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Fachinformation zu TechneScan® MAG3:b.e.imaging.ag
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PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt „Hinweise für die Handhabung“ aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Haltbarkeit des unmarkierten TechneScan MAG3
TechneScan MAG3 verfällt 12 Monate nach dem Herstelldatum. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit des markierten Präparates
Nach radioaktiver Markierung: 8 Stunden. Nach der radioaktiven Markierung nicht über 25 °C lagern.
Besondere Lagerungshinweise
Lagerung des unmarkierten TechneScan MAG3
Das unmarkierte TechneScan MAG3 muss im Kühlschrank zwischen +2 und +8 °C gelagert werden.
Lagerung des markierten Präparates
Das markierte Präparat ist in einem Bleibehälter geeigneter Stärke nicht über 25 °C zu lagern.
Hinweise für die Handhabung
Markierung
Der Inhalt der Durchstechflasche muss mit Natrium(99mTc)pertechnetat-Lösung markiert werden. Nach Markierung erhält man durch Erhitzen das Diagnostikum (99mTc)Technetium-Mertiatid.
Die Markierung muss von fachkundigem Personal unter streng aseptischen Bedingungen, Ausschluss von Luft und Beachtung der Strahlenschutzvorschriften (Arbeiten im Bleibehälter bzw. hinter einer Bleiwand) durchgeführt werden. Wenn die Unversehrtheit der Durchstechflasche beeinträchtigt ist, darf das Produkt nicht verwendet werden.
Markierungsvorschrift
1.Die flip-off Verschlusskappe des Fläschchens TechneScan MAG3 entfernen, den Gummistopfen mit Alkohol desinfizieren und das Fläschchen in einem Bleibehälter stellen.
2.Maximal 3 ml Natrium-[99mTc]-Pertechnetat mit einer maximalen Aktivität von 3000 MBq mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung auf ein Volumen von 10 ml verdünnen.
3.Die 10 ml verdünnte Natrium-[99mTc]-Pertechnetat-Lösung mit einer sterilen, strahlengeschützten Spritze ohne Luftblase und ohne Verwendung einer Belüftungskanüle in das Fläschchen TechneScan MAG3 hinzufügen. Anschliessend mit derselben Spritze durch Zurückziehen des gleichen Gasvolumens den Überdruck im Fläschchen ausgleichen. Hierzu ist eine möglichst dünne Nadel zu verwenden, G20 oder höher, damit das Einstichloch dicht schliesst und so während des anschliessenden Koch- und Abkühlvorgangs kein Wasser in das Fläschchen dringen kann.
4.Das Fläschchen sofort während 10 Minuten in einem Heizblock oder in einem Wasserbad mit kochendem Wasser erhitzen. Dabei ist darauf zu achten, dass das Fläschchen aufrecht stehen bleibt, um zu vermeiden, dass Metallspuren aus dem Gummistopfen den Markierungsvorgang beeinträchtigen.
5.Anschliessend das Fläschchen in kaltem Wasser auf Raumtemperatur abkühlen. Die Markierung ist nun abgeschlossen und die Lösung zur i.v.-Applikation nach erfolgter Qualitätskontrolle geeignet.
6.Die Radioaktivität des markierten Präparates in einem geeigneten Aktivimeter messen. Gesamtaktivität, Volumen, Konzentration, Messzeit und Datum auf dem beigelegten Warn-/Protokolletikett vermerken und damit das Präparat kennzeichnen.
Bemerkungen:
Das (99mTc)Technetium-Mertiatid-Präparat kann bis zu 8 Stunden nach Abschluss des Erhitzungsvorgangs verwendet werden. Bis dahin kann es unter Beachtung der Strahlenschutzvorschriften unter 25 °C aufbewahrt werden.
Vor der Verabreichung muss die radiochemische Reinheit bestimmt werden.
Anmerkungen zur Markierung
Zur Markierung dürfen nur 99mTc-Pertechnetat-Eluate aus Generatoren verwendet werden, die in der Schweiz registriert und zum Vertrieb zugelassen sind. Die Qualität der Eluate muss den Anforderungen der gültigen Ph. Eur. entsprechen, die Eluate müssen insbesondere frei von Oxidantien sein, und sie sollten weniger als 5ppm Aluminium enthalten. Um das Entstehen von radiochemischen Verunreinigungen in der Präparation so gering wie möglich zu halten und eine möglichst hohe Markierungsausbeute sicherzustellen, sollten Eluate mit höchstmöglicher radioaktiver Konzentration verwendet werden. Der Generator sollte gemäss der fraktionierten Elutionstechnik in 5 ml eluiert werden. Es sollten nur Eluate verwendet werden, die von einem (99mTc)-Generator stammen und innerhalb der letzten 24 Stunden eluiert wurden. Darüber hinaus dürfen nur Eluate verwendet werden, die aus einem (99mTc)-Generator gewonnen wurden, der weniger als eine Woche im Einsatz war.
Bei zu hoher Aktivität der (99mTc)Technetium-Mertiatid-Lösung kann diese mit physiologischer Natriumchloridlösung verdünnt werden. Die dazu verwendete Natriumchloridlösung muss steril und endotoxinfrei sein, sie darf keine Bakteriostatika oder Konservierungsmittel enthalten, und sie sollte aus Glasbehältern (Glasampullen), nicht aus Plastikbehältnissen entnommen werden.
Qualitätskontrolle
Vereinfachtes dünnschicht-chromatographisches Verfahren
Chromatographisches System 1
Teststreifen: ITLC-SG (2 - 2,5 cm x 10 cm)
Laufmittel: Ethylacetat/Methylethylketon (MEK) 60:40 % v/v
Chromatographisches System 2
Teststreifen: ITLC-SG (2 - 2,5 cm x 10 cm)
Laufmittel: Ethanol/Wasser 90:10 % v/v
Durchführung
1.Zwei ITLC-SG-Streifen mit je einem Bleistiftstrich 1,5 cm (= Start) und 8,5 cm (= Front) ab der unteren Kante kennzeichnen
2.Die Streifen werden für 1 Stunde bei 100°C getrocknet und in einer Trockenkammer mit Silica Gel aufbewahrt. Die Streifen sollen maximal 30min vor Gebrauch aus der Kammer genommen werden.
3.Für jedes chromatographisches System das Laufmittel in die Chromatographiekammer einfüllen und die Kammer verschliessen, damit sich der Lösungsmitteldampf gleichmässig verteilen kann (10 – 15 Minuten).
4.Die Probe an den Startlinien der Streifen auftragen und die Streifen in die Chromatographiekammern geben.
5.Sobald das Laufmittel die jeweilige Front erreicht hat (5-15min) , werden die Streifen aus der Kammer genommen und bei Raumtemperatur getrocknet.
Auswertung
Die Streifen werden mit einem TLC-Scanner ausgewertet. Wenn kein Scanner vorhanden ist, werden die Streifen 6cm vom unteren Rand zerschnitten und die Radioaktivität beider Teile separat gemessen.
Berechnung
Radiochemische Reinheit = 100% - ( [%] + [%])
wobei

