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Fachinformation zu Xatral® 2,5 mg:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Alfuzosini Hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Lactosum monohydricum, Cellulosum microcristallinum, Povidonum, Carboxymethylamylum natricum A, Magnesii stearas, Hypromellosum, Macrogola 400, Titanii dioxidum.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Filmtabletten zu 2,5 mg Alfuzosinhydrochlorid.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Behandlung der funktionellen Störungen der benignen Prostatahyperplasie (BPH).

Dosierung/Anwendung

Bei Patienten ohne kardiovaskuläre Erkrankungen in der Anamnese beträgt die empfohlene Tagesdosis 3 x täglich 1 Tablette zu 2,5 mg (7,5 mg täglich).
Die erste Dosis der Behandlung sollte abends vor dem Zubettgehen eingenommen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten/Hypertoniker unter Behandlung
Bei älteren Patienten (über 75 Jahre) oder bei Patienten mit behandelter Hypertonie sollte die Initialdosis 1 Tablette à 2,5 mg morgens und abends betragen. Die Dosis kann dann je nach klinischer Wirkung angepasst werden.
Kinder und Jugendliche: Es gibt keine pädiatrische Indikation für Xatral 2,5 mg, Filmtabletten.
Niereninsuffizienz
Die Initialdosis beträgt bei Patienten mit Niereninsuffizienz 2× täglich 2,5 mg. Die Dosis kann dann je nach klinischer Wirkung angepasst werden (maximale Tagesdosis: 3 x 2,5 mg).
Leberinsuffizienz
Die Initialdosis beträgt bei Patienten mit leichter bis mässiger Leberinsuffizienz 2,5 mg einmal täglich und kann je nach klinischer Wirkung auf maximal 2 x 2,5 mg täglich gesteigert werden. Xatral ist bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert.

