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Fachinformation zu Munobal®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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2,5 mg/5 mg/10 mg

Calciumantagonist 

Zusammensetzung

1 Retardtablette enthält:

Wirkstoff: 2,5 mg, 5 mg, 10 mg Felodipinum.

Hilfstoff: Antiox.: E 310 (Propylis gallas). Excip pro compr. obducto.

Eigenschaften/Wirkungen

Munobal (Felodipin) senkt den arteriellen Blutdruck durch Herabsetzen des peripheren vaskulären Widerstandes.
Wegen der Selektivität von Felodipin auf die glatte Muskulatur in den Arteriolen hat es in therapeutischen Dosen keinen direkten Effekt auf die Kontraktilität und das Reizleitungssystem des Herzens.
Dank seiner fehlenden Wirkung auf die glatte venöse Gefässmuskulatur und die adrenerge vasomotorische Steuerung, verursacht Munobal (Felodipin) keine orthostatische Hypotonie.
Felodipin verfügt über eine milde natriuretische/diuretische Wirkung und verursacht keine Flüssigkeitsretention.
Als Folge der Vasodilatation können Oedeme auftreten. Felodipin ist bei allen Stufen der Hypertonie wirksam. Es kann entweder als Monotherapie oder in Kombination mit anderen antihypertensiven Medikamenten, wie zum Beispiel β-Adreno-Rezeptorenblocker, Diuretika oder ACE-Hemmern zur Steigerung der antihypertensiven Wirkung angewendet werden.
Felodipin vermindert sowohl den systolischen wie auch den diastolischen Blutdruck. Es kann bei der Therapie der isolierten Hypertonie ebenfalls eingesetzt werden. Bei gleichzeitiger Gabe von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAR) bleibt die antihypertensive Wirkung von Felodipin erhalten.
Felodipin verbessert das Gleichgewicht von Sauerstoff-Versorgung und -Bedarf und wirkt dadurch antianginös und antiischämisch. Der Widerstand der Koronargefässe wird gesenkt, und durch die vasodilatierende Wirkung von Felodipin auf die epikardialen Arterien und Arteriolen wird die koronare Blutzufuhr wie auch die myokardiale Sauerstoffversorgung verbessert. Felodipin wirkt koronaren Gefässkrämpfen entgegen. Die durch Felodipin bewirkte Reduktion des systemischen Blutdrucks führt zu einer Senkung des Afterloads und des myokardialen Sauerstoffbedarfs.
Felodipin verbessert die Belastungstoleranz und reduziert pektanginöse Anfälle bei Patienten mit stabiler Belastungs-Angina. Beide, die symptomatische wie auch die stumme myokardiale Ischämie, werden bei Patienten mit vasospastischer Angina pectoris durch Felodipin reduziert. Felodipin kann bei Patienten mit stabiler Angina pectoris als Monotherapie oder in Kombination mit Betablockern verwendet werden.
Felodipin ist beim erwachsenen Patienten unabhängig vom Alter, Geschlecht und Rassenzugehörigkeit wirksam und wird auch gut vertragen bei gleichzeitig vorliegender Begleiterkrankungen wie kompensierte Herzinsuffizienz, Asthma und anderen obstruktiven pulmonalen Erkrankungen, verminderter Nierenfunktion, Diabetes mellitus, Gicht, Hyperlipidämie, Raynaud's Syndrom und bei Patienten mit transplantierter Niere. Felodipin hat keine Wirkung auf den Blutglukose-Spiegel oder das Lipid-Profil.
Der überwiegende hämodynamische Effekt von Felodipin besteht in der Reduktion des peripheren Widerstandes, was zu einer Senkung des Blutdrucks führt.
Diese Wirkung ist dosisabhängig. Allgemein tritt die Reduktion des Blutdruckes 2 Stunden nach oraler Applikation ein und hält dank der verzögerten Wirkstofffreisetzung über 24 Stunden an.
Das «trough/peak» Verhältnis ist gewöhnlich deutlich über 50%.
Plasmakonzentration von Felodipin, Veränderung des peripheren Widerstandes und Blutdruck stehen miteinander in direkter Beziehung.
Der renale Gefässwiderstand wird durch Felodipin reduziert, während die glomeruläre Filtrationsrate unverändert bleibt. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann sich die glomeruläre Filtrationsrate erhöhen.
Felodipin beeinflusst die renale Albumin-Ausscheidung nicht.
In einer single-dose-Studie bei Patienten die aufgrund einer Nierentransplantation mit Cyclosporin behandelt wurden, verminderte Felodipin den Blutdruck und erhöhte sowohl den renalen Blutfluss, wie auch die glomeruläre Filtrationsrate. Die AUC und Cmax von Cyclosporin wurde jedoch erhöht. Felodipin kann auch im frühen Stadium die Funktion des Nierentransplantates unterstützen.
In der HOT-Studie (Hypertension Optimal Treatment) wurde Munobal entweder als Monotherapie oder bei Bedarf in Kombination mit β-Blocker und/oder ACE-Hemmern und/oder Diuretika verabreicht. Die Wirkung auf die häufigsten kardiovaskulären Ereignisse (z.B akuter Myokardinfarkt, Herzschlag und Herztod) wurde in Beziehung zu den angestrebten diastolischen Blutdruck-Werten untersucht. Insgesamt wurden 18790 Patienten mit anfänglichen diastolischen Blutdruck-Werten von 100-115 mmHg im Alter zwischen 50-80 Jahre während durchschnittlich 3,8 (Bereich 3,3-4,9) Jahren in die Studie miteinbezogen. Die Resultate zeigten, dass eine Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks auf 139 mmHg bzw. 83 mmHg die wichtigsten kardiovaskulären Ereignisse verhindern kann. Bei der Gesamtpopulation wurden zwischen den drei randomisierten Behandlungsgruppen mit den unterschiedlichen, erreichten Ziel-Blutdruck-Werten jedoch keine signifikanten Unterschiede beobachtet. Auch Diabetiker zeigten eine Abnahme des Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse.
ATC-Code: C08C A02.

