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Fachinformation zu Olbetam®:Pfizer AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Acipimoxum.
Hilfsstoffe
Amylum pregelificatum, magnesii stearas, silica colloidalis, natrii laurilsulfas (corresp. 0.05 mg natrium), gelatina, ferrum oxydatum rubrum, ferrum oxydatum flavum, titanii dioxidum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Olbetam wird verwendet zur Behandlung der Hyperlipoproteinämien des Typs IIa, IIb, III, IV und V nach Klassifikation von Fredrickson.
Eine medikamentöse Behandlung ist angezeigt bei:
·Schweren primären Fettstoffwechselstörungen (Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie und kombinierten Formen), die weder durch eine Änderung der Ernährung noch durch andere Verhaltensänderungen (z.B. körperliche Aktivität) ausreichend beeinflusst werden können
·Schweren sekundären Fettstoffwechselstörungen, die trotz einer konsequenten Behandlung der Grundkrankheit (z.B. Diabetes mellitus) weiter bestehen
Olbetam ist als ergänzende Behandlung indiziert bei Patienten mit Hypercholesterinämie und gemischter Dyslipidämie, die unzureichend auf andere Arzneimittel wie Statine oder Fibrate reagiert haben.
Durch eine Behandlung der Hyperlipoproteinämie mit Acipimox wurde keine Senkung der kardialen Morbidität und Mortalität nachgewiesen.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Dosierung richtet sich nach dem Ausmass der bestehenden Erhöhung der Blutfettwerte.
Bei Hyperlipoproteinämien vom Typ IV wird eine Dosis von 2x1 Hartkapsel Olbetam täglich und bei Hyperlipoproteinämien vom Typ II, III und V eine Dosis von 3x1 Hartkapsel Olbetam täglich empfohlen.
Therapiedauer
Die Behandlung von erhöhten Blutfettwerten macht eine langfristige Einnahme erforderlich. Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung und Evaluierung der Wirkung notwendig. Bei ungenügender Wirkung sollte das Präparat abgesetzt werden. Die Blutfettspiegel sind wiederholt und regelmässig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung überprüft werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosierung in Abhängigkeit der Kreatinin-Clearance reduziert werden; bei Werten zwischen 40 und 60 ml/min 1 Hartkapsel Olbetam täglich, und zwischen 30 und 40 ml/min 1 Hartkapsel Olbetam jeden zweiten Tag.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Olbetam Hartkapseln bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Art der Anwendung
Olbetam Hartkapseln sollten mit oder nach den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Kontraindikationen

Olbetam darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung sowie bei Magen-Darm-Geschwüren und schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei Patienten mit bestehender Niereninsuffizienz sind die unter «Spezielle Dosierungsanweisungen» empfohlenen Dosierungen einzuhalten.
Acipimox ist strukturverwandt mit Nikotinsäure. Wird Nikotinsäure gemeinsam mit einem Statin (3-Hydroxy-3-methylglutaryl Coenzym A [HMG-CoA] Reduktase-Hemmer) verabreicht, erhöht sich das Risiko einer Muskeltoxizität. Bei gleichzeitiger Verabreichung der beiden Substanzen ist Vorsicht geboten. In einer Studie traten bei Chinesen, welche Nikotinsäure und Laropiprant gemeinsam mit Simvastatin eingenommen haben, im Vergleich zu Kaukasiern Myopathien und Rhabdomyolysen mit vermehrter Häufigkeit auf.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Hartkapsel, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse ist erhöht, wenn Nikotinsäure zusammen mit einem Statin verabreicht wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Andere Interaktionen
Mit Digoxin, Warfarin und Cholestyramin wurden keine Interaktionen beobachtet.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren vor. Während der Schwangerschaft sollte Acipimox daher nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Acipimox in die Muttermilch übergeht. Das Präparat sollte daher während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Aufgrund der möglichen unerwünschten Wirkungen kann Olbetam einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Unerwünschte Wirkungen

Medizinisch relevante unerwünschte Wirkungen aus klinischen Studien sowie nach Markteinführung sind nachfolgend nach Systemorganklassen (MedDRA) und Häufigkeit geordnet angeführt. Häufigkeitsangaben: «Gelegentlich» (≥1/1000 bis <1/100), «selten» (≥1/10'000 bis <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000).
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: anaphylaktoide Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Flush.
Selten: Vasodilatation.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Bronchospasmus, asthmaähnliche Atemnot.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Verdauungsbeschwerden, Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Durchfall.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Juckreiz, Ausschlag, Rötungen.
Selten: Urtikaria, Angioödem.
Hautreaktionen sind im Allgemeinen vorübergehend und erfordern kein Absetzen des Arzneimittels.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Muskelschwäche.
Sehr selten: Myositis, Myalgie, Arthralgie, Myopathie, Myasthenia-ähnliches Syndrom.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Unwohlsein, Wärmegefühl.
Untersuchungen
Sehr selten: CPK-Anstieg.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Wenn toxische Effekte beobachtet werden, müssen unterstützende Massnahmen ergriffen und eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.
Behandlung
Die Hämodialyse ist ein wirksames Verfahren zur Elimination von Acipimox.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C10AD06
Wirkungsmechanismus
Olbetam hat eine ausgeprägte lipidsenkende Wirkung (Triglyzeride-Cholesterin).
Pharmakodynamik
Olbetam hemmt die Freisetzung der freien Fettsäuren im Fettgewebe und die hepatische Lipoproteinlipase. Dies hat eine Senkung der atherogenen Lipoproteine (LDL und VLDL) im Blut zur Folge und äussert sich durch eine Senkung der Triglyceride und des Cholesterins. Gleichzeitig werden die antiatherogenen Lipoproteine (HDL) erhöht.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.
Die klinische Wirksamkeit in der Prävention von Herzerkrankungen wurde nicht gezeigt.

