfunktionsstörungen (Herzinsuffizienz), Hypertonie oder anderen eine Wasserretention prädisponierenden Faktoren sollte Indometacin Helvepharm nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Infektionskrankheiten: Indometacin kann die Begleitsymptome von Infektionskrankheiten maskieren, eine rechtzeitige Erkennung einer solchen Krankheit kann deshalb erschwert sein. An Patienten mit bestehender Infektionskrankheit (auch wenn sie unter Kontrolle ist) muss Indometacin vorsichtig gegeben werden.
Ophthalmologischer Bereich: In Einzelfällen wurden unter Langzeitbehandlung mit Indometacin Ablagerungen in der Kornea sowie Veränderungen der Retina bzw. Makula beobachtet. Bei Auftreten solcher Veränderungen sollte die Therapie abgebrochen werden. Verschwommenes Sehen kann ein charakteristisches Symptom sein und erfordert genaue Abklärung. Es sind auch asymptomatische Augenveränderungen möglich, weshalb bei Langzeitbehandlung mit Indometacin periodische augenärztliche Kontrollen ratsam sind.
Thrombozytenaggregation: Indometacin kann die Thrombozytenaggregation hemmen. Dieser Effekt ist von kürzerer Dauer als nach Acetylsalicylsäure und innerhalb von 24 Stunden nach Absetzen von Indometacin reversibel.
Patienten mit Blutgerinnungsstörungen sollte Indometacin Helvepharm mit Vorsicht verschrieben werden, weil die Blutungszeit verändert werden kann.
Nierenfunktion: Bei Patienten mit verminderter renaler Durchblutung, bei denen die renalen Prostaglandine eine wichtige Rolle für die Aufrechterhaltung der renalen Perfusion spielen, kann die Verabreichung eines nichtsteroidalen Antirheumatikums eine Niereninsuffizienz auslösen. Als besondere Risikopatienten für eine derartige Reaktion gelten solche mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, fortgeschrittenem Alter, extrazellulärem Flüssigkeitsschwund, Herzinsuffizienz, Sepsis oder eine gleichzeitige Einnahme von nephrotoxischen Medikamenten. Indometacin sollte mit Vorsicht verabreicht werden, und die Nierenfunktion sollte bei jedem Patienten mit möglicherweise reduzierter Nierenleistung überwacht werden. Ein Abbruch der Antirheumatika-Therapie bewirkt normalerweise eine Wiederherstellung des Status vor Behandlungsbeginn.
Leberfunktion: Bei Patienten mit Symptomen einer gestörten Leberfunktion oder erhöhten Laborwerten sollte während der weiteren Behandlung sorgfältig auf eine schwerere Beeinträchtigung der Leberfunktion geachtet werden.
Wenn pathologische Lebertests persistieren oder sich verschlechtern, wenn sich klinische Smyptome einer Lebererkrankung entwickeln oder wenn systemische Manifestationen auftreten (z.B. Eosinophilie, Hautausschlag usw.), sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Falsch-negative Resultate beim Dexamethason-Hemmtest sind bei Patienten, die mit Indometacin behandelt wurden, beobachtet worden. Deshalb sollten Resultate dieses Tests bei solchen Patienten mit Vorsicht interpretiert werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
1. und 2. Trimenon: Schwangerschafts-Kategorie B. Tierstudien haben keine Risiken für den Fötus gezeigt, aber man verfügt über keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen.
3. Trimenon: Schwangerschafts-Kategorie D. Wegen möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus Botalli und möglicher Wehenhemmung soll Indometacin Helvepharm nicht gegeben werden.
Da Indometacin in die Muttermilch übertritt, soll Indometacin Helvepharm in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
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