Pharmakokinetik

Munobal liegt als Retardtablette vor. Die verlängerte Wirkstofffreisetzung basiert auf der Einbettung von Felodipin in einer hydrophilen Gelmatrix.

Absorption
Felodipin wird nach oraler Verabreichung im Gastointestinaltrakt vollständig resorbiert. Die systemische Verfügbarkeit von Felodipin liegt bei etwa 15% und ist im therapeutischen Bereich dosisunabhängig.
Mit Munobal ist die Resorptionsphase verlängert, woraus relativ flache Felodipin-Plasma-konzentrationsspiegel resultieren. Therapeutische Konzentrationen bleiben während 24 Stunden erhalten. Die Plasmakonzentration ist innerhalb vom therapeutischen Dosierungsbereich (2,5-10 mg) direkt proportional zur Dosis. Grapefruitsaft erhöht die Bioverfügbarkeit von Felodipin durch Hemmung des First-pass-Metabolismus. Die klinische Bedeutsamkeit ist unklar.

Distribution
Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 99%. Felodipin wird vorwiegend an Albumin gebunden.

Metabolismus
Felodipin wird weitgehend in der Leber metabolisiert, die dabei gefundenen Metaboliten sind hämodynamisch inaktiv.

Elimination
Felodipin verfügt über eine hohe Clearance mit einer mittleren Blut-Clearance von 1200 ml/Min.
Die durchschnittliche terminale Halbwertszeit liegt beim Erwachsenen bei 24 Stunden. Bei Langzeittherapie besteht bei empfohlener Dosierung keine signifikante Kumulation.
Rund 70% der verabreichten Dosis werden als Metaboliten mit dem Urin ausgeschieden, der übrige Teil durch die Faeces. Weniger als 0,5% können unverändert im Urin nachgewiesen werden.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Ältere Patienten mit reduzierter Leberfunktion weisen im Durchschnitt höhere Plasmakonzentrationen von Felodipin auf als jüngere Patienten.
Die Kinetik von Felodipin wird bei Patienten mit einer Nierenschädigung nicht verändert, auch wenn diese durch Hämodialyse behandelt werden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Hypertonie.
Angina pectoris.

