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Fachinformation zu Diclofenac-Rivopharm® Retard:Rivopharm SA
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Zusammensetzung

1 Retard-Tablette enthält:
Wirkstoff: Diclofenacum natricum.
Hilfsstoffe: Saccharose, Cetyl-Alkohol, kolloidales Siliziumdioxid, Magnesiumstearat, Povidon K-90, Hypromellose, Polysorbat 80, Talkum, Macrogol 4000, Farbstoff: Titandioxid (E171), Eisenoxid (E172).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Filmtabletten mit 100 mg Diclofenacum natricum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akute und intensive Schmerzen bei entzündlichen und degenerativen Formen des Rheumatismus: rheumatische Polyarthritis, Spondylitis ankylosans, Arthrosen einschliesslich Spondylarthrosen.
Schmerzhafte Wirbelsyndrome, extraartikulärer Rheumatismus, Gichtanfall.
Schmerzhafte Entzündungs- und Schwellungszustände nach Traumen und operativen Eingriffen.
Schmerzhafte und/oder entzündliche Zustände in der Gynäkologie.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: Eine Retard-Filmtablette 1×/Tag.
Bei starken Schmerzen, die besonders während der Nacht oder am Morgen auftreten, sollten die Filmtabletten vorzugsweise am Abend eingenommen werden.
Wenn nötig kann die Dosierung von Diclofenac-Rivopharm bis auf 150 mg/Tag erhöht werden.
Für milde Fällen, in denen eine geringe Dosierung ausreichend ist, stehen andere Formen von Diclofenac-Rivo­pharm zur Verfügung.
Die Filmtabletten nicht zerbrechen. Mit Flüssigkeit einnehmen, vorzugsweise während der Mahlzeiten.
Kinder und Jugendliche: Diclofenac-Rivopharm Retard darf nicht an Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren verabreicht werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe entsprechend Zusammensetzung.
Anamnese von Asthmaanfällen, Urtikaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika.
Drittes Schwangerschaftsdrittel (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Magen-Darm- und/oder Zwölffingerdarmgeschwüre oder Magen-Darm-Blutungen.
Entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Colitits ulcerosa).
Schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites).
Schwere Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/Min).
Schwere Herzfunktionsstörung (NYHA III–IV).
Postoperative Schmerzen nach einer koronaren Bypassoperation (oder nach Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine).
Bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Magen-Darm-Perforationen, -Geschwüre und -Blutungen wurden bei Patienten beobachtet, die mit nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAID) mit oder ohne selektiven COX-2-Hemmer behandelt wurden. Diese unerwünschten Nebenwirkungen können jederzeit ohne Vorankündigung oder bekannte Vorerkrankungen auftreten. Zur Verringerung dieses Risikos sollte die geringste wirksame Dosis in Kombination mit einer möglichst kurzen Behandlungsdauer gewählt werden.
Kontrollierte Studien gegen Placebo zeigten bei bestimmten COX-2-selektiven Antiphlogistika eine Erhöhung des Risikos von Herz-Kreislauf-Komplikationen sowie zerebrovaskulärer Thrombosen. Allerdings ist noch unbekannt, ob dieses Risiko direkt mit der COX-1/COX-2-Selektivität der NSAID zusammenhängt. Da derzeit keinerlei Daten aus vergleichbaren klinischen Studien für Diclofenac bei maximaler Dosierung sowie im Rahmen einer Langzeitbehandlung vorliegen, kann eine analoge Erhöhung des Risikos nicht ausgeschlossen werden. Bis solche Daten verfügbar sind, darf Diclofenac deshalb bei erwiesener ischämischer Kardiopathie, zerebrovaskulären Erkrankungen, obstruktiver peripherer Arteriopathie oder bei Patienten mit erheblichen kardiovaskulären Risikofaktoren (z.B. Bluthochdruck, Hyperlipidämie, Diabetes, Rauchen) erst nach gründlicher Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verabreicht werden. Auch hinsichtlich dieses Risikos sollten sowohl die geringste wirksame Dosis als auch eine möglichst kurze Behandlungsdauer gewählt werden.
Zu den Auswirkungen der NSAID auf die Niere gehören auch die Flüssigkeitsretention mit Ödembildung und/oder Bluthochdruck. Bei Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion und anderen Zuständen, welche die Flüssigkeitsretention begünstigen, darf Diclofenac nur mit Vorsicht angewendet werden. Gleiches gilt auch für Patienten, die gleichzeitig Diuretika oder ACE-Hemmer einnehmen, sowie im Falle einer Hypovolämie.
Eine strenge Indikationsstellung und sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden, mit Zwölffingerdarmgeschwüren in der Vergangenheit, Morbus Crohn oder Leberfunktionsstörungen. Wie auch bei anderen NSAID kann möglicherweise eine Erhöhung der Werte eines oder mehrerer Leberenzyme während der Behandlung mit Diclofenac-Rivopharm Retard auftreten. Dies wurde unter Diclofenac in klinischen Studien beobachtet und kann bei etwa 15% der Patienten eintreten, ist aber selten von klinischen Symptomen begleitet. Die klinische Bedeutung dieses Phänomens ist unbekannt. In der Mehrheit dieser Fälle handelt es sich um Erhöhungen im Grenzbereich des Normalen. Gelegentlich (bei 2,5%) wurden mässige Erhöhungen beobachtet (≥3–<8× die obere Normgrenze), während die Inzidenz deutlicher Erhöhungen (≥8× die obere Normgrenze) im Bereich von ungefähr 1% blieb.
In den oben genannten klinischen Studien kam es in 0,5% der Fälle neben Leberenzymerhöhungen zu klinisch manifesten Leberschädigungen. Die Enzymerhöhungen sind im Allgemeinen nach dem Absetzen des Präparats reversibel. Wie bei anderen NSAID sollten auch bei Diclofenac-Rivopharm Retard bei der Langzeittherapie die Leberwerte regelmässig kontrolliert werden.
Diclofenac-Rivopharm Retard sollte abgesetzt werden, falls die Hinweise auf eine Leberfunktionsstörung anhalten oder sich nach einer gewissen Zeit verschlimmern und falls klinische Zeichen und Symptome einer Lebererkrankung (z.B. Hepatitis) oder andere Symptome (z.B. Eosinophilie, Hautausschlag usw.) auftreten.
Zusätzlich zu Leberenzymerhöhungen sind seltene Fälle von schweren Leberreaktionen inkl. Ikterus bekannt und wurde in Einzelfällen eine tödlich verlaufende fulminante Hepatitis festgestellt.
Hepatitis kann ohne Prodromalsyndrome auftreten. Bei Patienten mit hepatitischer Porphyrie ist dieses Arzneimittel mit Vorsicht anzuwenden, da es eine Attacke herbeiführen kann. Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion, nach schwerwiegenden chirurgischen Eingriffen sowie bei Patienten, die Diuretika einnehmen. Es ist empfehlenswert, während einer längeren Behandlung mit Diclofenac das Blutbild sowie die Leber- und Nierenfunktionen zu kontrollieren.

