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Fachinformation zu Sandoretic®:Novartis Pharma Schweiz AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Digitalisresistente Herzinsuffizienz, Cor pulmonale, ausgeprägte Bradykardie, AV-Block 2. oder 3. Grades, Asthma bronchiale, obstruktive Lungenerkrankungen, Sick-Sinus-Syndrom; Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden, Anurie, schwere Nieren- und Leberinsuffizienz, therapieresistente Hypokaliämie und Hyponatriämie, Hyperkalziämie sowie symptomatische Hyperurikämie. Hypertonie während der Schwangerschaft. Kreatinin-Clearance <30 ml/min. Zustände mit erhöhtem Kaliumverlust, z.B. renales Salzverlustsyndrom und prärenale (kardiogene) Störung der Nierenfunktion.

Vorsichtsmassnahmen

Kardiovaskuläres System
Patienten mit drohender oder manifester Herzinsuffizienz sollten vor der Behandlung mit Sandoretic ausreichend digitalisiert werden.
Eine Betablockade verändert gewisse Reaktionen unter Narkose. Der Narkosearzt ist daher vor einer Allgemeinnarkose auf die Behandlung des Patienten mit Sandoretic aufmerksam zu machen. Einer vagalen Dominanz kann mit Atropin 1-2 mg i.v. entgegengewirkt werden. Sofern Sandoretic vor der Allgemeinnarkose abgesetzt wird, sollte die Dosierung schrittweise reduziert werden.
Unter einer Betablocker-Therapie kann es zu einer Exazerbation der Symptome einer vorbestehenden peripheren Gefässkrankheit mit kalten Extremitäten und Parästhesie kommen.

Endokrines System
Bei Patienten mit einem Phaeochromozytom sollten Betablocker nie ohne Alphablocker verabreicht werden.
Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, welche unter Insulin oder oralen Antidiabetika stehen, denn Betablocker können eine Hypoglykämie bei längerem Fasten verstärken und eines ihrer Hauptsymptome, die Tachykardie, verschleiern, während die Schweissausbrüche nicht beeinflusst werden. Die Glukosetoleranz kann durch Chlortalidon beeinträchtigt werden, jedoch tritt ein Diabetes mellitus unter der Behandlung äusserst selten auf.

Niereninsuffizienz
Bei Niereninsuffizienz ist die Dosierung sorgfältig anzupassen. Bei schwerer Niereninsuffizienz wurde mit anderen Betablockern gelegentlich eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet. Da Chlortalidon weitgehend im Harn ausgeschieden wird, kann es bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu Kumulationseffekten dieses Wirkstoffes kommen. Die diuretische Wirkung von Chlortalidon ist bei einer Kreatininclearance von <20 ml/min (entsprechend einem Serumkreatinin von >15 mg/l [= 130 µmol/l]) nicht mehr ausreichend.

Zentralnervensystem
Da bei Beginn der Behandlung mit Beta-Adrenorezeptorenblockern Benommenheit oder Müdigkeit auftreten können, sollten Patienten mit Vorsicht Auto fahren oder Maschinen bedienen usw., bis sie ihre individuelle Reaktion auf die Behandlung kennen.

Elektrolythaushalt
Die niedrige tägliche Dosierung von Chlortalidon in Sandoretic (25 mg) ermöglicht eine kaliumschonende Behandlung. Dennoch sind während einer länger dauernden Therapie Störungen der Serumelektrolyte möglich. Eine allzu strenge kochsalzarme Diät ist wegen vermehrter Elektrolytausscheidung oft nicht zweckmässig. Serumelektrolytbestimmungen sollten vor allem bei höheren Dosierungen (mehr als 1 Tablette Sandoretic pro Tag oder zusätzliche Gabe von Diuretika) periodisch durchgeführt werden, besonders bei digitalisierten Patienten. Treten Zeichen eines Kaliummangels auf (z.B. Muskelschwäche, Herzrhythmusstörungen bzw. entsprechende EKG-Veränderungen) oder liegt ein zusätzlicher Kaliumverlust vor (Erbrechen, Diarrhoe, Mangelernährung, Nephrose, Leberzirrhose, Hyperaldosteronismus, ACTH- oder Kortikosteroid-Medikation), ist eine kontrollierte medikamentöse Kaliumzufuhr erforderlich. Unter höherer Dosierung kann es zu einer Hypomagnesiämie mit Symptomen wie z.B. Nervosität, Muskelkrämpfen und Rhythmusstörungen kommen.
Ältere Personen, besonders solche mit chronischen Erkrankungen sowie Patienten mit Leberzirrhose, neigen zu Regulationsstörungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes. In einzelnen Fällen wurde unter der Behandlung mit Chlortalidon eine Hyponatriämie mit neurologischen Symptomen (Übelkeit, Schwäche, zunehmende Verwirrtheit, Apathie) beobachtet. Eine Kontrolle der Serumelektrolyte ist bei diesen Personen in kurzen Zeitabständen angezeigt.

Einfluss auf die Harnsäure
Chlortalidon kann einen Anstieg der Serum-Harnsäure bewirken. Bei prädisponierten Patienten kann es unter Sandoretic zu einem Gichtanfall kommen.

Einfluss auf die Lipide
Bei bestehender Hyperlipidämie sind regelmässige Kontrollen der Serumlipide angezeigt. Bei einem Anstieg der Lipide ist das Absetzen von Sandoretic in Betracht zu ziehen.

Schwere Koronar- und Zerebralsklerose
Bei schwerer Koronar- und Zerebralsklerose ist vorsichtige Dosierung angezeigt.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie D.
Chlortalidon kann - wie auch andere Diuretika - die plazentare Durchblutung vermindern. Da diese Medikamente eine Präeklampsie oder EPH-Gestose (engl. Edema, Proteinuria, Hypertension) nicht verhindern und ihren Verlauf nicht beeinflussen, dürfen sie nicht eingesetzt werden, um eine Hypertonie bei Schwangeren zu behandeln. Die Anwendung von Sandoretic in anderen Indikationen (z.B. Herzkrankheit) sollte in der Schwangerschaft unterbleiben, es sei denn, es gibt keine Alternative, die mehr Sicherheit bietet.
Da Chlortalidon in die Muttermilch übertritt, sollten stillende Mütter sicherheitshalber auf die Anwendung von Sandoretic verzichten.

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