Unerwünschte WirkungenSelten geringgradige bis schwere Abnahme der Zahl der Erythrozyten und des Hämoglobingehaltes, – in Einzelfällen auch durch eine hämolytische Anämie – der Thrombozyten und der Leukozyten (auch in Form einer Neutropenie), Agranulozytose, Panzytopenie und Knochenmarksdepression. Mit solchen, in manchen Fällen lebensbedrohlichen Störungen des Blutbildes ist eher zu rechnen bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion, bei Nierentransplantation, bei Patienten mit gleichzeitig bestehender Kollagenose (z.B. Lupus erythematodes, Sklerodermie) oder bei Patienten, die gleichzeitig mit anderen Medikamenten behandelt werden, die Störungen des Blutbildes verursachen können (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Selten wurde eine Eosinophilie beobachtet.
Immunsystem
Selten wurde über anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen berichtet.
Unter Wirkung von ACE-Hemmern können anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen eher auftreten und schwerer verlaufen. Dies muss bei einer Desensibilisierungsbehandlung bedacht werden. Selten kann es auch nach Insektenstichen zu anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Angioödem
In seltenen Fällen kann während der Therapie mit ACE-Hemmern – auch mit Ramipril – ein Angioödem auftreten. Bei Schwellungen im Bereich der äusseren Extremitäten, des Gesichtes (z.B. Augenlider, Lippen), der Zunge oder im Bereich des Rachens oder Kehlkopfes (Schluckbeschwerden oder Atembehinderung) muss Ramipril sofort abgesetzt (ein Angioödem ist lebensbedrohlich; auch jede weitere Therapie mit einem anderen ACE-Hemmer verbietet sich in solchen Fällen) und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Zu erwägen sind neben adäquater Überwachung und allgemein, die Vitalfunktion sichernden Massnahmen unter anderem:
sofortige langsame i.v. Gabe von 0,1 mg Epinephrin bzw. s.c. Gabe von 0,3–0,5 mg Epinephrin. (Dosierung für Erwachsene, Verdünnungsanweisung beachten!).
Im Anschluss an die i.v. Gabe von Epinephrin, Verabreichung eines Glukokortikoids.
Zusätzlich i.v. Gabe von Antihistaminika.
Bei Patienten mit CInaktivator-Mangel ist grundsätzlich die Gabe von C-Inaktivator indiziert, im Rahmen einer Notfallbehandlung können auch die o.g. Sofortmassnahmen vorgenommen werden.
Auch geringgradige nicht angioneurotische Oedeme, z.B. im Bereich der Sprunggelenke, sind möglich.
Patienten, welche ein Angioödem ohne Zusammenhang mit einer ACE-Hemmer-Therapie in ihrer Anamnese aufweisen, könnten einem höherem Risiko ausgesetzt sein, dass durch die Therapie mit einem ACE-Hemmer ein Angioödem ausgelöst würde. ACE-Hemmer rufen bei der schwarzen Bevölkerung häufiger angioneurotische Ödeme aus, als bei der weissen Bevölkerung.
Nervensystem
Als Folge der Blutdrucksenkung können gelegentlich Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwäche und selten Nervosität, Tremor Angstgefühl, Benommenheit, Somnolenz, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, depressive Verstimmung, Schlafstörungen und Unruhe auftreten. Selten wurde eine Parästhesie, Geruchsstörungen, Geschmacksveränderungen (z.B. metallischer Geschmack) oder -verminderung bis hin zum Geschmacksverlust beobachtet.
Augenleiden
Gelegentlich können durch den Blutdruckabfall Sehstörungen auftreten. Gelegentlich Bindehautreizung.
Gehörstörungen
Gelegentlich können durch den Blutdruckabfall Hörstörungen (Tinnitus) auftreten.
Herz
Als Folge eines übermässigen Blutdruckabfalls können gelegentlich unter anderem Tachykardie, Herzklopfen und Herzrhythmusstörungen auftreten.
Gefässe
Als Folge der Vasodilatation bzw. als Folge der Senkung des erhöhten Blutdrucks auf das gewünschte Niveau können, insbesondere zu Beginn der Behandlung, gelegentlich Symptome wie Leeregefühl im Kopf, – u.U. mit Konzentrationsstörungen – sowie eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, orthostatische Kreislaufregulationsstörungen, periphere Oedeme, Müdigkeit, Schwäche und Schwindel auftreten. Es kann dann auch zur Synkope kommen.
Ein unerwünscht starker Blutdruckabfall kann insbesondere nach der 1. Gabe von Ramipril oder eines zusätzlichen Diuretikums sowie bei Dosiserhöhung von Ramipril bzw. des Diuretikums erfolgen.