Dosierung/Anwendung

Hypertonie
Die Dosierung sollte individuell angepasst werden. Es wird eine Initialdosierung von 5 mg täglich empfohlen. Die Erhaltungsdosierung beträgt gewöhnlich 5 bis 10 mg einmal täglich. Wenn nötig kann die Dosis weiter erhöht werden oder es kann zusätzlich ein anderes Antihypertensivum (z.B. Betablocker, Diuretika oder ACE-Hemmer) verabreicht werden.

Kinder
Es liegen keine Erfahrungen vor.

Ältere Patienten
Bei älteren Patienten wird eine Initialbehandlung von 2,5 mg täglich empfohlen.

Angina pectoris
Die Dosierung sollte individuell angepasst werden. Es wird eine Initialdosierung von 5 mg einmal täglich empfohlen, welche wenn nötig auf 10 mg täglich erhöht werden kann.

Korrekte Einnahme der Retardtablette
Munobal Retardtabletten sind am Morgen als Einzeldosis mit genügend Flüssigkeit einzunehmen und müssen ganz geschluckt, d.h. sie dürfen weder zerkaut, zerdrückt noch geteilt werden.
Die Tabletten können nüchtern oder nach einem leichten, fett- und kolenhydratarmen Frühstück eingenommen werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Felodipin ist kontraindiziert bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe.
Ebenso soll Munobal nicht während der Schwangerschaft, bei dekompensierter Herzinsuffizienz, bei akutem Myokardinfarkt oder instabiler Angina pectoris eingenommen werden.

Vorsichtsmassnahmen
Felodipin, wie auch andere Vasodilatatoren, kann in seltenen Fällen zu schweren Hypotonien führen, was in Einzelfällen eine Myokardischämie auslösen kann.
Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärkten Masse bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie bei Genuss von Alkohol.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C. Zur Anwendung von Felodipin in der Schwangerschaft liegen keine kontrollierten Humanstudien vor. In Ratten wurde eine Verlängerung/Erschwerung des Geburtsvorgangs beobachtet, was zu einer Erhöhung der Zahl foetaler und früher postnataler Todesfälle führte; dieser Effekt wurde einem hemmenden Einfluss von Felodipin auf die Uteruskontraktibilität zugeschrieben. In Kaninchen wurde eine dosisabhängige Erhöhung der Häufigkeit digitaler Anomalien festgestellt. Felodipin soll deshalb in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden.
Felodipin kann in der Muttermilch festgestellt werden. Mit therapeutischen Dosen ist eine schädliche Wirkung für das Kind jedoch nicht wahrscheinlich.

Unerwünschte Wirkungen

Zu Beginn einer Behandlung mit Munobal oder nach Dosiserhöhung kann es häufig (5% zumindest zu Beginn der Behandlung), wie auch bei anderen Vasodilatatoren, zu Kopfschmerzen, Gesichtsrötung (Flush) kommen. Üblicherweise sind diese meist dosisabhängigen Begleiterscheinungen vorübergehend und schwächen sich in der Regel im Verlauf der weiteren Therapie ab.
Die auftretenden Knöchelschwellungen (Knöcheloedeme) wie sie auch mit anderen Dihydropyridinen vorkommen, beruhen auf einer präkapillaren Gefässerweiterung und haben keine generalisierte Flüssigkeitsretention zur Folge. Diese Schwellungen sind dosisabhängig.
Bei Patienten mit ausgeprägten Zahnfleischentzündungen (Gingivitis, Paradontitis) kann es, wie auch mit anderen Calciumantagonisten zu Zahnfleischveränderungen (Gingiva-Hyperplasie) kommen, die jedoch durch eine sorgfältige Zahnhygiene in den meisten Fällen unter Kontrolle gehalten werden können.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden von klinischen Studien und von Post Marketing Surveillance Reporten geliefert. In den meisten Fällen konnte ein möglicher Kausalzusammenhang nicht nachgewiesen werden.

