ÜberdosierungToxizität
Die Verabreichung von 100 mg/kg bei Kindern (1 bis 4 Jahre) führte zu typischen Hautsymptomen. Die Verabreichung von 15 g bei Erwachsenen führte zu letaler Intoxikation und die Gabe von 12 g bei Erwachsenen führte zu mässiger Intoxikation.
Symptome
Magen-Darm-Beschwerden, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, profuse Schweissausbrüche, Dyspnoe, Niereninsuffizienz, Leberfunktionsstörungen, generalisierte Pruritus, Krampfanfälle, zunehmende Lethargie und Bewusstseinsstörungen; Bewusstlosigkeit kann bei schwerer hepatischer Affektion auftreten. Vorübergehende Zunahme der Leberenzymwerte und von Bilirubin ist möglich.
Orangerote Verfärbung von Haut, Urin, Schweiss, Speichel, Tränen und Faeces.
Gesichts- und periorbitale Ödeme wurden bei Kindern beobachtet. Möglicherweise Lungenödem.
Einige fatale Fälle von Hypotonie, Sinustachykardie, ventrikuläre Arrhythmien, Konvulsionen und Herzstillstand wurden berichtet.
Bei schwerer Überdosierung kann wenige Stunden nach der Einnahme eine Lebervergrösserung, evtl. verbunden mit Druckempfindlichkeit, auftreten; sehr schnell kann sich eine Gelbsucht entwickeln.
Vorbestehende Leberschädigung kann den Verlauf aggravieren. Andere Körperfunktionen bleiben im Allgemeinen unverändert.
Bei einer schweren Überdosierung kann sich der Bilirubinspiegel sehr schnell erhöhen. Hepatische Enzymwerte können beeinflusst werden, v.a. bei schon bestehender hepatischer Störung.
Eine direkte Wirkung auf das hämatopoetische System, die Elektrolytkonzentrationen oder den Säure-Basen-Haushalt ist unwahrscheinlich.
Es liegen Berichte von tödlich verlaufenden und nicht tödlich verlaufenden Überdosierungen nach Einnahme von 14–60 g bzw. 9–12 g Rifampicin bei Erwachsenen vor.
Massnahmen
Entleerung des Mageninhaltes, wenn dies zulässig ist (vorausgesetzt, der Patient erfährt keine Krampfanfälle), gefolgt von unterstützenden Massnahmen wie Offenhalten der Atemwege und Behandlung der auftretenden Symptome; wiederholte Gabe von Aktivkohle, Antiemetika, Hämodialyse in hartnäckigen Fällen, wenn nicht verfügbar Peritonealdialyse zusammen mit forcierter Diurese. Symptomatische Behandlung: Bei Nierenversagen kann eine Dialyse erforderlich sein.
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