AMZVZusammensetzungWirkstoffe: Iotrolanum.
Hilfsstoffe: Natrii calcii edetas, natrii hydrogenocarbonas, natrii chloridum, aqua ad iniectabilia.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitLösung zur Injektion.
Isovist 240: Iotrolanum 512,59 mg (corresp. iodum 240 mg) pro 1 ml.
Isovist 300: Iotrolanum 640,75 mg (corresp. iodum 300 mg) pro 1 ml.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenRadikulographie,
lumbale Myelographie unter Einschluss des Conus medullaris,
thorakale Myelographie,
zervikale Myelographie,
Panmyelographie,
Ventrikulographie,
zur Beurteilung der Liquorzirkulation, insbesondere bei Hydrozephalus mit Hilfe der Computertomographie,
Zisternographie unter Einsatz der Computertomographie,
andere Körperhöhlen.
Dosierung/AnwendungBis zu zwei Stunden vor der Untersuchung kann der Patient normale Kost zu sich nehmen. In den letzten zwei Stunden vor der Untersuchung sollte er nichts mehr essen.
Hydratation
Vor und nach der intrathekalen Kontrastmittelapplikation muss eine ausreichende Hydratation gewährleistet sein. Dies gilt insbesondere für Patienten mit Plasmozytom, Diabetes mellitus, Polyurie, Oligurie, Hyperurikämie sowie für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Patienten.
Neugeborene (<1 Monat) und Kinder (1 Monat–2 Jahre)
Bei Säuglingen (Alter <1 Jahr) und insbesondere Neugeborenen kann es u.a. zu Störungen des Elektrolythaushaltes und Veränderungen der Hämodynamik kommen. Auf die zu verwendende Kontrastmitteldosis, die technische Durchführung des radiologischen Verfahrens und den Zustand des Patienten ist besonders sorgfältig zu achten.
Angstzustände
Zustände starker Aufregung, Angst oder Schmerzen können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstärken. Diesen Patienten kann ein Sedativum verabreicht werden.
Erwärmung vor Applikation
Kontrastmittel, die vor der Applikation auf Körpertemperatur erwärmt werden, werden besser vertragen und lassen sich aufgrund der geringeren Viskosität leichter injizieren. Bei Einsatz eines Wärmeschrankes sollte immer nur der Tagesbedarf an Flaschen auf 37 °C erwärmt werden. Wenn Schutz vor Tageslicht gewährleistet ist, sind auch längere Erwärmungsphasen ohne Qualitätsverlust möglich. Drei Monate dürfen jedoch nicht überschritten werden.
Vorabtestung
Ein Sensibilitätstest unter Anwendung einer geringen Menge Kontrastmittel wird nicht empfohlen, da er keinen Vorhersagewert besitzt. Ausserdem haben Sensibilitätstests selbst gelegentlich zu schweren und sogar tödlichen Überempfindlichkeitsreaktionen geführt.
Myelographie, Ventrikulographie, Zisternographie
Konzentration und Volumen des Kontrastmittels hängen auch von der röntgenologischen Ausrüstung ab. Wenn Geräte zur Verfügung stehen, die – ohne dass sich der Patient bewegen muss – Aufnahmen aus allen erforderlichen Ebenen zulassen und mit denen sich die Instillation unter Monitorkontrolle durchführen lässt, dann reichen niedrigere Jodkonzentrationen des angegebenen Bereichs sowie auch geringere Volumen. Ist während der Myelographie ein Umlagern des Patienten notwendig, sind höhere Konzentrationen angezeigt, denn durch Verwirbelung wird das Kontrastmittel rascher verdünnt, und die Details sind weniger gut erkennbar.
Nach jeder Untersuchung des Subarachnoidalraums – insbesondere höherer Abschnitte – sollte das Kontrastmittel soweit wie möglich in die lumbale Region abgeleitet werden. Das geschieht durch einige Minuten andauerndes aufrechtes Sitzen. Nach der Untersuchung sollte der Patient möglichst 24 Stunden Bettruhe einhalten, in den ersten 6 Stunden bei waagerechter Lage des Rumpfes, das Kopfende um 15° erhöht.