Interaktionen

Diclofenac kann bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium oder Medikamenten, die Digoxin enthalten, den Plasmaspiegel dieser Medikamente erhöhen, obwohl bis jetzt in klinischen Untersuchungen keine Anhaltspunkte für eine Überdosierung beobachtet werden konnten. Verschiedene nicht-steroidale Antiphlogistika können die Wirkung von Diuretika hemmen. Die gleichzeitige Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika verursacht manchmal eine Hyperkaliämie. Deshalb ist es notwendig, den Kaliumspiegel zu überprüfen. Die gleichzeitige systematische Anwendung verschiedener nicht-steroidaler Antirheumatika oder Glukokortikoide kann die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen erhöhen.
Klinische Untersuchungen geben Anhaltspunkte dafür, dass Diclofenac die Wirkung von Antikoagulantien nicht beeinflusst. Vorsichtshalber wird jedoch eine Kontrolle der Blutgerinnungswirkung bei gleichzeitiger Anwendung von Diclofenac und Antikoagulantien empfohlen.
Wie andere nicht-steroidale Antiphlogistika kann Diclofenac in hoher Dosis (200 mg) die Thrombozytenaggregation vorübergehend hemmen.
Klinische Studien haben gezeigt, dass Diclofenac gleichzeitig mit oralen Antidiabetika verabreicht werden kann, ohne deren klinische Wirkung zu beeinflussen.
Die Verabreichung nicht-steroidaler Antirheumatika innerhalb von weniger als 24 Stunden vor oder nach der Behandlung mit Methotrexat, muss mit besonderer Vorsicht erfolgen, da der Methotrexat-Blutspiegel ansteigt und die Toxizität von Methotrexat erhöht werden kann. Die Wirkung von nicht-steroidalen Antiphlogistika auf die Prostaglandine der Niere kann die Nephrotoxizität von Cyclosporin erhöhen. In Einzelfällen wurden Krämpfe beobachtet, die möglicherweise auf die Zusammenwirkung von NSAID und Quinolonen zurückzuführen sind.

