AMZVZusammensetzungWirkstoffe: Benzoxonii chloridum, Lidocaini hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Levomentholum, Eucalypti aetheroleum, Menthae piperitae aetheroleum, Saccharinum, Excip. pro capsula.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Gelsolet enthält: Benzoxonii chloridum 1 mg, Lidocaini hydrochloridum 1 mg.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenInfektionen im Mund- und Rachen-Raum (lokal desinfizierende und analgetische Wirkung): Pharyngitis, Laryngitis, Halsschmerzen bei Erkältung, Stomatitis, Aphthen, Gingivitis. Adjuvans bei Angina.
Dosierung/AnwendungGutartige Infektionen: 1 Gelsolet alle 2–3 Stunden.
Akute Infektionen: 1 Gelsolet alle 1–2 Stunden. Gelsolets langsam im Munde zergehen lassen.
Aphthen: 1 Gelsolet in Kontakt zur Läsion zergehen lassen.
Eine Dosis von 10 Gelsolets pro Tag ist nicht zu überschreiten.
Kinder
Orofar mit Lidocain kann Kindern ab 4 Jahren verabreicht werden, aber es ist ratsam, die Dosis zu reduzieren: 6 Gelsolets pro Tag sind nicht zu überschreiten.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber quaternären Ammoniumverbindungen, Lidocain oder einem der Hilfsstoffe.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenOrofar mit Lidocain ist nur für die Anwendung in Mund und Rachen bestimmt.
Dieses Arzneimittel wird nicht für Kinder unter 4 Jahren empfohlen.
InteraktionenWie bei allen quaternären Ammoniumverbindungen kann die Wirksamkeit des in Orofar mit Lidocain enthaltenen Benzoxoniumchlorids bei gleichzeitiger Anwendung anionischer Tenside, z.B. Zahnpaste, vermindert werden.
Schwangerschaft/StillzeitReproduktionsstudien beim Tier haben kein fetales Risiko gezeigt, wobei jedoch keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vorliegen. Man sollte folglich die Anwendung von Orofar mit Lidocain während der Schwangerschaft, vor allem während des ersten Drittels, vermeiden.
Mangels Informationen über den Übertritt des Wirkstoffs in die Muttermilch sollte Orofar mit Lidocain während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Unerwünschte WirkungenSelten: allergische Reaktionen.
Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich: lokale Reizung.
Selten: Bei Anwendung ab 2 Wochen kann eine reversible braune Verfärbung der Zunge und/oder der Zähne auftreten.
ÜberdosierungWie bei allen quaternären Ammoniumverbindungen, kann die akzidentelle Einnahme einer grösseren Menge Orofar mit Lidocain Übelkeit oder Erbrechen verursachen. Die sofortige Gabe von Milch oder geschlagenem Eiweiss in Wasser ist hier empfehlenswert. Alkohol, welcher die Resorption begünstigt, ist zu vermeiden. Die Konzentration von Lidocain in Orofar mit Lidocain ist zu gering, um Überdosierungssymptome hervorrufen zu können.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: A01AB14
In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Benzoxoniumchlorid eine bakterizide Wirkung auf grampositive und – in einem geringeren Masse – auf gramnegative Keime entfaltet. Es besitzt darüber hinaus fungizide und viruzide Eigenschaften. Letztere sind gegen Membranviren gerichtet, wie z.B. Virus influenzae, parainfluenzae, herpes hominis. Dank seiner kationischen Struktur besitzt Benzoxoniumchlorid eine starke Oberflächenaktivität, die für eine bedeutende Penetrationswirkung verantwortlich ist.
Die Wirksamkeit von Orofar mit Lidocain bei der Behandlung von Halsschmerzen und Zahnfleischentzündung durch seine inhibitorische Wirkung auf die Bildung von Zahnplaque wurde in mehreren klinischen Arbeiten unter Beweis gestellt.
Lidocain ist ein Lokalanaesthetikum, das Halsschmerzen und entzündungsbedingte Schluckbeschwerden lindert.
Orofar mit Lidocain ist nicht kariogen: Die Gelsolets enthalten Saccharin.
PharmakokinetikBenzoxoniumchlorid wird praktisch nicht resorbiert. Beim Menschen wird ungefähr 1% der verabreichten Dosis im Urin wiedergefunden, und die Konzentrationen im Blut bleiben an der Nachweisgrenze. Diese Ergebnisse stehen mit Tierversuchen im Einklang, bei denen sich die Ausscheidung mit den Fäzes nach oraler Gabe auf ungefähr 95% belief. Eine Gewebskumulation wurde nicht beobachtet.
Lidocain wird bei oraler Verabreichung im Bereich der Mundschleimhaut resorbiert. Es wird bei der ersten Leberpassage metabolisiert, und seine biologische Verfügbarkeit liegt nach oraler Gabe bei ungefähr 35%. Die Metabolisierung in der Leber erfolgt schnell, und die Metaboliten werden über den Harnweg ausgeschieden, wobei weniger als 10% des Lidocains in unveränderter Form verbleiben.
Präklinische DatenKeine für die Anwendung relevanten präparatespezifischen Daten verfügbar.
Sonstige HinweiseBei 15–30 °C lagern und vor Feuchtigkeit schützen. Arzneimittel sollen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Zulassungsnummer46857 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinNovartis Consumer Health Schweiz AG, Bern.
Stand der InformationJuli 2008.
|