Patienten, bei denen eine herabgesetzte Reizschwelle zu erwarten ist, müssen 8 Stunden lang sorgfältig beobachtet werden.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen gelten als allgemeine Richtlinien. In Zweifelsfällen ist eine höhere Konzentration dem grösseren Volumen vorzuziehen.
Radikulographie (ohne Einbeziehung des Conus medullaris)
7–10 ml bei 240/(300) mg I/ml.
Lumbale Myelographie
7–10 ml bei 240/300 mg I/ml.
Lumbale Myelographie mit thorakalem Übergang
7–12 ml bei 240/300 mg I/ml.
Thorakale Myelographie
10–15 ml bei 240 mg I/ml.
8–12 ml bei 300 mg I/ml.
Panmyelographie (Instillation im Lumbalbereich)
10–15 ml bei 240/300 mg I/ml.
Zervikale Myelographie
8–12 ml bei 240 mg I/ml.
7–10 ml bei 300 mg I/ml.
Indirekte (Instillation im Lumbalbereich)
15 ml bei 240 mg I/ml.
8–15 ml bei 300 mg I/ml.
Ventrikulographie
3–5 ml bei 240/300 mg I/ml.
CT-Zisternographie (Instillation im Lumbalbereich)
4–12 ml bei 240 mg I/ml.
4–10 ml bei 300 mg I/ml.
Um spezielle Fragen zu klären, können auch andere Konzentrationen verwendet werden.
Körperhöhlen
Bei der Arthrographie und Hysterosalpingographie sollten Kontrastmittelinjektionen fluoroskopisch überwacht werden.
Verabreichung des Kontrastmittels bei der indirekten Lymphographie: Die bevorzugte Methode ist die simultane mehrfache interstitielle Verabreichung, z.B. intrakutan.
Die Dosierung kann je nach Alter, Körpergewicht und Allgemeinzustand des Patienten unterschiedlich sein. Sie hängt auch vom klinischen Problem, der Untersuchungstechnik und der untersuchten Körperregion ab. Die unten angegebenen Dosierungen sind Empfehlungen und repräsentieren die durchschnittlichen Dosen für einen normalen Erwachsenen.
Indirekte Lymphographie (z.B. Lymphödem)
5–20 ml bei (240)/300 mg I/ml.
Arthrographie
2–15 ml bei 240/300 mg I/ml.
Hysterosalpingographie
10–25 ml bei 240/300 mg I/ml.
Galaktographie
1–3 ml bei 240/300 mg I/ml.
Endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatographie
10–30 ml bei 240/300 mg I/ml.
Ösophagus-Magen-Darm (oral)
10–100 ml bei 300 mg I/ml.
KontraindikationenManifeste Hyperthyreose.
Während einer bekannten, vermuteten oder möglichen Schwangerschaft oder bei akuten entzündlichen Prozessen im Beckenraum darf keine Hysterosalpingographie durchgeführt werden.
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie folgenden Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen gelten für alle Applikationsarten.
Überempfindlichkeit
Gelegentlich wurden allergieähnliche Überempfindlichkeitsreaktionen nach Anwendung nichtionischer Röntgenkontrastmittel wie Isovist (siehe «Unerwünschte Wirkungen») beobachtet. Diese Reaktionen äussern sich gewöhnlich als nicht schwerwiegende Atem- oder Hautsymptome wie leichte Atemnot, Hautrötung (Erythem), Urtikaria, Jucken oder Gesichtsödem. Schwere Ereignisse wie Quincke-Ödem, subglottisches Ödem, Bronchospasmus und allergischer Schock sind selten.
Bei Überempfindlichkeit bzw. einer früheren Reaktion auf jodhaltige Kontrastmittel besteht ein erhöhtes Risiko einer schweren Reaktion.
Vor jeder Kontrastmittelapplikation sollte der Patient in der Anamnese nach Allergien (z.B. Allergien gegen Meeresfrüchte, Heuschnupfen, Urtikaria), nach Überempfindlichkeiten gegen Jod oder Röntgenkontrastmitteln, sowie nach Bronchialasthma befragt werden, da unerwünschte Kontrastmittelreaktionen bei diesen Zuständen häufiger auftreten und eine Prämedikation mit Antihistaminika und/oder Gluokortikoiden erwogen werden sollte.