Schwangerschaft/Stillzeit

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft sowie die embryonale und fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Es wird angenommen, dass das Risiko proportional zur verabreichten Dosis und der Dauer der Therapie zunimmt.
Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantären Verlust und zu embryofetaler Letalität führt. Ferner wurde ein erhöhtes Auftreten verschiedener Missbildungen, insbesondere kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren beobachtet, denen während der Phase der Organogenese ein Prostaglandinsynthesehemmer verabreicht wurde.
Während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels sollte Diclofenac nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Bei der Anwendung von Diclofenac bei Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, oder bei Anwendung im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel, sollte die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.
Während des dritten Schwangerschaftsdrittels ist Diclofenac kontraindiziert. Alle Prostaglandinsynthesehemmer können:
den Fetus folgenden Risiken aussetzen:
– kardiopulmonare Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonarer Hypertonie);
– Nierenfunktionsstörung, die Nierenversagen mit Oligohydramnion zur Folge haben kann.
die Mutter und das Kind folgenden Risiken aussetzen:
– mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozyten-aggregationshemmender Effekt, der selbst bei sehr geringen Dosen auftreten kann;
– Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorganges.
Fertilität
Die Anwendung von Diclofenac kann die Fertilität beeinträchtigen und wird daher bei Frauen, die schwanger werden möchten, nicht empfohlen. Bei Frauen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, oder bei denen Untersuchungen zur Fertilität durchgeführt werden, sollte das Absetzen der Behandlung mit Diclofenac in Betracht gezogen werden.
Stillzeit
NSAID gehen in die Muttermilch über. Die Anwendung von Diclofenac während der Stillzeit sollte vorsichtshalber vermieden werden. Erweist sich eine Behandlung als unerlässlich, sollte das Kind mit der Flasche ernährt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigen!

Unerwünschte Wirkungen

Blut
In Einzelfällen: Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie, aplastische Anämie.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Selten: Ödeme, Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Bronchospasmen, anaphylaktische/anaphylaktoide systemische Reaktionen, einschliesslich Hypotonie).
Zentrales Nervensystem
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel.
Selten: Müdigkeit.
In Einzelfällen: Störung des Empfindungsvermögens einschliesslich Parästhesie, Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Sehstörungen (verminderte Sehschärfe, Diplopie), Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Krämpfe, Depressionen, Angstzustände, Alpträume, Zittern, psychotische Reaktionen, Störungen der Geschmacksempfindung.
Verdauungstrakt
Gelegentlich: Schmerzen im Oberbauch und andere Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchkrämpfe, Dyspepsie, Blähungen, Appetitlosigkeit).
Selten: Blutungen im Verdauungstrakt, Magen- oder Darmgeschwüre mit oder ohne Blutung/Perforation.
In Einzelfällen: Beschwerden im Unterbauch (z.B. unspezifische blutende Dickdarmentzündungen und Verstärkung von ulzerativen Dickdarmentzündungen oder Morbus Crohn), aphthöse Stomatitis, Glossitis, Läsionen der Speiseröhre, Verstopfung.
Leber
Häufig: Erhöhung der Serum-Aminotransferasen (SGOT, SGTP), gelegentlich in leichter Form (≥3× die obere Normgrenze) oder deutlich (≥8× die obere Normgrenze).
Selten: Hepatitis mit oder ohne Ikterus, in Einzelfällen fulminant.
Haut
Gelegentlich: Hautauschläge.
Selten: Urtikaria.
In Einzelfällen: Bullöser Ausschlag, Ekzeme, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Haarausfall, Lichtempfindlichkeit, Purpura einschliesslich allergischer Purpura.
Niere
In Einzelfällen: Akute Niereninsuffizienz, Urinanomalien (z.B. Hämaturie), interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom, Papillennekrose. Siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

Überdosierung

Nach Einnahme sollte die Absorption so bald wie möglich durch eine Magenspülung und Behandlung mit Aktivkohle verhindert werden.
Spezifische Therapie wie forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion sind vermutlich für die Elimination von nicht-steroidalen Antirheumatika wegen ihrer hohen Proteinbildung und ihrem extensiven Stoffwechsel nicht hilfreich.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: M01AB05
Wirkungsweise/Pharmakodynamische Eigenschaften
Diclofenac-Rivopharm enthält einen nicht-steroidalen Wirkstoff, der ausgeprägt antirheumatisch, entzündungshemmend, analgetisch und antipyretisch wirkt. Ein als entscheidend zu betrachtendes Element des Wirkungsmechanismus ist die experimentell nachgewiesene Hemmung der Prostaglandin-Biosynthese. Prostaglandine sind in erheblichem Masse an entzündlichen, schmerzhaften und fiebrigen Reaktionen beteiligt.