Kontraindikationen

schwere Leberinsuffizienz,
gleichzeitige Verabreichung anderer Alpha-Blocker,
Überempfindlichkeit gegenüber Alfuzosin oder einem anderen Bestandteil des Präparats.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Risiko einer Hypotonie
In den ersten Stunden nach Einnahme von Alfuzosin kann es zu einer (symptomatischen oder asymptomatischen) orthostatischen Hypotonie sowie selten zu Synkopen kommen. Die Patienten sind auf die möglichen Symptome einer orthostatischen Hypotonie hinzuweisen (wie Schwächegefühl, Schweissausbruch, Schwindel, Müdigkeit). Bei Anzeichen einer Hypotonie sollte sich der Patient hinlegen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. Diese Effekte sind gewöhnlich vorübergehend, treten vor allem zu Beginn der Therapie auf und erfordern in der Regel keinen Abbruch der Behandlung.
Nach der Marktzulassung wurde, insbesondere bei Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren (siehe unten), auch über Fälle eines starken Blutdruckabfalls berichtet.
In folgenden Situationen ist das Risiko für das Auftreten einer orthostatischen Hypotonie erhöht. Die Therapie mit Alfuzosin sollte daher in diesen Patientengruppen unter besonderer Vorsicht erfolgen und der Blutdruck, vor allem zu Beginn der Behandlung, regelmässig kontrolliert werden:
·Patienten mit orthostatischer Hypotonie in der Anamnese. Bei diesen Patienten sollte die Einnahme der ersten Dosis unter Überwachung von Herzfrequenz und Blutdruck erfolgen.
·Patienten, bei denen es in der Vergangenheit nach Anwendung eines anderen Alpha-1-Rezeptorenblockers zu einer ausgeprägten Hypotonie kam.
·Patienten mit symptomatischen oder asymptomatischen zerebralen Durchblutungsstörungen. Im Falle eines Blutdruckabfalles können bei diesen Patienten zerebrale ischämische Störungen auftreten.
·Patienten mit Koronarer Herzerkrankung. Bei diesen Patienten ist die spezifische Behandlung der Koronarinsuffizienz weiterzuführen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die gleichzeitige Anwendung von Nitraten und Alfuzosin das Hypotonie-Risiko verstärken kann. Der Patient muss daher engmaschig überwacht werden. Im Falle eines erneuten Auftretens oder einer Verschlimmerung der pektanginösen Beschwerden ist die Behandlung mit Xatral abzubrechen.
·Patienten, die mit Antihypertensiva, Nitraten oder anderen Arzneimitteln mit blutdrucksenkenden Eigenschaften behandelt werden (siehe «Interaktionen»).
·ältere Patienten.
Darüber hinaus sollte eine gleichzeitige Anwendung von Alfuzosin zusammen mit starken CYP3A4-Inhibitoren (wie z.B. Itraconazol, Clarithromycin oder Proteaseinhibitoren) vermieden werden, da durch eine erhöhte Alfuzosin-Exposition das Risiko für eine Hypotonie erhöht werden kann (siehe «Interaktionen»).
Anwendung bei Patienten mit kardialen Erkrankungen
Wie alle Alpha-1-Rezeptorenblocker sollte Alfuzosin bei Patienten mit den folgenden kardialen Erkrankungen mit Vorsicht angewendet werden:
·Lungenödem aufgrund einer Aorten- oder Mitralstenose,
·High output-Herzinsuffizienz,
·Rechtsherzinsuffizienz infolge Lungenembolie oder Pericarderguss,
·Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Verlängerung des QT-Intervalls
Bei Patienten mit angeborenem oder erworbenem QT-Syndrom (verlängerte QT-Dauer) sowie bei Komedikation mit Arzneimitteln, welche die QT-Dauer verlängern können, ist bei der Verabreichung von Alfuzosin Vorsicht geboten. Insbesondere sollte Alfuzosin nicht gleichzeitig mit CYP3A4-Inhibitoren angewendet werden, für die ein QT-verlängerndes Potential bekannt ist (z.B. Itraconazol oder Clarithromycin). Bei Einleitung einer Behandlung mit einem solchen Arzneimittel wird eine vorübergehende Unterbrechung der Alfuzosin-Therapie empfohlen.
Priapismus
Wie andere Alpha-1-Rezeptorenblocker wurde Alfuzosin mit Priapismus in Verbindung gebracht. Ein Priapismus stellt einen urologischen Notfall dar und kann bei unzureichender Behandlung zu Gewebeschäden am Penis und zu dauerhaftem Potenzverlust führen. Der Patient muss daher über dieses Risiko informiert und angewiesen werden, bei Erektionen, die länger als 4 Stunden andauern, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Intraoperative Floppy Iris-Syndrom (IFIS)
Das intraoperative Floppy Iris-Syndrom wurde im Rahmen von Katarakt-Operationen bei einigen Patienten beobachtet, die aktuell mit Alpha-1-Adrenozeptorenblockern behandelt wurden oder solche Medikamente jüngst erhalten hatten. Diese Variante der Pupillenkonstriktion (Small Pupil Syndrome) ist durch eine schlaffe Iris, die auf Grund intraoperativer Spülung wabert, eine progressive intraoperative Miose trotz präoperativer Dilatation durch Standard-Mydriatika und einen möglichen Prolaps der Iris in Richtung der Phakoemulsifikationsschnitte gekennzeichnet. Der Ophthalmologe, der die Operation durchführt, sollte darauf vorbereitet sein, eventuell seine Operationstechnik anzupassen (z.B. durch Verwendung von Irishaken, Iris-Dilatator-Ringen oder Viskoelastika). Das Absetzen der Behandlung mit Alpha-1-Adrenozeptorenblockern vor einer Katarakt-Operation bringt offenbar keinen Vorteil.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Zur Anwendung von Alfuzosin bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance <30 ml/min) liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Alfuzosin sollte daher bei solchen Patienten nur mit Vorsicht gegeben werden.
Patienten mit bekannter Hypersensitivität gegenüber anderen α-Blockern sollten nur unter besonderer Vorsicht mit Xatral behandelt werden.

