ÜberdosierungDie akute Überdosierung kann gekennzeichnet sein durch: Blutdruckabfall, periphere Pulslosigkeit, tachykardiale/bradykardiale Herzrhythmusstörungen, Hyperglykämie, metabolische Azidose, Hypoxie, kardiogener Schock mit Lungenödem.
Bei frühzeitigem Erkennen kommt als erste Therapiemassnahme eine Magenspülung mit Kohlezusatz in Betracht, falls nötig kombiniert mit einer Dünndarmspülung, was vor allem für Retardformulierungen wichtig ist.
Eine Hämodialyse ist nicht sinnvoll, da Nifedipin nicht dialysierbar ist, doch kann eine Plasmapherese in Erwägung gezogen werden (hohe Proteinbindung, relativ kleines Verteilvolumen).
Bradykardiale Herzrhythmusstörungen können symptomatisch mit Betasympathomimetika behandelt werden, und bei lebensbedrohlichen bradykardialen Störungen kann ein zeitweiser Einsatz eines Herzschrittmachers erwogen werden.
Bei extremer Blutdrucksenkung soll Noradrenalin in üblicher Konzentration infundiert und bei Zeichen einer Herzinsuffizienz zusätzlich schnellwirksames Digitalisglykosid i.v. verabfolgt werden. Darüber hinaus hat sich die Therapie, da kein spezifisches Antidot bekannt ist, nach den im Vordergrund stehenden Symptomen zu richten. Verwendete Antidota sind: Dopamin, Isoprenalin und Kalziumglukonat 10% (10-20 ml intravenös).
|