Pharmakokinetik

Absorption
Das in den Retard-Filmtabletten enthaltene Diclofenac wird vollständig absorbiert.
Da der Wirkstoff mit einer gewissen Verzögerung freigesetzt wird, ist die maximale Plasmakonzentration niedriger als die nach der Gabe herkömmlicher Dosierungsformen erreichten Werte. Die Konzentration bleibt jedoch mehrere Stunden lang messbar. Wird eine Retard-Filmtablette während oder nach einer Mahlzeit eingenommen, beginnt die Absorption später als bei der Einnahme auf nüchternen Magen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf die absorbierte Menge.
Verteilung
Die maximale Plasmakonzentration wird im Mittel fünf Stunden nach einer oralen Dosis von 100 mg Retard erreicht und beläuft sich auf 0,43 µg/ml (1,35 µmol/Liter). Fast die Hälfte des Wirkstoffs wird sofort in der Leber metabolisiert (First-Pass-Effekt); deshalb sind die Flächen unter den Konzentrationskurven nach oraler Gabe nur etwa halb so gross wie nach einer entsprechenden parenteralen Dosis.
Die Serumproteinbindung von Diclofenac liegt bei etwa 99,7%, in erster Linie erfolgt die Bindung an Albumin (99,4%).
Die Elimination des Wirkstoffs aus dem Plasma erfolgt mit einer Gesamt-Clearance von 207–319 ml/Min. Die terminale Halbwertszeit beträgt ein bis zwei Stunden.
Das pharmakokinetische Verhalten verändert sich bei wiederholter Gabe nicht. Bei Einhaltung der empfohlenen Dosierungsabstände kommt es zu keinerlei Kumulation. Diclofenac dringt in die Gelenkflüssigkeit ein, wo zwei bis vier Stunden nach Erreichen der maximalen Plasmawerte eine erhöhte Konzentration gemessen wird.
Die apparente Halbwertszeit, welche die Elimination aus der Gelenkflüssigkeit kennzeichnet, beträgt drei bis sechs Stunden. Deshalb ist die Wirkstoffkonzentration bereits vier bis sechs Stunden nach Verabreichung in der Gelenkflüssigkeit höher als im Plasma und bleibt diese erhöhte Präsenz bis zu 12 Stunden lang bestehen.
Stoffwechsel
Die Biotransformation von Diclofenac erfolgt teilweise durch Glucuronidierung des intakten Moleküls, hauptsächlich jedoch durch Einfach- oder Mehrfach-Hydrolyxierung mit anschliessender Glucuronidierung.
Ausscheidung
Etwa 60% der Dosis werden in Form von Stoffwechselprodukten über die Nieren ausgeschieden, weniger als 1% in unveränderter Form. Die restliche Dosis wird in Form von Stoffwechselprodukten über die Galle ausgeschieden und findet sich im Fäzes.
Es ist keine signifikante Relation zwischen Alter des Patienten und Absorption, Metabolismus oder Elimination des Arzneimittels festzustellen.
Bei Nierenerkrankung wird festgestellt, dass die Gabe einer normalen Einzeldosis zu keiner Erhöhung des unverändert ausgeschiedenen Wirkstoffs führt.
Ist die Kreatinin-Clearance kleiner als 10 ml/Min, so ist die stationäre Plasmakonzentration der Metaboliten theoretisch annähernd viermal so hoch wie bei gesunden Patienten.
Dennoch werden die Stoffwechselprodukte letztendlich über die Galle ausgeschieden. Bei Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung (chronische Hepatitis, nicht dekompensierte Leberzirrhose) ist die Kinetik und der Stoffwechsel identisch wie bei Patienten mit gesunder Leber.

Präklinische Daten


Sonstige Hinweise

Stabilität
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Verfalldatum verwendet werden.
Hinweise für die Aufbewahrung
Das Arzneimittel ist für Kinder unzugänglich bei Raumtemperatur (15–25 °C) lichtgeschützt und trocken in der Originalverpackung aufzubewahren.

Zulassungsnummer

47758 (Swissmedic).

Packungen

Diclofenac-Rivopharm ret Filmtabl 100 mg 10. (B)
Diclofenac-Rivopharm ret Filmtabl 100 mg 30. (B)
Diclofenac-Rivopharm ret Filmtabl 100 mg 100. (B)

Zulassungsinhaberin

Rivopharm SA, 6928 Manno.

Stand der Information

Oktober 2009.

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