Bei Bronchialasthma besteht ein besonderes Risiko für das Auftreten von Bronchialspasmen oder Überempfindlichkeitsreaktionen.
Überempfindlichkeitsreaktionen können sich unter der Einnahme von Betablockern verschlimmern, insbesondere bei Bronchialasthma. Ausserdem ist zu bedenken, dass Patienten, die Betablocker einnehmen, gegenüber der Standardtherapie von Überempfindlichkeitsreaktionen mit Betaagonisten refraktär sein können.
Ein leichtes Angioödem, Konjunktivitis, Husten, Hautjucken, Rhinitis, Niesen und Urtikaria, welche unabhängig von der verabreichten Menge und der Art der Verabreichung auftreten, können die ersten Anzeichen eines beginnenden Schockzustandes sein.
Sollten Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»), muss die Kontrastmittelgabe sofort abgebrochen und – falls erforderlich – eine gezielte Therapie über einen venösen Zugang eingeleitet werden.
Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollen entsprechende Medikamente, Trachealtubus und Beatmungsgerät griffbereit sein.
Nach Kontrastmittelgabe soll der Patient noch mindestens 30 bis 60 Minuten unter Aufsicht bleiben, da erfahrungsgemäss die Mehrzahl schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen des Soforttyps innerhalb dieser Zeit auftreten.
Schilddrüsenfunktionsstörung
Die geringe Menge an freiem, anorganischem Jod in jodhaltigen Kontrastmitteln kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Bei latenter Hyperthyreose oder Struma ist eine strenge Indikationsstellung erforderlich.
Herz-Kreislauf-Erkrankung
Bei schwerer Herzerkrankung, insbesondere Herzversagen und koronare Herzkrankheit, besteht ein erhöhtes Risiko schwerer Reaktionen.
Ältere Patienten
Eine vaskuläre Grunderkrankung sowie neurologische Störungen, wie sie bei älteren Menschen häufig vorkommen, stellen ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Reaktionen auf jodhaltige Kontrastmittel dar.
Intrathekale Verwendung
Ein zerebrales Krampfleiden stellt eine relative Kontraindikation für die intrathekale Kontrastmittelgabe dar. Wenn die Untersuchung nach strenger Indikationsstellung durchgeführt werden muss, müssen alle Gegenstände und Medikamente zur Behandlung eines etwaigen Krampfanfalles vorab bereitgestellt werden.
Der Patient muss während mehreren Stunden nach der Kontrastmittel-Injektion unter Aufsicht bleiben (vgl. auch Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» und «Dosierung/Anwendung»).
Bei anamnestisch bekannter Epilepsie sollte eine bestehende Therapie mit Antikonvulsiva vor einer intrathekalen Kontrastmittelgabe nicht abgesetzt werden.
Vorsicht ist bei Alkoholikern und Drogenabhängigen wegen der möglicherweise herabgesetzten Krampfschwelle geboten (vgl. auch Rubrik «Interaktionen»).
Anwendung in Körperhöhlen
Vor einer Hysterosalpingographie muss eine Schwangerschaft sicher ausgeschlossen werden.
Eine Entzündung der Gallengänge oder Eileiter kann die Gefahr unerwünschter Reaktionen im Anschluss einer ERCP oder eine Hysterosalpingographie erhöhen.
Isoosmolare oder niedrig osmolare wasserlösliche Kontrastmittel sollten routinemässig angewendet werden bei gastrointestinalen Untersuchungen bei Neugeborenen, Kleinkindern und Kindern, da diese Patienten besonders gefährdet sind gegenüber Aspiration, intestinaler Okklusion oder extraluminalem Durchsickern in den Peritonealraum.
InteraktionenDie Aufnahmefähigkeit des Schilddrüsengewebes für Radioisotope zur Schilddrüsendiagnostik wird durch jodhaltige nierengängige Röntgenkontrastmittel bis zu 2 Wochen, in Einzelfällen auch länger, vermindert.
Neuroleptika oder Antidepressiva sollten 48 Stunden vor der Untersuchung des Subarachnoidalraumes abgesetzt werden, da sie die Krampfschwelle erniedrigen.
