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Fachinformation zu Ringer-Lactat «Bichsel» mit Glucose 1%, 2%, 5% / ohne Glucose:Grosse Apotheke Dr. G. Bichsel AG
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PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Ringer-Lactat «Bichsel» ohne Glucose:
Natrii chloridum, kalii chloridum, calcii chloridum dihydricum, natrii lactas
Ringer-Lactat «Bichsel» mit Glucose 1 %, 2 %, 5 %:
Natrii chloridum, kalii chloridum, calcii chloridum dihydricum, natrii lactas, glucosum (ut glucosum monohydricum)
Hilfsstoffe
Ringer-Lactat «Bichsel» ohne Glucose:
Aqua ad iniectabile
Ringer-Lactat «Bichsel» mit Glucose 1 %, 2 %, 5 %:
Aqua ad iniectabile, acidum hydrochloridum

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Ringer-Lactat mit / ohne Glucose kann angewendet werden:
·zur Zufuhr von Elektrolyten, Wasser;
·als Flüssigkeitsersatz z.B. bei hypotoner und isotoner Dehydratation, bei Verbrennungen, Hypovolämie, Schock, Verlust von alkalisierenden Verdauungssäften bei Diarrhöe;
·bei leichter metabolischer Acidose.
Zusätzlich wird Ringer-Lactat mit Glucose zur Zufuhr von leicht verwertbaren Kohlenhydraten eingesetzt.

Dosierung/Anwendung

Ringer-Lactat mit / ohne Glucose
Die Dosierung richtet sich nach dem klinischen Zustand, dem Alter und dem Gewicht des Patienten.
Erwachsene
Die empfohlene Infusionsgeschwindigkeit für Erwachsene beträgt 9 ml/min bzw. ca. 540 ml/h (30 ml/kg Körpergewicht und Tag).
Die Tageshöchstdosis von 2000 ml/Tag sollte in der klinischen Routine nicht überschritten werden. Bei der Behandlung von Schockzuständen können signifikant höhere Mengen der Glucose-freien Lösung bis zu einem Maximum von 2000 ml/h verabreicht werden.
Ringer-Lactat mit Glucose
Eine Glucose-Zufuhr von 0.5 g Glucose pro kg Körpergewicht und Stunde darf nicht überschritten werden. Maximale Tagesdosis: 4 – 6 g Glucose pro kg Körpergewicht.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung und Sicherheit von Ringer-Lactat «Bichsel» mit/ohne Glucose, Infusionslösungen bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Art der Anwendung
Ringer-Lactat mit/ohne Glucose Infusionslösungen werden intravenös verwendet.

Kontraindikationen

Ringer-Lactat mit / ohne Glucose ist kontraindiziert bei:
·Hyperhydratationszuständen wie Wasserintoxikationen, Ödemen
·hypertoner Dehydratation
·Hypernatriämie, Hyperkaliämie, Hyperchlorämie
·Alkalose
·schweren Leberschäden
·schwerer Niereninsuffizienz
·dekompensierter Herzinsuffizienz
·Hyperlactatämie
·Hyperglykämie (bei Anwendung von Ringer-Lactat mit Glucose).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Eine regelmässige Überprüfung des Elektrolythaushaltes, der Wasserbilanz und des Säure-Basen-Haushaltes ist bei jeder Anwendung erforderlich.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann die Anwendung von Ringer-Lactat mit / ohne Glucose zu einer übersteigerten Natriumchloridretention führen. Bei Niereninsuffizienz besteht zudem das Risiko einer Hyperkaliämie. Natriumchlorid-haltige Lösungen sind mit besonderer Vorsicht anzuwenden bei Patienten, die mit Corticoiden behandelt werden, sowie bei Acidose.
Bei Anwendung von Ringer-Lactat mit Glucose soll die Glykämie überwacht werden, vor allem bei Patienten mit Diabetes mellitus/oder posttraumatisch.

Interaktionen

Corticosteroide und ACTH können eine Natriumretention mit kardialer Dekompensation, Hypervolämie, Ödemen und/oder Hypernatriämie begünstigen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit kaliumsparenden Diuretika (Amilorid, Spironolacton, Triamteren) oder mit ACE-Hemmern (Enalapril, Captopril) ist infolge erhöhtem Hyperkaliämie-Risiko Vorsicht geboten.

Schwangerschaft, Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten vor. Es liegen keine tierexperimentellen Studien vor. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es liegen keine Daten vor.