Anforderung radiochemische Reinheit:

direkt nach Markierung:

≥ 95 % 99mTc-Tiatid

8 Stunden nach Markierung:

≥ 94 % 99mTc-Tiatid

Bestimmung der radiochemischen Reinheit
Die Europäische Pharmakopöe gibt 2 Prüfverfahren (Papierchromatographie und HPLC) zur Bestimmung der radiochemischen Reinheit vor (Monographie [99mTc]Technetium-Mertiatid-Injektionslösung (Ph. Eur. 01/2008: 1372, corrected 7.00). Eine Prüfung auf radiochemische Reinheit der [99mTc]Technetium Mertiatid-Injektionslösung ([99mTc]-Mertiatid) vor der Anwendung am Patienten ist entsprechend den Prüfverfahren der Monographie im Europäischen Arzneibuch (s.o.) durchzuführen.
1.Die HPLC-Methode ist hierunter beschrieben:
Material:
Säule: 25 cm Chromopack Lichrosorb 10RP18
Mobile Phase A: Phosphatlösung pH 6 : Ethanol = 93 : 7
Phosphatlösung: 1,36 g KH2PO4 eingestellt mit 0,1 M NaOH auf pH 6
Mobile Phase B: Wasser : Methanol = 1 : 9
Verwenden Sie eine Gradienten Elution mit folgenden Parametern zu verwenden:

Zeit (min):

Flussrate (ml/min):

% A

% B

10

1

100

0

15

1

0

100

Detektion: radiochemischer Detektor
Vorgang:
1.Die Chromatographiesäule mit mobiler Phase A einstellen.
2.20 µL der markierten Präparation injizieren.
3.Bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 1,0 ml/min. (max. Totalcounts pro Kanal 30'000) erscheint der Tiatid-Peak am Ende der mobilen Phase A.
Anforderung radiochemische Reinheit:

T=0

Nach 8 Stunden

(99mTc)Technetium-Mertiatid

≥ 95,0%≥ 95 % 99mTc-Tiatid

≥ 94,0%

Gesamte Frontfraktion

≤ 3,0%≥ 94 % 99mTc-Tiatid

≤ 3,0%

Methanolfraktion

≤ 4,0%

≤ 4,0%

2.Vereinfachtes Sep-Pak Schnellverfahren
Diese Methode kann als eine Alternative zu den oben angeführten Methoden angewendet werden. Sie dient der Überprüfung des vom Anwender im Krankenhaus durchgeführten Markierungsverfahrens.
Die Methode basiert auf Kartuschen, deren Einsatz bei der Probenvorbereitung von wässrigen Lösungen für die Chromatographie weit verbreitet ist.
Material:
-1 ml und 10 ml Spritzen
-Waters Sep-Pak C18 Plus Short Kartusche, 360 mg Sorbens pro Kartusche; Artikelnummer WAT020515
-Ethanol absolut
-0,001 N Salzsäure
-Ethanol/Kochsalzlösung (Ethanol-Natriumchlorid-Lösung 9 g/l (Verhältnis 1:1))
Vorgehensweise:
Die Kartusche (z. B. Sep-Pak C18 Plus Short) wird mit 10 ml Ethanol absolut gespült, gefolgt von 10 ml 0,001 N Salzsäure (HCl). Jegliche Lösungsrückstände werden mit 5 ml Luft entfernt.
Die Technetium(99mTc)markierte Mertiatid-Lösung (0,1 ml) wird auf die Kartusche appliziert. Es ist wichtig, dass die Säule während der verschiedenen Schritte nicht austrocknet. Durch tropfenweise Zugabe von 10 ml 0,001 N HCl eluieren und das Eluat auffangen. Dieses erste Eluat enthält alle hydrophilen Verunreinigungen.
Anschließend die Kartusche durch tropfenweise Zugabe von 10 ml Ethanol-Kochsalzlösung im eluieren. Dieses zweite Eluat enthält Technetium(99mTc) Mertiatid. Die Kartusche enthält alle nicht eluierbaren Verunreinigungen.
Bestimmung der radiochemischen Reinheit/Verunreinigungen:
Setzen Sie die kombinierte eluierte Radioaktivität plus Kartusche als 100 % ein.

Anforderung:

direkt nach Markierung:

T = 0≥ 94,0 % 99mTc-Tiatid

nach 8 Stunden

Technetium(99mTc)-Mertiatid (2. Eluat)

³ 94,0 %

³ 94,0 %

Hydrophile Verunreinigungen (1. Eluat)

£ 3,0 %≤ 3 %

£ 3,0 %

Nicht eluierbare Verunreinigungen (Kartusche)

£ 4,0 %≤ 4 %

£ 4,0 %

Allgemeine Warnhinweise
Radioaktive Arzneimittel müssen vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Strahlenschutzbestimmungen als auch die pharmazeutischen Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Es müssen geeignete aseptische Vorkehrungen getroffen werden.
Der Inhalt der Durchstechflasche ist ausschließlich für die Zubereitung von (99mTc)Technetium-Mertiatid vorgesehen und darf beim Patienten nicht direkt, d. h. ohne das vorgeschriebene Zubereitungsverfahren, angewendet werden.
Der Inhalt des Kits ist vor der Rekonstitution nicht radioaktiv. Nach der Zugabe von Natrium(99mTc)pertechnetat muss die zubereitete Substanz angemessen abgeschirmt werden.
Gesetzliche Bestimmungen
Abfallbeseitigung
Die von den Patienten ausgeschiedene Radioaktivität erfordert geeignete Vorsichtsmassnahmen, um jegliche Kontaminierung zu vermeiden.
Die Kennzeichnungsetiketten sind vor der Entsorgung zu vernichten. Die Entsorgung von Abfall muss gemäss den nationalen Vorschriften erfolgen. Verfallene (unversehrte) Fläschchen TechneScan MAG3 mit gefriergetrocknetem Inhalt sind nicht radioaktiv und können mit dem normalen Laborabfall entsorgt werden.
Für die Vorschriften und Empfehlungen zu Lagerung, Verwendung und Entsorgung des Generators, der als Quelle für die Natrium[99mTc]pertechnetat-Injektionslösung zur Markierung von TechneScan MAG3 dient, wird auf die den Generator begleitende Fachinformation verwiesen.
Strahlenschutzhinweis
Die Anwendung radioaktiver Stoffe am Menschen ist in der Schweiz durch die Strahlenschutzverordnung gesetzlich geregelt. Entsprechend ist für die Anwendung von Radiopharmaka nur autorisiert, wer über die erforderliche Bewilligung des Bundesamtes für Gesundheit verfügt.
Beim Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie bei der Beseitigung radioaktiven Abfalls sind die Schutzvorkehrungen der obenerwähnten Verordnung zu beachten, um jede unnötige Bestrahlung von Patienten und Personal zu vermeiden.

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