Die Häufigkeit von Spätreaktionen (z.B. Fieber, Hautausschlag, grippeähnlichen Symptomen, Gelenkschmerzen und Hautjucken) auf Kontrastmittel ist höher bei Patienten, denen Interleukin verabreicht wurde.
Schwangerschaft/StillzeitTierexperimentelle Studien zur embryofötalen Entwicklung ergaben keine Hinweise auf ein teratogenes oder embryotoxisches Potential.
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Isovist bei schwangeren Patientinnen ist bisher nicht erwiesen. Da eine Strahlenbelastung während der Schwangerschaft ohnehin möglichst vermieden werden soll, darf eine Röntgenuntersuchung mit oder ohne Kontrastmittel nicht vorgenommen werden, es sei denn dies sei eindeutig notwendig.
Kontrastmittel werden in geringem Ausmass in die menschliche Muttermilch ausgeschieden. Obwohl aufgrund der bisherigen Erfahrung eine Schädigung für den Säugling unwahrscheinlich erscheint, sollte bei Anwendung des Präparates nicht gestillt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenWie bei allen iodierten Kontrastmitteln besteht die Möglichkeit für verzögerte Reaktionen nach der Verabreichung des Kontrastmittels. Diese können die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen (Vgl. Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Die intrathekale Anwendung kann zu zahlreichen Störungen des Nervensystems führen. Nach der Verabreichung muss der Patient ruhen bzw. unter Aufsicht bleiben (Vgl. Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Die Grundkrankheit ist zu beachten.
Unerwünschte WirkungenUm eine ungefähre Angabe der Häufigkeit zu geben, werden die Begriffe «häufig», «gelegentlich» und «selten» im nachfolgenden Text wie folgt definiert:
Häufig: >1%; gelegentlich: <1% und >0,1%; selten: <0,1%.
Intrathekale Anwendung
Nach einer Myelographie tritt, bedingt durch die Art der Anwendung, die Mehrzahl der Reaktionen erst einige Stunden nach Kontrastmittelgabe auf, weil die Resorption des Kontrastmittels vom Applikationsort und die Verteilung im gesamten Körper nur langsam, primär durch diffusionsgesteuerte Vorgänge, erfolgt.
Anaphylaktoide Reaktionen/Überempfindlichkeit
Anaphylaktoide Reaktionen mit Kreislaufstörungen wie schwerer Blutdruckabfall mit anschliessender Bewusstlosigkeit oder Herzstillstand und lebensbedrohlicher Schock sind selten, jedoch wurden auch Todesfälle berichtet.
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Urtikaria, kutanes Quincke-Ödem, sonstige Hautreaktionen, Kurzatmigkeit oder Atemnot in Form von Bronchospasmus, oder Larynxödem sind selten.
Zentrales Nervensystem (ZNS)
Kopfschmerzen, Übelkeit, Nackensteife und Erbrechen wurden häufig beobachtet. Es kann auch zu starken, tagelang anhaltenden Kopfschmerzen kommen.
Diese Reaktionen können im Wesentlichen dem Druckverlust im Subarachnoidalraum infolge der Lumbalpunktion zugeschrieben werden. Daher sollte möglichst nur soviel Flüssigkeit entnommen werden, wie durch das Kontrastmittel ersetzt wird.
Hirnhautreizungen mit anschliessender Photophobie und Meningismus sind häufig. Pleozytose oder manifeste Meningitis treten selten auf. Ebenfalls selten wurde eine aseptische oder chemisch bedingte Meningitis berichtet, jedoch sollten alle Meningitisfälle als bakteriell betrachtet werden, es sei denn, dies kann ausdrücklich ausgeschlossen werden.
Die folgenden, meist vorübergehenden Nebenwirkungen treten selten auf: Agitiertheit, Amnesie, Asthenie, Rindenblindheit, Taubheit, Störungen motorischer Funktionen (z.B. Sprache oder Bewegung), Schwindel, Halluzinationen, Parese/Lähmung, psychotisches Verhalten, Krämpfe, Synkope, Tinnitus und Nystagmus, Tremor, Sehstörungen, unspezifische geringfügige EEG-Veränderungen.
Allgemeinsymptome
Veränderungen der Körpertemperatur, Schüttelfrost, Schweissausbrüche und Unwohlsein sind selten.
