ÜberdosierungSymptome der akuten Intoxikation
ZNS: Unruhe, Somnolenz, Erregungszustände, Dyskinesie, Ataxie, Verwirrtheit, Delirium, Halluzinationen, Krämpfe, Koma und finale Atemlähmung.
Herz: Arrhythmien, Frequenzalterationen.
Harnwege: Harnverhaltung.
Bronchialtrakt: Hemmung der Selbstreinigung, steigende Infektgefahr.
GI-Trakt: Nausea, Erbrechen, Obstipation.
Haut: trockene und heisse Haut, erhöhte Körpertemperatur, rotes Gesicht.
Therapie
Resorptionsvermindernde und temperatursenkende Massnahmen ergreifen und Gabe von Physostigminsalicylat als Antidot. Dessen Dosierung (Erwachsene: 1-4 mg; Kinder 0,02 mg/kg langsam i.v.) ist der Schwere der Vergiftung anzupassen und muss wegen des raschen Abbaus wiederholt werden.
Weitere Massnahmen sind symptomatisch, z.B. die Gabe kurzwirkender Barbiturate sowie gewisser Benzodiazepine, z.B. Diazepam (keine Phenothiazine!) gegen Erregungszustände, wobei zu beachten ist, dass hierdurch das Eintreten einer Atemlähmung im späten Stadium der Atropinvergiftung begünstigt wird. Wegen der Gefahr einer Atemlähmung muss eine künstliche Beatmung vorbereitet werden.
Eine Hyperthermie ist durch Wärmeabfuhr (z.B. Bad) zu behandeln, nicht durch Antipyretika.
Die Schleimhäute der Augen und des Mundes sind zu befeuchten oder mit einer Pilocarpinlösung (0,5-2%) zu spülen.
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