Pharmakokinetik

Absorption
Olbetam wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert. Nach ca. 2 Stunden werden die maximalen Plasmaspiegel erreicht.
Distribution
Der Wirkstoff Acipimox wird nicht an Plasmaproteine gebunden. Bei wiederholter Verabreichung werden die pharmakokinetischen Parameter nicht verändert. Somit kann eine Kumulation aufgrund der kurzen Halbwertszeit ausgeschlossen werden.
Metabolismus
Es entstehen keine Metaboliten. Nach 24 Stunden sind über 90% des Wirkstoffes in unveränderter Form im Urin ausgeschieden.
Elimination
Die Elimination aus dem Plasma verläuft biphasisch; eine erste schnelle Phase dauert ca. 8-10 Stunden mit einer Halbwertszeit von ca. 2 Stunden, und eine darauffolgende zweite Phase hat eine Halbwertszeit von 12-14 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nierenfunktionsstörungen
Wegen der fast ausschliesslich renalen Ausscheidung von Acipimox ist bei Patienten mit Niereninsuffizienz eine verlängerte Eliminationshalbwertszeit festgestellt worden.

Kreatinin-Clearance (ml/min)

t½ (h)

60

3.5

30-60

3.5-5.2

10-30

5.2-7.9

5-10

7.9-9.0

Präklinische Daten

Sicherheitspharmakologie
Akute Toxizität
Die LD50 lag bei oraler Gabe an Mäuse zwischen 2679 und 3806 mg Acipimox/kg KG, an Ratten oberhalb von 4000 mg/kg KG. Am Hund traten bis zur höchsten geprüften Dosis von 1000 mg/kg KG, abgesehen von Erbrechen, keine substanzbedingten Effekte auf. Ähnliche Symptome wurden bei i.v. oder i.p. Applikation beobachtet.
Für die Anwendungsbreite, ein Mass für die vermutliche therapeutische Breite am Menschen, ergaben sich hohe Werte. Daraus wird gefolgert, dass mit Intoxikationen durch einmalige Gabe von Acipimox am Menschen erst im extrem hohen Dosisbereich zu rechnen sein dürfte. Als Symptome sind unspezifische Reaktionen, insbesondere Sedierung, möglicherweise auch Krämpfe und Schädigungen der Magenschleimhaut zu nennen.
Zielorgane für Schädigungen fanden sich nicht. Im Akutversuch ergaben sich keine Hinweise auf eine Leberschädigung, wie sie für Clofibrinderivate bekannt sind.
Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Subakute und chronische Toxizität
Die niedrigste toxische Dosis p.o. lag bei Ratte und Hund bei 400 mg/kg KG.
Auch bei wiederholter längerdauernder Gabe erwies sich Acipimox als ein Wirkstoff mit einer sehr grossen therapeutischen Breite. Bis zum Mehrfachen der humantherapeutisch effektiven Dosis verursacht Acipimox keine Schädigung der Leber. Biochemisch und histologisch ergaben sich weder im akuten noch im chronischen Versuch Hinweise auf eine Beeinflussung der Peroxisomen in der Leberzelle.
Man kann davon ausgehen, dass Olbetam der bisher einzige wirksame Lipidsenker ist, der keine negativen Effekte auf die Leberzellen mit Proliferation von Peroxisomen ausübt.
Mutagenität
In keiner der vorliegenden Mutagenitätsstudien gab es Hinweise darauf, dass Acipimox mutagene Effekte verursachen könnte.
Karzinogenität
Aus den in-vivo-Karzinogenitätsstudien an Maus und Ratte ergaben sich keinerlei Hinweise auf onkogene Eigenschaften von Acipimox.
Reproduktionstoxizität
Bis in den für Elterntiere toxischen Dosisbereich ergaben sich keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität und Zuchtleistung.
Weder bei Ratten noch bei Kaninchen ergaben sich Hinweise auf embryotoxische oder spezielle teratogene Effekte von Acipimox.
Bei Prüfung der peri- und postnatalen Entwicklung zeigten die Muttertiere ab 270 mg/kg KG p.o. nur Hyperpnoe und Piloerektion. Das Körpergewicht der Jungtiere war leicht erniedrigt. Die Entwicklung der Jungtiere, speziell Haarwuchs und Zahndurchbruch, setzte verzögert ein. Missbildungen traten nicht auf.
Sensibilisierende Eigenschaften
In den toxikologischen Untersuchungen wurden keine Reaktionen beobachtet, die auf sensibilisierende Eigenschaften von Acipimox hindeuten würden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

47644 (Swissmedic)

Packungen

Olbetam Hartkapseln 250 mg: 90 [B].

Zulassungsinhaberin

Pfizer AG, Zürich.

Stand der Information

Oktober 2020
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