Respirationstrakt
In seltenen Fällen wurden Kurzatmigkeit, Atemnot und vorübergehende Störung der Atemfrequenz berichtet.
Herz/Kreislauf
Klinisch relevante Störungen von Herzrhythmus oder Herzfunktion sowie vorübergehende Störungen von Herzfrequenz und Blutdruck sind selten.
Haut
Quincke-Ödem und Urtikaria wurden selten berichtet.
Lokale Reizungen
Leichter lokaler Schmerz, Parästhesie und radikulärer Schmerz sind häufig.
Anwendung in Körperhöhlen
Reaktionen nach der Verabreichung in Körperhöhlen sind selten. Die Mehrzahl dieser Reaktionen tritt erst einige Stunden nach Kontrastmittelgabe auf, weil die Kontrastmittelresorption vom Applikationsort und die Verteilung im gesamten Körper nur langsam, primär durch diffusionsgesteuerte Vorgänge, erfolgt.
Nach einer ERCP kommt es häufig zu einem Anstieg der Amylasespiegel. Es wurde gezeigt, dass bei einer azinären Verschattung nach einer ERCP ein erhöhtes Risiko für eine Post-ERCP-Pankreatitis besteht. In seltenen Fällen wurde eine nekrotisierende Pankreatitis beschrieben.
Die Dehnung von Körperhöhlen aufgrund der Füllung mit Kontrastmittel kann zu Schmerz führen.
Vasovagale Reaktionen, wie z.B. Schweissausbruch, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen können gelegentlich auftreten.
Die Möglichkeit von Infektionen aufgrund der Prozedur an sich, kann in Einzelfällen nicht ausgeschlossen werden.
Anaphylaktoide Reaktionen/Überempfindlichkeit
Systemische Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten, meist leicht und treten in der Regel in Form von Hautreaktionen auf. Jedoch kann die Möglichkeit einer schweren Überempfindlichkeitsreaktion nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Hinweise zur Behandlung von Kontrastmittelzwischenfällen
Entscheidend für schnelles Handeln bei Kontrastmittelzwischenfällen ist die Bereitstellung aller Medikamente und Instrumente für die Notfalltherapie sowie das Vertrautsein mit der Praxis der Notfallmassnahmen (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
ÜberdosierungBei versehentlicher intrathekaler Überdosierung muss der Patient während den nächsten 12 Stunden sorgfältig auf Zeichen von zentralnervösen Störungen überwacht werden. Es können aszendierende Reflexsteigerungen oder tonisch-klonische Krämpfe, in schweren Fällen zentrale Beteiligung mit generalisierten Krämpfen, Hyperthermie, Stupor und Atemwegsdepression auftreten. Um zu verhindern, dass grosse Isovist-Mengen in den Liquorraum gelangen, sollte das Kontrastmittel möglichst vollständig abgesaugt werden.
Applikation in Körperhöhlen
Es wurde kein Fall einer Überdosierung berichtet.
Eine Überdosierung kann Auswirkungen auf das Lungen- und Herz-Kreislauf-System haben. Das Ziel der Behandlung einer Überdosierung wird die Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Funktionen und die sofortige Einleitung einer symptomatischen Therapie sein. Flüssigkeits- und Elektrolytverschiebungen durch Überdosierung können durch parenterale Korrektur behandelt werden.
Isovist kann durch Hämodialyse aus dem Organismus eliminiert werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: V08AB06
Die kontrastgebende Substanz Iotrolan ist ein Dimer von trijodierten Isophthalsäurederivaten, bei dem das stabil gebundene Jod die Röntgenstrahlen absorbiert. Es liegt in gebrauchsfertigen Lösungen unterschiedlicher Konzentration vor und weist folgende Vorzüge auf:
praktisch liquorisoton in allen Konzentrationen;
gute neutrale Verträglichkeit;
hohe Kontrastqualität im lumbalen, thorakalen und zervikalen Bereich nach lumbaler Applikation;
sehr gute Kontrastqualität und Verträglichkeit bei der Darstellung anderer Körperhöhlen.