Zu einem starken Blutdruckabfall u.U. bis hin zum Schock kann es eher bei Patienten mit schwerer, insbesondere maligner Hypertonie, bei Patienten mit Herzinsuffizienz (insbesondere einer schweren) und besonders dann, wenn diese noch zusätzlich mit anderen Substanzen mit blutdrucksenkendem Potential behandelt sind, bei vorbestehender Diuretika-Therapie oder bei Flüssigkeits- oder Salzmangel infolge unzureichender Flüssigkeits- oder Salzzufuhr oder z.B. infolge Durchfalls, Erbrechens oder bei zu starkem Schwitzen, wenn Salz und Flüssigkeit nicht ausreichend ersetzt werden sowie bei hämodynamisch relevanter Nierenarterienstenose kommen.
Durchblutungsstörungen infolge Gefässstenosen können sich verschlechtern.
Vor allem bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder hämodynamisch relevanten Stenosen der Hirngefässe und insbesondere als eine Folge eines zu starken Blutdruckabfalles kann es zu einer lebensbedrohlichen myokardialen Ischämie (z.B. Angina pectoris und Herzinfarkt) bzw. zerebralen Ischämie (TIA, Apoplex) kommen.
Nach Wiedererreichen eines ausreichenden Blutdruckes kann die Behandlung mit Ramipril im allgemeinen fortgesetzt werden.
Sellten kommt es zu einer Auslösung oder Verstärkung einer Raynaud Symptomatik. Sehr selten Vaskulitis
Atmungsorgane
Möglicherweise infolge der ACE-Hemmung tritt unter der Behandlung mit Ramipril häufig ein trockener, nicht produktiver Reizhusten auf.
Ebenfalls möglicherweise als Folge der ACE-Hemmung kann es selten zu Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis, Dyspnoe, Halsentzündung, Heiserkeit und, insbesondere bei Patienten mit Reizhusten, zum Auftreten eines Bronchospasmus/Asthma kommen. Bei Atemnot muss der Patient den Arzt benachrichtigen.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich Verdauungsstörungen, Nausea, gastritisartige Magenschmerzen, Oberbauchbeschwerden (in manchen Fällen mit Erhöhung der Pankreasenzyme), selten Mundtrockenheit, Glossitis, Reizung oder Entzündung der Mundschleimhaut oder der Speicheldrüsen, Diarrhoe, Appetitlosigkleit, Verstopfung und Erbrechen.
Sehr selten: Auftreten eines intestinalen Angioödems.
Leber und Galle
Selten: Erhöhungen der Leberenzyme und/oder des Serum-Bilirubins, andere Funktionsstörungen der Leber einschliesslich akutem Leberversagen, (Sub-)Ileus und in manchen Fällen lebensbedrohliche Hepatitis.
Sehr selten: intrahepatischer cholestatischer Ikterus, Pankreatitis.
Haut
Gelegentlich Rötung von Hautarealen mit begleitendem Wärmegefühl, Pruritus, Schwitzen, Urtikaria und Hautausschlag; selten makulopapuläre und lichenoide Ex- und Enantheme, Erythema multiforme, Alopezie, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch-epidermale Nekrolyse, Dermatitis exfoliativa, psoriasiforme oder pemphigoide Ex- oder Enantheme, Pemphigus, Verschlimmerung einer Psoriasis, Lichtüberempfindlichkeit sowie Onycholyse. Bei Juckreiz mit Urtikaria muss der Patient sofort einen Arzt benachrichtigen.
Muskelskelettsystem
Selten kann es zu Muskelkrämpfen, Myalgien und Arthralgien kommen.
Nieren- und Harnwege
Die Therapie mit Ramipril kann gelegentlich die Nierenfunktion verschlechtern, u.U. bis hin zum lebensbedrohlichen akuten Nierenversagen. Diesbezügliche Risikogruppen sind Patienten mit einer renovaskulären Erkrankung (z.B. hämodynamisch relevante Nierenarterienstenose), nierentransplantierte Patienten und Patienten mit Herzinsuffizienz, vor allem in Zusammenhang mit einem stärkeren Blutdruckabfall. Als Zeichen einer Nierenfunktionsstörung können Serumkreatinin und -Harnstoff ansteigen, insbesondere bei gleichzeitiger Gabe von Diuretika.
Eine bereits bestehende Proteinurie kann durch Triatec verstärkt werden. Bei Patienten mit diabetischer Nephropathie kann sie jedoch auch abnehmen.
Es kann zu einer verstärkten Harnausscheidung kommen, die in Zusammenhang mit einer verbesserten Herzleistung gesehen werden kann.
Reproduktionssystem
Gelegentlich können erektile Impotenz und Libidoabnahme auftreten.
Untersuchungen
Durch die Verminderung der Angiotensin II-Bildung und Aldosteron-Ausschüttung kann es selten zu einem Abfall der Serum-Natrium- und zu einem Anstieg der Serum- Kaliumkonzentration (vor allem bei gestörter Nierenfunktion oder bei gleichzeitiger Anwendung kaliumretinierender Diuretika) kommen.
Selten wurde eine Erhöhung der Titer antinukleärer Antikörper beobachtet.
Gesamtkörper
Selten wurde Fieber beobachtet.
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