Eigenschaften/WirkungenDie Kombination der beiden Wirkstoffe TM und SMZ hat sich unter dem Namen Co-trimoxazol eingebürgert.
Die beiden Wirkstoffe von Supracombin forte entwickeln eine synergistische Aktivität, die auf der Blockade zweier Enzyme beruht, welche aufeinanderfolgende Reaktionen in der Biosynthese der Folinsäure im Mikroorganismus katalysieren. Aufgrund dieses Wirkungsmechanismus besteht die Bakterizidie von Co-trimoxazol in vitro gewöhnlich bereits bei Konzentrationen, bei denen die Einzelwirkstoffe nur bakteriostatisch wirken. Co-trimoxazol ist zudem oft wirksam gegen Organismen, die gegen eine der beiden Komponenten resistent sind. Dank dem Doppeleffekt von Co-trimoxazol wird die Gefahr einer breiten Resistenzentwicklung auf ein Minimum reduziert.
Der antibakterielle Effekt von Supracombin forte erstreckt sich in vitro auf grampositive und gramnegative Erreger und umfasst folgende Organismen:
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Spezies MHK50 MHK90
(mg/l)** (mg/l)**
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Empfindliche Keime
Grampositive
Staphylococcus aureus:
Methicillin-sensibel 0,5 1
Methicillin-resistent 0,125 8*
Staphylococcus spp.:
Koagulase-negativ 0,5 8*
S. epidermidis 1 1
S. saprophyticus 2 8*
beta-hämolytische Streptokokken:
Gruppe A 1 2
Gruppe B 1 2
Enterococcus faecalis 0,5 2
Non-beta-hämolytische
Streptokokken 2 4
Streptococcus pneumoniae:
Penicillin-sensibel 0,5 4
Gramnegative
Moraxella catarrhalis 0,125 0,5
Neisseria gonorrhoeae 4 16*
Haemophilus influenzae:
beta-Lactamase-positiv 0,25 1*
beta-Lactamase-negativ 0,5 1*
Haemophilus parainfluenzae 0,5 4
Haemophilus ducreyi 4 16*
Citrobacter spp. 0,125 0,5
Citrobacter freundii 0,5 2
Klebsiella oxytoca 0,5 1
Enterobacter cloacae 0,5 4
Enterobacter aerogenes 0,25 1
Hafnia alvei 2 8
Serratia marcescens 1 8*
Serratia liquefaciens 1 1
andere Serratia spp. 2 8*
Proteus mirabilis 0,5 16*
Proteus vulgaris 0,5 4*
Morganella morganii 0,25 32*
Providencia rettgeri 2 16*
Salmonella typhi 0,25 2
Enteritis verursachende
Salmonellen 0,5 1
Shigella spp. 0,25 4
Yersinia enterocolitica 0,5 1
andere Yersinia spp. 0,125 1
Vibrio cholerae 0,25 0,5
Acinetobacter lwoffi 2 4*
Acinetobacter anitratus 4 16*
Aeromonas hydrophila 0,125 0,25
Alcaligenes faecalis 4 16*
Teilweise empfindliche Keime
Streptococcus pneumoniae:
Penicillin-resistent 32 64
E. coli 2 64
Klebsiella pneumoniae 2 64
übrige Klebsiella spp. 1 64
übrige Providencia spp. 16 64
Pseudomonas cepacia 4 80
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Aufgrund der vorliegenden klinischen Erfahrungen sind auch Brucella, Chlamydia trachomatis*, Nocardia asteroides, Toxoplasma gondii, Pneumocystis carinii einer Therapie mit Supracombin forte zugänglich.
*Aufgrund der vorliegenden klinischen Erfahrungen ist bei diesen Keimen im Spital die Durchführung eines Empfindlichkeitstest zu empfehlen.
**in einer Kombination von TM+SMZ im Verhältnis 1+19.
Resistente Keime: Die meisten Pseudomonaden, Xanthomonas maltophilia, Anaerobier, Campylobacter fetus, Urea- und Mycoplasmen, Mycobacterium tuberculosis sowie Treponema pallidum sind resistent.
Bei durch mässig empfindliche Keime verursachte Infektionen ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstestes zu empfehlen, um eine eventuelle Resistenz ausschliessen zu können.
Die Empfindlichkeit auf Supracombin forte kann anhand standardisierter Verfahren, wie sie vom National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmt werden. Dabei werden von NCCLS die folgenden Empfindlichkeitskriterien empfohlen:
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Disktest* Verdünnungstest**
Hemmhofdurch- MHK (mg/l)
messer (mm) TM + SMZ
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Empfindlich Â≥16 Â≤2+Â≤38
Bedingt empfindlich 11-15 4+76
Resistent Â≤10 Â≥8+Â≥152
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*Disk: 1,25 µg TM und 23,75 µg SMZ.
**TM und SMZ im Verhältnis 1 plus 19.
Resistenzbildung/Kreuzresistenz
Unter der Therapie entsteht nur selten eine Resistenz gegenüber Co-trimoxazol. Kreuzresistenz besteht zwischen allen Sulfonamiden; Kreuzresistenzen zu chemisch nicht verwandten Antibiotika entstehen nicht durch den Erwerb einer Resistenz gegenüber Co-trimoxazol.
Synergismus/Antagonismus
Es besteht ein ausgeprägter Synergismus zwischen Sulfamethoxazol und Trimethoprim. Dieser Synergismus besteht meist auch dann, wenn eine Resistenz gegenüber einer der zwei Komponenten vorliegt.
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