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Fachinformation zu Nifedipin Helvepharm:Helvepharm AG
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Pharmakokinetik

Absorption
Nifedipin wird im Magen-Darm-Trakt, vorwiegend im oberen Jejunum, aus den Nifedipin Helvepharm-Formulierungen fast vollständig (zu mehr als 90%) resorbiert. Es ist zwischen 20 und 45 Minuten nach der peroralen Applikation im Blut messbar; dabei wird die Resorptionsgeschwindigkeit von der Anwendungsform wesentlich mitbestimmt. Grosse interindividuelle Streuungen wurden beobachtet.
Bei Applikation einer Kapsel Nifedipin Helvepharm 5 mg (5 mg Nifedipin) wird nach ca. 50 Minuten ein Maximum von 35-55 ng/ml erreicht, welches dann relativ rasch bis zur 5. Stunde wieder abfällt.
Nach Applikation von 2 Dragees Nifedipin Helvepharm 10 mg (20 mg Nifedipin) werden ab 2,5 Stunden bis zur 4. Stunde p.a. maximale Plasmaspiegel von 20-60 ng/ml erreicht, welche bis zur 8. Stunde hin wieder abflachen (Eliminationshalbwertszeit ca. 3 Stunden). Bei sublingualer Applikation tritt der Wirkstoff bereits nach 5-10 Minuten im Plasma auf und erreicht ein Plateau von 40-50 ng/ml ab 30 Minuten bis zur 2. Stunde p.a. In der Dauertherapie werden bei 3× 1 Dragee (3× 10 mg Nifedipin) pro Tag Plasmaspiegel von ca. 25-30 ng/ml aufrechterhalten.
Bei Applikation von 1 Retardkapsel Nifedipin Helvepharm 20 mg wird ein Plateau von 40-60 ng/ml etwa ab der 1. bis zur 5. Stunde eingestellt, welches danach im Lauf von 12 Stunden wieder langsam abfällt. In der Dauertherapie werden ausreichende Wirkspiegel bei 2× täglicher Einnahme erreicht, wobei die Werte von Patient zu Patient sehr schwanken können und eine optimale Dosierung individuell zu suchen ist. Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Nifedipin durch Hemmung des First-pass-Metabolismus. Die klinische Bedeutsamkeit ist unklar. 30-40% einer oralen Dosis Nifedipin werden während der ersten Leberpassage metabolisiert (First-pass-effect), die absolute Bioverfügbarkeit liegt entsprechend bei 40-60% der verabreichten Menge.

Distribution
Das Verteilungsvolumen für Nifedipin liegt bei 1-2 l/kg, die Bindung an Plasmaproteine (Albumin) 92-99%.
Der nicht an Plasmaproteine gebundene Anteil diffundiert rasch in alle Organe und Gewebe, wird jedoch in keinem Gewebe selektiv gespeichert, auch wenn im Herzmuskel etwas höhere Wirkstoffkonzentrationen vorkommen als im Skelettmuskel. Nifedipin durchdringt wahrscheinlich die Plazenta und geht in die Muttermilch über. Die therapeutische Plasmakonzentration findet sich zwischen 25 und 100 ng/ml.

Metabolismus
Durch Dehydrierung des hydrierten Pyridinrings, durch Oxidation einer Methylgruppe und Hydrolyse einer Estergruppe in der Leber wird Nifedipin fast vollständig in drei pharmakologisch inaktive, besser wasserlösliche Metaboliten umgewandelt (Hauptmetabolit etwa 1000mal schwächer wirksam als Nifedipin).

Elimination
Nifedipin wird nach Metabolisierung zu 70-80% renal ausgeschieden, der Rest mit dem Stuhl. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 2-4 Stunden. Im Urin findet sich nur 0,1% einer Dosis in unveränderter Form, die übrige Substanz als Metaboliten. Extrarenale Dosisfraktion Q0= 1,0.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Da Nifedipin überwiegend renal ausgeschieden wird, kann bei Niereninsuffizienz die Elimination etwas verzögert sein; die Kinetik wird trotzdem nicht wesentlich beeinflusst, hingegen ist die hypotensive Wirkung verstärkt. Eine Kumulation des Wirkstoffs ist nicht bekannt geworden.
Leberfunktionsstörungen, insbesondere Leberzirrhose, beeinträchtigen den Metabolismus von Nifedipin und können zu einer Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit führen. In solchen Fällen ist zu prüfen, ob die tägliche Dosis reduziert werden muss.

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