Haut: gelegentlich Hautrötungen (Flush), Hautausschläge (Rash), Juckreiz, selten Urtikaria. In isolierten Fällen photosensitive Reaktionen, leukozytoklastische Vaskulitis.

Skelettmuskulatur: selten Arthralgie und Myalgie.

Zentrales und peripheres Nervensystem: gelegentlich Kopfschmerzen, Schwindel und Parästhesie.

Gastrointestinaltrakt: gelegentlich Übelkeit, abdominale Schmerzen, selten Erbrechen. In isolierten Fällen Zahnfleischhyperplasie, Gingivitis.

Leber: in isolierten Fällen Erhöhung der Leberenzyme.

Kardiovaskuläres System: gelegentlich Tachykardie und Palpitationen, selten Synkopen.

Gefässe (extrakardial): gelegentlich periphere Oedeme.

Psychische Erscheinungen: in isolierten Fällen Impotenz, sexuelle Dysfunktion.

Atemwege: Einzelfälle mit Dyspnoe.

Andere: gelegentlich Müdigkeit. In isolierten Fällen Pollakisurie (häufige Entleerung kleiner Harnmengen), Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.B. Fieber und Angioödem.

Interaktionen

Die antihypertensive Wirkung von Munobal Retardtabletten kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel verstärkt werden.
Gleichzeitige Verabreichung von Medikamenten, welche über das Cytochrom P450 3A4 Enzymsystem abgebaut werden, kann die Plasmakonzentration von Felodipin beeinflussen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Enzym-Inhibitoren (z.B. Cimetidin, Erythromycin, Itraconazol, Ketoconazol und gewisse Flavonoide z.B. in Grapefruit-Säften (siehe Kapitel «Pharmakokinetik») kann zu einem Anstieg des Felodipin-Plasmaspiegels führen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Enzym-induzierenden Substanzen (Phenytoin, Carbamazepin, Rifampicin oder Barbiturate) kann zu einer deutlichen Abnahme des Felodipin-Plasmaspiegels führen.
Die hohe Plasma-Eiweissbildung von Felodipin scheint keinen Einfluss auf die ungebundene Fraktion anderer, stark an Plasmaproteine gebundene Medikamente wie Warfarin, zu haben.

Überdosierung

Überdosierung kann zu ausgeprägter Erweiterung der peripheren Blutgefässe und damit zu stark erniedrigtem Blutdruck (Hypotension) und in einigen Fällen zu Bradykardie führen.

Behandlung der Überdosierung
Verabreichung von Aktivkohle, wenn nötig Durchführung einer Magenspülung.
Bei sehr niedrigem Blutdruck sollte mit einer symptomatischen Behandlung begonnen werden, vor allem sollte der Patient waagrecht mit angehobenen Beinen gelagert werden.
Falls gleichzeitig eine Bradykardie vorliegt, sollten 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Falls diese Massnahme nicht ausreicht, sollte durch Infusion von z.B. Glukose-, Kochsalz- oder Dextran das Plasmavolumen erhöht werden.
Sympathomimetika mit überwiegender Wirkung an α1-Adrenorezeptoren können zusätzlich verabreicht werden, wenn die oben genannten Massnahmen eine ungenügende Wirkung zeigen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Sind bisher keine bekannt.

Hinweis
Die Tabletten sind unter 30 °C und für Kinder unerreichbar aufzubewahren.

Haltbarkeit
Munobal soll nach Ablauf des auf der Packung aufgedruckten Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

IKS-Nummern

49922.

Stand der Information

Juni 2001.
RL88

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