Unerwünschte Wirkungen

Bei vorschriftsgemässer Anwendung von Ringer-Lactat mit / ohne Glucose «Bichsel» und bei Beachtung der Vorsichtsmassnahmen sind keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten (siehe auch Kapitel «Überdosierung»).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Mögliche Nebenwirkungen sind bedingt durch die periphervenöse Infusion.
Wie bei allen periphervenös infundierten Substanzen kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:
·lokale Hautreaktionen (Rötung, Hämatom, Entzündung, Blutung)
·Schmerzen an der Applikationsstelle.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Je nach Infusionsvolumen und Patienten können folgende Symptome einer Überdosierung auftreten:
Ringer-Lactat mit / ohne Glucose: Hyperhydratation, Hypervolämie, kardiale Dekompensation, Hypernatriämie, Hyperkaliämie, Hyperlactatämie.
Ringer-Lactat mit Glucose: Hyperglykämie, Säure-Basen-Ungleichgewicht.
Behandlung
Bei Auftreten von Symptomen der Überdosierung ist die Infusion sofort zu unterbrechen, die physiologischen Parameter des Patienten sind zu bestimmen und therapeutische Massnahmen einzuleiten:
·Hyperhydratation, Hypervolämie, Hypernatriämie: Forcierte Diurese mittels eines passenden Diuretikums (z.B. Furosemid).
·Hyperglykämie: Insulin-Gabe. Es besteht die Möglichkeit einer sekundären Hypoglykämie.
·Hyperkaliämie: Calciumsalze und/oder Glucoseinfusionen mit oder ohne Insulin beeinflussen die Hyperkaliämie günstig.
·Bei Störungen des Säure-Basen-Gleichgewichts bzw. bei Hyperlactatämie sind die Massnahmen individuell zu bestimmen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
B05BB02/B05BB01
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Ringer-Lactat mit / ohne Glucose ist eine sterile und pyrogenfreie, physiologische Elektrolytlösung mit / ohne Glucose zur intravenösen Anwendung, deren Ionengehalt dem des normalen Plasmas angenähert ist. Lactat wird zu Bicarbonat abgebaut und hat durch Erhöhung der Bicarbonatkonzentration im Blut einen leicht alkalisierenden Effekt. Die Zufuhr von Glucose vermindert bei einer bestehenden Kohlenhydratmangelsituation den Stickstoffverlust und reduziert den Abbau des Leberglykogens. Zusätzlich wird leicht verwertbare Energie zugeführt.
Klinische Wirksamkeit
Es liegen keine Daten vor.

Pharmakokinetik

Absorption
Es liegen keine Daten vor.
Distribution
Nach intravasaler Zufuhr erfolgt die Äquilibrierung mit dem Extrazellulärraum innerhalb 20 – 30 Minuten. Nach einer Stunde befinden sich beim Gesunden noch 25 % des Infusates im Intravasalraum, beim kritisch Kranken oder Traumatisierten beträgt dieser Anteil nur 20 % oder weniger.
Metabolismus
Lactat wird in der Leber über den oxidativen Stoffwechsel zu CO2 und Wasser metabolisiert.
Glucose wird über den Zitronensäurezyklus abgebaut und kann pro Mol Glucose bis zu 48 Mol Adenosin-Triphosphat ergeben (Brennwert: ca. 4 kcal/g, Oxidationswasser: 0.6 ml/g).
Elimination
Die Elektrolyte werden über die normalen Ausscheidungswege (renal) eliminiert.

Präklinische Daten

Es liegen keine Daten vor.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Die Zugabe von Arzneimitteln zu Infusionslösungen kann zu Inkompatibilitätsreaktionen führen. Während manche Reaktionen sofort auffallen, muss jedoch auch mit subtileren physikalischen, chemischen oder pharmakologischen Unverträglichkeiten gerechnet werden.
Der Zusatz von phosphat- und/oder carbonathaltigen Lösungen zu Ringer-Lactat mit / ohne Glucose ist wegen der Ausfällung von unlöslichen Calciumsalzen zu vermeiden.
Die Zugabe von medikamentösen Zusätzen muss auf aseptischem Weg erfolgen. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass eine vollständige Mischung des Zusatzes mit der Lösung gewährleistet ist.
Eine Lagerung solcher Lösungen muss vermieden werden. Auf die Kompatibilität muss auch geachtet werden, wenn mehrere Infusionen durch das gleiche Infusionsbesteck wie Ringer-Lactat mit / ohne Glucose verabreicht werden.
Ringer-Lactat mit Glucose sollte nicht gleichzeitig, vor oder nach Verabreichung von Blut oder Blutkomponenten durch das gleiche Infusionsbesteck infundiert werden, da die Gefahr einer Pseudoagglutination besteht.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) aufbewahren.
Für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel und unbeschädigte Behältnisse verwenden. Restmengen verwerfen.

Zulassungsnummer

50460, 50461 (Swissmedic)

Packungen

Ringer-Lactat «Bichsel» ohne Glucose:
PP-Flaschen: 25 x 100 ml, 24 x 250 ml, 1 x 500 ml, 10 x 500 ml, 1 x 1000 ml, 10 x 1000 ml (B)
PVC-Beutel: 3 x 3000 ml, 2 x 5000 ml (B)
PP-Infusionsbeutel: 1 x 250 ml, 20 x 250 ml, 1 x 500 ml, 12 x 500 ml, 1 x 1000 ml, 8 x 1000 ml,
4 x 2000 ml, 3 x 3000 ml, 2 x 5000 ml (B)
Ringer-Lactat «Bichsel» mit Glucose 1 %:
PP-Flaschen: 10 x 500 ml (B)
PP-Infusionsbeutel: 20 x 250 ml, 1 x 500 ml, 12 x 500 ml (B)
Ringer-Lactat «Bichsel» mit Glucose 2 %:
PP-Infusionsbeutel: 12 x 500 ml, 8 x 1000 ml (B)
Ringer-Lactat «Bichsel» mit Glucose 5 %:
PP-Flaschen: 10 x 500 ml (B)
PP-Infusionsbeutel: 8 x 1000 ml (B)

Zulassungsinhaberin

Grosse Apotheke Dr. G. Bichsel AG, 3800 Interlaken

Stand der Information

Dezember 2022

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