Physiko-chemische Eigenschaften
Isovist Isovist
240 300
---------------------------------------------------
Jodkonzentration (mg/ml) 240 300
Osmolalität bei 37 °C
(osm/kg H20) 0,27 0,29
Osmolarität bei 37 °C
(osm/l Lsg) 0,22 0,23
Viskosität (mPa · s bzw. cP)
Bei 20 °C 6,8 17,4
Bei 37 °C 3,9 8,4
Dichte (g/ml)
Bei 20 °C 1,285 1,353
Bei 37 °C 1,269 1,344
pH-Wert 6,5–8,0 6,5–8,0
PharmakokinetikNach intrazisternaler und lumbaler Verabreichung verteilt sich Iotrolan schnell in den Subarachnoidalraum.
Nach lumbaler Injektion von 10 ml Isovist 240 an Patienten, welche in sitzender Position gehalten wurden, erreichte der Kontrastmittelspiegel im Blut sein Maximum mit 6–8% der Dosis im gesamten Plasmavolumen meist etwa eine Stunde nach Injektion.
Die Clearance von Iotrolan aus dem Subarachnoidalraum in den Blutkreislauf erfolgte mit einer Halbwertzeit von 5,7 ± 6 Stunden.
Elimination
Die renale Ausscheidung von Iotrolan lag bis 6 h nach lumbaler Injektion bei 32% der Dosis, bei 24 h bei 80% und bis 72 h bei 90% der Dosis. Im Stuhl der Patienten wurden bis 72 h nach der Injektion nur etwa 0,5% der Dosis gefunden.
Präklinische DatenIn-vivo- und in-vitro-Studien zu genotoxischen Wirkungen (Gen-, Chromosomen- und Genommutations-Tests) ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potential von Isovist. Da Isovist nur einmal verabreicht wird, wurden keine Karzinogenstudien durchgeführt.
Tierexperimentelle Untersuchungen zeigen, dass Iotrolan nach intravenöser Verabreichung eine intakte Blut-Hirn-Schranke nicht passiert.
Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität zeigten kein relevantes Risiko bezüglich der Reproduktionsfähigkeit, der Fertilität oder der fötalen und postnatalen Entwicklung.
Der im fetalen Gewebe nach Passieren der Plazentarschranke wiedergefundene Anteil betrug bis zu 20% der Plasmakonzentration bei den Muttertieren (Kaninchen).
Sonstige HinweiseSchilddrüsendiagnostik mit Radioisotopen (s. «Interaktionen»).
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C und vor Licht und Röntgenstrahlen geschützt aufbewahren.
Arzneimittel sind sorgfältig aufzubewahren und vor Kindern zu sichern.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Hinweise für die Handhabung
Isovist steht als gebrauchsfertige klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung zur Verfügung.
Bei starker Verfärbung, Vorhandensein von Partikeln oder Beschädigung des Behältnisses dürfen Kontrastmittel nicht verwendet werden.
Erst unmittelbar vor der Untersuchung ist die Kontrastmittellösung aufzuziehen.
Kontrastmittellösungen sind zur Einmalentnahme vorgesehen. Grundsätzlich soll ein Gummistopfen nur einmal durchstochen werden. Es wird empfohlen, zum Durchstechen des Gummistopfens und für das Aufziehen von Kontrastmitteln Kanülen mit langem Anschliff und mit einem Durchmesser von max. 18 G zu verwenden (besonders geeignet sind reine Entnahmekanülen mit seitlicher Öffnung, z.B. Nocore-Admix-Kanülen).
Nicht in einer Untersuchung verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Applikation des Kontrastmittels in der Myelographie
Nach Entnahme des für die Liquordiagnostik vorgesehenen Volumens wird die angegebene Isovist-Dosis instilliert.
Zur Beachtung: Je mehr sich der Patient nach der Applikation bewegt, um so schneller wird das Kontrastmittel mit dem Liquor weiterer, nicht interessierender Bereiche vermischt. Die Kontrastdichte lässt dadurch rascher als üblich nach.
Applikation des Kontrastmittels in der indirekten Lymphographie
Bevorzugt ist die simultane multiple interstitielle Applikation, z.B. intrakutan.
Zulassungsnummer48932 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinBayer (Schweiz) AG, Zürich.
Stand der InformationApril 2006.
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