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen
Wesentliches Enzym im Metabolismus von Alfuzosin ist CYP3A4.
CYP3A4-Inhibitoren
Die Gabe von 200 mg Ketoconazol (starker CYP3A4-Inhibitor) pro Tag über 7 Tage führte zu einer Erhöhung der Cmax von Alfuzosin um den Faktor 2.11 und der AUClast um den Faktor 2.46. Andere Parameter wie insbesondere die Eliminationshalbwertszeit wurden nicht verändert.
Die Gabe von 400 mg Ketoconazol pro Tag über 8 Tage führte zu einer Erhöhung der Cmax von Alfuzosin um den Faktor 2.3 sowie zu einer Verdreifachung der AUC.
Auch bei gleichzeitiger Gabe zusammen mit anderen CYP3A4-Inhibitoren können die Alfuzosin-Spiegel erhöht werden, was mit einem erhöhten Risiko für unerwünschte Wirkungen, insbesondere im Herz-Kreislauf-System, einhergehen kann. Eine gleichzeitige Anwendung von Xatral zusammen mit starken CYP3A4-Inhibitoren (wie Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Clarithromycin, Ritonavir oder Cobicistat) sollte daher vermieden werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Andere pharmakokinetische Interaktionen
Alfuzosin verzögert die Absorption und reduziert die Bioverfügbarkeit von Diltiazem.
Pharmakodynamische Interaktionen
Die gleichzeitige Verabreichung anderer Alpha-Blocker (wie Doxazosin, Phentolamin, Urapidil) kann zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen und ist daher kontraindiziert.
Auch bei gleichzeitiger Gabe von Alfuzosin mit anderen Antihypertensiva (wie Betablockern, Kalziumantagonisten, ACE-Hemmern oder Angiotensinrezeptor-Antagonisten) oder mit Nitraten ist Vorsicht geboten:
Unter Allgemeinanästhesie kann es bei Patienten, welche mit Alfuzosin behandelt werden, zu einer Blutdruckinstabilität kommen.
Interaktionsstudien mit gleichzeitiger Verabreichung von Alfuzosin zusammen mit Atenolol, Digoxin, Hydrochlorothiazid oder Warfarin zeigten weder pharmakokinetische noch pharmakodynamische Interaktionen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Xatral 2,5 mg ist nur für die Behandlung von Männern bestimmt.
Zu einer möglichen Übertragung von Alfuzosin aus dem Sperma auf den Foeten liegen keine Daten vor.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Entsprechende Studien wurden nicht durchgeführt. Es können jedoch unerwünschte Wirkungen wie Benommenheit, Schwindel oder Asthenie auftreten, welche die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können.

Unerwünschte Wirkungen

Nachfolgend sind die in klinischen Studien und während der Marktüberwachung bei Patienten unter Alfuzosin-Behandlung beobachteten unerwünschten Wirkungen nach Organklassen und Häufigkeit angegeben. Die Häufigkeiten sind dabei wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht angegeben werden).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Urtikaria, Angioödem.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen, Benommenheit, Ohnmacht.
Gelegentlich: Schläfrigkeit.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Sehstörungen.
Nicht bekannt: intraoperatives Floppy Iris-Syndrom (IFIS, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie.
Sehr selten: Angina pectoris (bei Patienten mit vorbestehender koronarer Herzkrankheit; siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Vorhofflimmern.
Gefässerkrankungen
Häufig: orthostatische Hypotonie.
Gelegentlich: Flush, Synkopen.
Sehr selten: ischämische zerebrovaskuläre Ereignisse (bei Patienten mit vorbestehender Zerebralsklerose).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Rhinitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhoe, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Nausea, Mundtrockenheit.
Gelegentlich: Erbrechen.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Nicht bekannt: Leberzellschädigung, cholestatische Lebererkrankung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautausschlag, Pruritus.
In sehr seltenen Fällen wurde unter der Behandlung mit Alfuzosin über eine toxische epidermale Nekrolyse sowie andere bullöse Hauterkrankungen berichtet. Obwohl es sich nur um Einzelfälle handelt, kann ein kausaler Zusammenhang nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Nicht bekannt: Priapismus.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Asthenie, Unwohlsein.
Gelegentlich: Ödeme, präkordiale Schmerzen.

