Dosierung/AnwendungBis zu zwei Stunden vor der Untersuchung kann der Patient normale Kost zu sich nehmen. In den letzten zwei Stunden vor der Untersuchung sollte er nichts mehr essen.
Hydratation
Vor und nach der intrathekalen Kontrastmittelapplikation muss eine ausreichende Hydratation gewährleistet sein. Dies gilt insbesondere für Patienten mit Plasmozytom, Diabetes mellitus, Polyurie, Oligurie, Hyperurikämie sowie für Säuglinge, Kleinkinder und ältere Patienten.
Neugeborene (<1 Monat) und Kinder (1 Monat–2 Jahre)
Bei Säuglingen (Alter <1 Jahr) und insbesondere Neugeborenen kann es u.a. zu Störungen des Elektrolythaushaltes und Veränderungen der Hämodynamik kommen. Auf die zu verwendende Kontrastmitteldosis, die technische Durchführung des radiologischen Verfahrens und den Zustand des Patienten ist besonders sorgfältig zu achten.
Angstzustände
Zustände starker Aufregung, Angst oder Schmerzen können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstärken. Diesen Patienten kann ein Sedativum verabreicht werden.
Erwärmung vor Applikation
Kontrastmittel, die vor der Applikation auf Körpertemperatur erwärmt werden, werden besser vertragen und lassen sich aufgrund der geringeren Viskosität leichter injizieren. Bei Einsatz eines Wärmeschrankes sollte immer nur der Tagesbedarf an Flaschen auf 37 °C erwärmt werden. Wenn Schutz vor Tageslicht gewährleistet ist, sind auch längere Erwärmungsphasen ohne Qualitätsverlust möglich. Drei Monate dürfen jedoch nicht überschritten werden.
Vorabtestung
Ein Sensibilitätstest unter Anwendung einer geringen Menge Kontrastmittel wird nicht empfohlen, da er keinen Vorhersagewert besitzt. Ausserdem haben Sensibilitätstests selbst gelegentlich zu schweren und sogar tödlichen Überempfindlichkeitsreaktionen geführt.
Myelographie, Ventrikulographie, Zisternographie
Konzentration und Volumen des Kontrastmittels hängen auch von der röntgenologischen Ausrüstung ab. Wenn Geräte zur Verfügung stehen, die – ohne dass sich der Patient bewegen muss – Aufnahmen aus allen erforderlichen Ebenen zulassen und mit denen sich die Instillation unter Monitorkontrolle durchführen lässt, dann reichen niedrigere Jodkonzentrationen des angegebenen Bereichs sowie auch geringere Volumen. Ist während der Myelographie ein Umlagern des Patienten notwendig, sind höhere Konzentrationen angezeigt, denn durch Verwirbelung wird das Kontrastmittel rascher verdünnt, und die Details sind weniger gut erkennbar.
Nach jeder Untersuchung des Subarachnoidalraums – insbesondere höherer Abschnitte – sollte das Kontrastmittel soweit wie möglich in die lumbale Region abgeleitet werden. Das geschieht durch einige Minuten andauerndes aufrechtes Sitzen. Nach der Untersuchung sollte der Patient möglichst 24 Stunden Bettruhe einhalten, in den ersten 6 Stunden bei waagerechter Lage des Rumpfes, das Kopfende um 15° erhöht.
Patienten, bei denen eine herabgesetzte Reizschwelle zu erwarten ist, müssen 8 Stunden lang sorgfältig beobachtet werden.
Die folgenden Dosierungsempfehlungen gelten als allgemeine Richtlinien. In Zweifelsfällen ist eine höhere Konzentration dem grösseren Volumen vorzuziehen.
Radikulographie (ohne Einbeziehung des Conus medullaris)
7–10 ml bei 240/(300) mg I/ml.
Lumbale Myelographie
7–10 ml bei 240/300 mg I/ml.
Lumbale Myelographie mit thorakalem Übergang
7–12 ml bei 240/300 mg I/ml.
Thorakale Myelographie
10–15 ml bei 240 mg I/ml.
8–12 ml bei 300 mg I/ml.
Panmyelographie (Instillation im Lumbalbereich)
10–15 ml bei 240/300 mg I/ml.
Zervikale Myelographie
8–12 ml bei 240 mg I/ml.
7–10 ml bei 300 mg I/ml.
Indirekte (Instillation im Lumbalbereich)
15 ml bei 240 mg I/ml.
8–15 ml bei 300 mg I/ml.
Ventrikulographie
3–5 ml bei 240/300 mg I/ml.
CT-Zisternographie (Instillation im Lumbalbereich)
4–12 ml bei 240 mg I/ml.
4–10 ml bei 300 mg I/ml.
Um spezielle Fragen zu klären, können auch andere Konzentrationen verwendet werden.
Körperhöhlen
Bei der Arthrographie und Hysterosalpingographie sollten Kontrastmittelinjektionen fluoroskopisch überwacht werden.
Verabreichung des Kontrastmittels bei der indirekten Lymphographie: Die bevorzugte Methode ist die simultane mehrfache interstitielle Verabreichung, z.B. intrakutan.
Die Dosierung kann je nach Alter, Körpergewicht und Allgemeinzustand des Patienten unterschiedlich sein. Sie hängt auch vom klinischen Problem, der Untersuchungstechnik und der untersuchten Körperregion ab. Die unten angegebenen Dosierungen sind Empfehlungen und repräsentieren die durchschnittlichen Dosen für einen normalen Erwachsenen.
Indirekte Lymphographie (z.B. Lymphödem)
5–20 ml bei (240)/300 mg I/ml.
Arthrographie
2–15 ml bei 240/300 mg I/ml.
Hysterosalpingographie
10–25 ml bei 240/300 mg I/ml.
Galaktographie
1–3 ml bei 240/300 mg I/ml.
Endoskopisch-retrograde Cholangio-Pankreatographie
10–30 ml bei 240/300 mg I/ml.
Ösophagus-Magen-Darm (oral)
10–100 ml bei 300 mg I/ml.
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