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Fachinformation zu Micropaque® Scanner:Guerbet AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Besondere Vorsicht ist bei Schluckstörungen, insbesondere bei Kleinkindern oder älteren Patienten mit eingeschränkter Vigilanz zur Verhinderung einer Aspiration des Bariumsulfats angezeigt.
Im Zusammenhang mit der Gabe von Bariumsulfat sind schwere unerwünschte Wirkungen einschliesslich Aspiration, Intravasation, Perforation, Anaphylaxie beschrieben worden, deren Ausgang lebensbedrohlich oder tödlich sein kann. Bei jeder Untersuchung müssen deshalb die personellen Voraussetzungen für eine Notfalltherapie erfüllt sein, das notwendige Material verwendungsbereit und es ist erforderlich mit der Durchführung sämtlicher Notfallmassnahmen vertraut zu sein. Bei Aspiration, Intravasation oder Perforation ist eine sofortige fachärztliche Intervention erforderlich. Zur Vermeidung potentiell schwerwiegender Nebenwirkungen muss darauf geachtet werden, dass Bariumsulfat nicht in parenterale Bereiche wie Gewebe, Gefässraum, Körperhöhlen oder in die Atemwege gelangt.
Risikofaktor: Überempfindlichkeit
Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit auf Bariumsulfatpräparate weisen ein erhöhtes Hypersensitivitätsrisiko auf. Micropaque enthält Konservierungsstoffe (Parahydroxybenzoate) sowie Aromastoffe, die Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können.
Risikofaktor: Asthma
Bariumsulfat wie auch andere Kontrastmittel können die Symptome eines bestehenden Asthmas verstärken. Allgemein ist die Entscheidung für den Einsatz von Micropaque Scanner nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung zu treffen.
Perforationsgefahr
Wegen des erhöhten Risikos einer Perforation ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich bei Patienten mit Ösophagusatresie oder hochgradigen Stenosen, speziell distal des Magens, sowie bei Zuständen und Erkrankungen, die mit einer erhöhten Perforationsgefahr verbunden sein können, wie z.B. bei bekannten intestinalen Fisteln und Karzinomen, entzündlichen Darmerkrankungen, Divertikulitis und Divertikulose sowie parasitären Erkrankungen.
Gelangt Bariumsulfat in das Retroperitoneum oder Mediastinum führt dies möglicherweise kaum zu unmittelbaren Symptomen, aber ein verzögerter endotoxische Schock kann 12 Stunden später eintreten und ist häufig tödlich.
Bei einer Darmperforation kann der Übergang von Bariumsulfat in die Bauchhöhle die Ursache für Abszesse, Entzündungen, Peritonitis, Granulome und Adhäsionen mit möglicherweise tödlichem Ausgang und der Notwendigkeit einer Operation sein.
Aspirationsgefahr
Bei Patienten mit Atem- und Schluckproblemen, einschliesslich Dysphagie und verminderter Aufmerksamkeit, ist wegen des Aspirationsrisikos Vorsicht geboten.
Bei Patienten, die anfällig für Aspirationen sind (Säuglinge, ältere Menschen und Schlaganfallpatienten), sollte die Untersuchung mit einer geringen oralen Dosis begonnen werden. Erbrechen nach der oralen Gabe von Bariumsulfat kann zu einer Aspirationspneumonitis führen. Bei der oralen Gabe der Bariumsulfatsuspensionen an Säuglinge mit Hilfe eines Fläschchen und bei der Verabreichung grosser Mengen über einen Katheter ist eine Aspiration in den Tracheobronchialbaum möglich. Ein Herz- und Atemstillstand mit tödlichem Ausgang kann nach einer Aspiration bei Säuglingen entstehen. Eine Aspiration kleinerer Mengen kann Atemwegsentzündungen und Pneumonie zur Folge haben.
Bei Patienten mit Lebensmittelaspiration in der Anamnese wird von einer oralen Bariumgabe abgeraten. Falls bei solchen Patienten eine Untersuchung mit Bariumsulfat unbedingt notwendig ist, muss mit grosser Vorsicht vorgegangen werden. Bei einer Aspiration in den Kehlkopf muss die Verabreichung des Arzneimittels sofort eingestellt werden.
Gefahr einer Flüssigkeitsüberlastung
Aufgrund der Wasserabsorption bei Bariumsulfatsuspensionen kann es zu Flüssigkeitsüberlastung kommen. Kinder und Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion, sowie Kinder mit Morbus Hirschsprung sind am anfälligsten für Wasserintoxikation. Bei Kindern mit Morbus Hirschsprung sollte das Kolon nicht vollständig gefüllt und nur die für die Diagnose unbedingt erforderliche Dosis verwendet werden.
Intravasationsgefahr
Bariumsulfat kann über die Darmwand in die venöse Drainage des Dickdarms übertreten und als „Bariumembolie“ in den Kreislauf gelangen. Intravasation kommt nur selten vor, kann aber zu möglicherweise lebensbedrohlichen Komplikationen wie systemischen oder pulmonalen Embolien, disseminierter intravaskulärer Gerinnung, Septikämie und anhaltender schwerwiegender Hypotonie führen. Das Risiko einer Intravasation ist höher bei älteren Patienten, bei denen die Darmwände dünner sind, sowie bei kolorektalen Erkrankungen wie Colitis, Divertikulitis oder intestinalen Obstruktionen mit erhöhtem intraluminalem Druck. Eine Intravasation sollte bei allen Patienten, die während oder kurz nach der Bariumuntersuchung kollabieren oder denen es danach unwohl wird in Erwägung gezogen werden.
Fäkalom, Barolithen, Obstruktionsgefahr
Barolithen bestehen aus eingedicktem Bariumsulfat mit Stuhl. Sie sind oft asymptomatisch, können aber auch Bauchschmerzen, Appendizitis, Darmobstruktion oder Darmperforation auslösen. Bei Patienten mit vorbestehender Obstipation, Magenentleerungsstörung, Kolonstenose, Darmverschluss, Divertikulose, Kolonatonie, Elektrolytdisbalance, Dehydrierung oder auch älteren Patienten ist wegen der erhöhten Obstruktions- oder Barium-Fäkalomsrisikos besondere Vorsicht geboten.
Bariumsulfat kann zudem in Kolondivertikeln zurückgehalten werden und dort infektiöse Prozesse fördern. Barolithen oder Bariumfäkalome sollten zur Vermeidung weiterer Darmwandschäden möglichst entfernt werden.
Bariumsulfat kann eine bereits bestehende Obstipation verschlechtern. Deshalb und zur Verhinderung eines Barolithen sollte vor und einige Tage nach der Untersuchung eine angemessene Hydrierung sichergestellt werden. Die Verwendung von Abführmitteln (vor allem bei Obstipation) kann in Betracht gezogen werden. Auch soll der Patient nach der Untersuchung rasch wieder mobilisiert werden.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Nach der Gabe von Bariumsulfat können vasovagale Reaktionen, Synkopen, Herzarrhythmien oder kardiovaskuläre Nebenwirkungen auftreten. Diese sind meist unvorhersehbar, so dass der Patient weitere 10 bis 30 Minuten beobachtet werden sollte.

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