Überdosierung

Symptome: Hypotonie, Schwindel, sehr selten: komatöser Zustand.
Im Falle einer Überdosierung sollte der Patient flach gelagert und in ein Spital eingeliefert werden, wo eine übliche antihypotensive Therapie einzuleiten ist.
Alfuzosin ist aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung nur schwer dialysierbar.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: G04CA01
Wirkungsmechanismus
Alfuzosin, ein oral wirksames Chinazolinderivat, ist ein selektiver, peripherer Antagonist der adrenergen postsynaptischen α1-Rezeptoren.
Pharmakologische in-vitro-Studien haben gezeigt, dass Alfuzosin spezifisch an die α1-Rezeptoren in der Prostata, im Blasenhals und in der Urethra im Bereich der Prostata bindet.
Die klinischen Manifestationen der BPH sind auf eine infravesikale Obstruktion zurückzuführen. Es handelt sich dabei um einen Mechanismus, der sowohl auf anatomischen (statischen) als auch auf funktionellen (dynamischen) Faktoren beruht. Die funktionelle Komponente der Obstruktion beruht auf einem erhöhten Tonus der glatten Muskulatur der Prostata, welcher durch die α1-Rezeptoren beeinflusst wird.
Die Aktivierung der α1-Rezeptoren stimuliert die Kontraktion der glatten Muskulatur und erhöht dadurch den Tonus von Prostata, Prostatakapsel, Harnröhre und Blasenhals. Durch diesen Prozess wird der Miktionswiderstand erhöht, was zu einer Obstruktion bei der Blasenentleerung sowie sekundär zu einer Blaseninstabilität führt. Alpha-Blocker können diese infravesikale Obstruktion über eine direkte Wirkung auf die glatte Muskulatur der Prostata verringern.
Aus tierexperimentellen In-vivo-Studien geht hervor, dass Alfuzosin den urethralen Druck vermindert und damit auch den Miktionswiderstand. Weiterhin besitzt Alfuzosin eine stärkere hemmende Wirkung auf den urethralen Hypertonus als auf den Tonus der Gefässmuskulatur. Bei normotonen Ratten im Wachzustand weist es eine funktionelle Uroselektivität auf. So kann der infraurethrale Tonus mit Dosen vermindert werden, die keine Wirkung auf den arteriellen Druck haben.
Beim Mann verbessert Alfuzosin die Blasenentleerung, indem es den Tonus der Harnröhre und den Miktionswiderstand verringert und den Harnfluss verbessert.
Klinische Studien
Plazebokontrollierte Studien haben gezeigt, dass Alfuzosin bei Patienten mit BPH:
·die Harnflussrate signifikant erhöht (um durchschnittlich 30% bei Patienten mit einer Baseline Rate ≤15 ml/s), und zwar bereits nach der ersten Dosis;
·den Tonus des Detrusors signifikant vermindert und das Volumen erhöht, das zum Verspüren eines Harndrangs führt;
·das Restharnvolumen signifikant reduziert.
Diese günstigen urodynamischen Effekte führen zu einer Verbesserung der irritativen und obstruktiven Symptome.

Pharmakokinetik

Absorption
Alfuzosin wird gut resorbiert. Seine mittlere Bioverfügbarkeit beträgt 64%. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1,5 Stunden erreicht (Range 0,5-6 Stunden). Die Kinetik verläuft im Bereich der therapeutischen Dosen linear. Das pharmakokinetische Profil von Alfuzosin ist durch starke interindividuelle Schwankungen der Plasmakonzentrationen charakterisiert. Es wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst.
Distribution
Alfuzosin wird zu rund 90% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus
Alfuzosin wird in der Leber stark metabolisiert. Wichtigstes am Metabolismus beteiligtes Enzym ist CYP3A4. Die Metaboliten sind pharmakologisch inaktiv.
Elimination
Die Eliminations-Halbwertszeit von Alfuzosin beträgt ca. 4.8 Stunden.
Nur 11% des Wirkstoffs werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Die Metaboliten (die inaktiv sind) werden hauptsächlich über die Faezes ausgeschieden (75–91%).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Bei über 75jährigen Patienten wird Alfuzosin rascher resorbiert, und es werden höhere maximale Plasmakonzentrationen erreicht. Die Bioverfügbarkeit kann erhöht sein, und bei einigen Patienten ist das Verteilungsvolumen vermindert. Die Eliminationshalbwertszeit bleibt unverändert.
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (einschliesslich Dialyse-Patienten) nehmen Verteilungsvolumen und Clearance von Alfuzosin zu, bedingt durch einen Anstieg des freien (nicht Protein-gebundenen) Anteils.
Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz war die Plasma-Spitzenkonzentration verdoppelt und die AUC («Fläche unter der Kurve») verdreifacht. Ausserdem war die Eliminationshalbwertszeit gegenüber Gesunden verlängert.

Präklinische Daten

Alfuzosin zeigt weder kanzerogene noch mutagene Effekte, in reprodutionstoxikologischen Studien konnten ebenfalls keine Effekte beobachtet werden. Präklinische Studien an Ratten und Hunden zeigten eine allgemein gute Verträglichkeit sowohl bei kurzer als auch bei Langzeitanwendung. Die verabreichten Dosen lagen hierbei weit über der am Menschen applizierten Dosis.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Nach dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum nicht mehr verwenden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

50205 (Swissmedic).

Packungen

60 Filmtabletten (B)

Zulassungsinhaberin

sanofi-aventis (schweiz) ag, 1214 Vernier/GE.

Stand der Information

Oktober 2019.

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