InteraktionenNifedipin wird über das Cytochrom P450 3A4 System metabolisiert, das in der Mukosa des Dünndarms und in der Leber lokalisiert ist.
Medikamente, von denen eine Hemmung oder Induktion dieses Enzymsystems bekannt ist, können daher (nach oraler Verabreichung) die Absorption oder Elimination von Nifedipin hemmen.
Corotrend kann grundsätzlich kombiniert werden mit anderen Antihypertonika, Beta-Rezeptoren-Blockern, mit Cimetidin und Ranitidin oder Saluretika verabreicht werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine verstärkte Blutdrucksenkung eintreten kann, weshalb eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt ist. Bei Kombination von Nifedipin mit Betablockern ist gelegentlich die Ausbildung oder Verschlechterung von Herzinsuffizienz beobachtet worden. Eine Behandlung mit Herzglykosiden kann unter Beachtung der notwendigen Vorsichtsmassnahmen gleichzeitig angefangen oder fortgeführt werden. Nach Absetzen von Betablockern kam es gelegentlich durch Nifedipin zu einer Verschlimmerung der Angina pectoris-Symptomatik, die durch den plötzlichen Entzug des Betablockers bedingt war. Daher wird von einem abrupten Übergang von Betablockern auf Nifedipin abgeraten.
Bei Kombination mit Nitraten verstärken sich die Wirkungen auf Blutdruck und Herzfrequenz.
Die für die gleichzeitig mit Corotrend verabreichten Arzneimittel geltenden Kontraindikationen und Vorsichtsmassnahmen sind zu beachten und die Patienten sorgfältig zu überwachen.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinidin wurden erniedrigte Chinidin-Plasmaspiegel bzw. nach Absetzen von Nifedipin ein deutlicher Anstieg des Chinidin-Plasmaspiegels beobachtet, so dass bei kombinierter Therapie die Kontrolle des Chinidinspiegels empfohlen wird.
Cimetidin hemmt das Cytochrom P450 3A4-System.
Bei gleichzeitiger Gabe von Nifedipin und Cimetidin oder Ranitidin (in geringem Ausmass) kann es daher zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommen.
Der blutdrucksenkende Effekt von Nifedipin kann durch die gleichzeitige Gabe trizyklischer Antidepressiva verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Cisaprid und Nifedipin kann die Plasmakonzentration von Nifedipin erhöht werden. Bei Verabreichung von beiden Substanzen sollte der Blutdruck kontrolliert werden und wenn nötig die Nifedipindosis reduziert werden.
Nifedipin kann eine Erhöhung der Plasmaspiegel von Digoxin und Theophyllin bewirken, so dass die Kontrolle letzterer empfohlen wird.
Diltiazem vermindert die Nifedipin-Clearance. Die Kombination beider Substanzen sollte mit Vorsicht verabreicht und eine Verminderung der Nifedipin-Dosis kann in Betracht gezogen werden.
Grapefruitsaft hemmt den oxidativen Abbau von Nifedipin, so dass bei Einnahme mit Grapefruitsaft erhöhte Nifedipinspiegel auftreten können. Als Folge kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt sein. Bei regelmässigem Konsum von Grapefruitsaft kann dieser Effekt bis zu drei Tagen nach der letzten Einnahme andauern. Corotrend soll daher nicht mit Grapefruitsaft eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenytoin und Nifedipin wird die Bioverfügbarkeit von Nifedipin vermindert und so seine Wirksamkeit geschwächt. Wenn beide Präparate gleichzeitig angewendet werden, sollte die klinische Reaktion auf Nifedipin beobachtet werden und gegebenenfalls eine Steigerung der Nifedipin-Dosis erwogen werden. Eine Dosisanpassung nach Beendigung der Phenytoin-Therapie kann erforderlich sein.
Die gleichzeitige Einnahme von Quinupristin/Dalfopristin und Nifedipin kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Nifedipin führen. Bei gleichzeitiger Gabe dieser beiden Präparate sollte der Blutdruck überwacht werden und, falls notwendig, eine Dosisreduktion von Nifedipin erwogen werden.
Rifampicin weist eine starke induzierende Wirkung auf das Cytochrom P450 3A4 System auf. Bei gleichzeitiger Gabe von Rifampicin wird die Resorption von Nifedipin deutlich reduziert und seine Wirkung damit abgeschwächt. Die Verabreichung von Nifedipin in Kombination mit Rifampicin ist daher kontraindiziert (vergleiche Abschnitt «Kontraindikationen»).
Nifedipin sollte nicht in Kombination mit Magnesiumsulfat i.v. verabreicht werden, da es zu einer neuromuskulären Blockade kommen kann.
Nach Erfahrungen mit dem Calciumantagonisten Nimodipin kann nicht ausgeschlossen werden, dass die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin oder Phenobarbital aufgrund deren enzyminduzierender Wirkung zu verringerten Plasmakonzentrationen und damit zu einer abgeschwächten Wirkung von Nifedipin führen kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Valproinsäure ist aufgrund von Erfahrungen mit Nimodipin eine Erhöhung der Plasmakonzentration und damit eine verstärkte Wirkung von Nifedipin zu erwarten.
Da Nifedipin eine Gingivahyperplasie bewirken kann, ist es ratsam, Patienten, die während einer Ciclosporin -Therapie eine Gingivahypertrophie entwickeln, Nifedipin nicht zu verabreichen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Nifedipin und folgenden Wirkstoffen, die als Inhibitoren des Cytochrom P450 3A4-Systems bekannt sind, kann eine Erhöhung der Plasmakonzentration und damit eine Wirkungsverstärkung von Nifedipin nicht ausgeschlossen werden:
Erythromycin,
Fluoxetin,
Nefazodon,
Protease-Inhibitoren wie z.B. Amprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir oder Saquinavir,
Antimykotika wie z.B. Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol.
Nifedipin vermindert die Ausscheidung von Vincristin , wodurch die Nebenwirkungen von Vincristin zunehmen können. Eine Dosisverminderung von Vincristin sollte daher in Betracht gezogen werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen und Nifedipin wurden erhähte Cephalosporin-Plasmaspiegel beobachtet.
Die gleichzeitige Anwendung von Tacrolimus und Nifedipin kann zu erhöhten Tacrolimus-Plasmaspiegeln führen, so dass die Tacrolimus-Dosis im Einzelfall reduziert werden sollte. Eine regelmässige Plasmaspiegelkontrolle von Tacrolimus wird empfohlen.
Die Kombination von Nifedipin mit folgenden Wirkstoffen verändert die pharmakokinetischen Eigenschaften von Nifedipin nicht:
Benazepril, Candesartan cilexetil, Debrisoquin, Doxazosin, Irbesartan, Triamteren/Hydrochlorothiazid, Talinolol,
Ajmalin,
Aspirin,
Omeprazol, Pantoprazol, Ranitidin,
Orlistat,
Rosiglitazone.
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