AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit gegenüber Benzodiazepine.
Myasthenia gravis.
Schwere respiratorische Insuffizienz.
Bei Medikamenten-, Alkohol- und Drogenabhängigkeit sollten Benzodiazepine nicht verordnet werden, es sei denn zur Behandlung von akuten Entzugserscheinungen wie Tremor und Angstzuständen bei Alkoholikern.
Kindern unter 12 Jahren sollte Seresta/Seresta Expidet nicht verordnet werden, da die klinische Wirksamkeit und Unbedenklichkeit in dieser Altersgruppe nicht genügend belegt ist. Seresta forte sollte Kindern nicht verabreicht werden.
Vorsichtsmassnahmen
Benzodiazepine sind nicht geeignet für eine Primärbehandlung von Psychosen oder Depressionen.
Oxazepam sollte daher nicht als Monotherapeutikum zur Behandlung von Angstzuständen und Schlaflosigkeit eingesetzt werden, wenn der zu behandelnde Patient an Depressionen oder Psychosen leidet.
Benzodiazepine können eine enthemmende Wirkung haben, sodass bei unbehandelten depressiven Patienten eine Suizidgefahr entstehen könnte.
Angst- oder Spannungszustände, ausgelöst durch den Stress des täglichen Lebens, erfordern üblicherweise keine Behandlung mit einem Anxiolytikum.
Wie bei allen anderen zentraldämpfenden Medikamenten sollten Patienten, die Seresta verordnet bekommen, davor gewarnt werden, gefährliche Maschinen oder Fahrzeuge zu bedienen, bevor feststeht, dass das Medikament sie weder schläfrig noch schwindlig macht.
Wie alle Präparate mit zentraldämpfender Wirkung können Benzodiazepine bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz eine Encephalopathie auslösen.
Bei der Behandlung von Patienten mit respiratorischer Insuffizienz oder Schlafapnoe ist spezielle Vorsicht erforderlich.
Ältere Patienten, Patienten mit chronisch-respiratorischer Insuffizienz, Leber- oder Nierenleiden: Siehe Kapitel «Spezielle Dosierungsanweisungen».
Obwohl Hypotension als Nebenwirkung nur selten beobachtet wurde, sollte Seresta bei Patienten, bei denen ein Blutdruckabfall zu kardiovaskulären oder cerebrovaskulären Komplikationen führen könnte, mit Vorsicht eingesetzt werden. Dies gilt besonders bei älteren Patienten.
Wenn aus medizinischen Gründen eine Langzeittherapie notwendig ist, werden regelmässige Blutbildkontrollen und eine regelmässige Überwachung der Leberfunktion empfohlen.
Abhängigkeit
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zu einer Abhängigkeit führen. Dieses Risiko ist erhöht bei längerer Einnahme, hoher Dosierung und bei prädisponierten Patienten.
Die Entzugssymptomatik tritt vor allem nach abruptem Absetzen auf und beschränkt sich in leichteren Fällen auf Tremor, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche. Es können aber auch Symptome wie Schwitzen, Muskel- und Bauchkrämpfe, Wahrnehmungsstörungen sowie in seltenen Fällen Delirien und zerebrale Krampfanfälle auftreten.
Das Einsetzen von Entzugserscheinungen schwankt je nach Wirkungsdauer der Substanz zwischen ein paar Stunden und einer Woche oder mehr nach Absetzen der Therapie.
Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer (als Hypnotikum zum Beispiel in der Regel nicht länger als vier Wochen) eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss periodisch überprüft werden. Eine längere Behandlung ist nur bei bestimmten Patienten (zum Beispiel Panikzustände) indiziert und der Nutzen im Vergleich zu Risiken weniger klar.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen empfiehlt sich in jedem Falle ein ausschleichendes Absetzen, indem die Dosis stufenweise reduziert wird. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen ist eine engmaschige ärztliche Überwachung und Unterstützung des Patienten erforderlich.
Amnesie, psychiatrische und «paradoxe» Reaktionen
Siehe Kapitel «Unerwünschte Wirkungen».
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie D: Es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus durch Benzodiazepine. Oxazepam sollte daher während der Schwangerschaft nur abgegeben werden, wenn der erwartete Nutzen das potentielle Risiko überwiegt.
Die Anwendung von Benzodiazepinen während der Spätphase der Schwangerschaft oder während der Entbindung kann zu neonatalen Symptomen führen wie z.B. Hypotonie, Hypothermie, Atemdepression, Apnoe oder Entzugssymptome.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten aufgefordert werden, bei gewünschter oder vermuteter Schwangerschaft Ihren Arzt zu benachrichtigen, um mit ihm einen Abbruch der Therapie zu erwägen.
Da Benzodiazepine und deren Metaboliten in die Muttermilch übertreten, soll Oxazepam in der Stillzeit nicht eingenommen werden. Es könnte zu Schläfrigkeit und Trinkfaulheit des Säuglings führen.
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