Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenVor Beginn einer Therapie mit Colestyramin soll abgeklärt werden, ob Krankheiten, die den Serumcholesterinwert erhöhen könnten (wie Hypothyroidismus, Diabetes mellitus, nephrotisches Syndrom, Dysproteinämien, obstruktive Lebererkrankungen), bestehen; diese sollen vorgängig behandelt werden.
Bei Beginn der Therapie (erste Behandlungsmonate) sollen die Serumcholesterinwerte regelmässig, später periodisch bestimmt werden. Eine Cholesterinreduktion soll im ersten Monat erkennbar sein. Die Therapie soll weitergeführt werden, um die Cholesterinreduktion aufrechtzuerhalten. Eine periodische Kontrolle der Serumtriglyzeride ist indiziert, um bedeutsame Veränderungen zu erkennen. Colestyramin kann die pharmakokinetischen Parameter von Medikamenten, welche dem enterohepatischen Kreislauf unterliegen, beeinflussen. Im Falle von oralen Antikoagulantien (Typ Coumarin) führt dies zu verminderter Wirksamkeit. Eine Behandlung mit Colestyramin von Patienten unter Coumarin-Therapie ist deshalb zu vermeiden.
Bei der Verabreichung hoher Quantalan-Dosen während eines längeren Zeitraums sollten die Vitamine A, D und K bei Bedarf ergänzend verabreicht werden. Die chronische Gabe von Colestyramin kann, aufgrund einer Hypoprothrombinämie assoziiert mit Vitamin K-Mangel, zu einer erhöhten Blutungsneigung führen. Dies kann rasch durch die parenterale Verabreichung von Vitamin K behoben und mit nachfolgenden oralen Gaben von Vitamin K verhindert werden. Es wurde über eine Verminderung der Folsäureresorption berichtet, so dass in diesen Fällen eine Folsäure-Substitution angezeigt ist.
Da Colestyramin andere gleichzeitig verabreichte Medikamente binden kann, sollte der Abstand zwischen der Verabreichung von Quantalan und anderen Medikamenten, bei denen eine solche Wechselwirkung nicht ausgeschlossen werden kann, so gross wie möglich sein.
Die Patienten sollten solche Medikamente mindestens eine Stunde vor oder 4 - 6 Stunden nach Quantalan einnehmen, um deren Resorption nicht zu beeinträchtigen.
Bei leichtgewichtigen Patienten (Kinder, Patienten mit geringer Körpergrösse, bei denen die relative Dosis höher sein kann) und bei Patienten mit Niereninsuffizienz, die während langer Zeit eine relativ hohe Dosis erhalten, muss die Möglichkeit einer hyperchlorämischen Azidose in Betracht gezogen werden, weil Colestyramin Chlorionen gegen die sequestrierten Anionen austauscht.
Quantalan sollte bei Patienten mit exsudativer oder blutiger Diarrhoe nicht angewendet werden.
Colestyramin kann Verstopfung auslösen oder eine bestehende Verstopfung sowie bestehende Hämorrhoiden verschlimmern. Bei Patienten mit Verstopfung sollte die Dosis reduziert werden, da es zur Impaktbildung kommen kann. Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist eine Verstopfung zu vermeiden, weshalb ebenfalls eine Dosisreduktion angezeigt ist.
Bei Behandlung von Patienten mit Triglyzeridspiegeln über 3,4 mmol/l ist aufgrund der triglyzeridsteigernden Wirkung von Colestyramin Vorsicht geboten.
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Colestyramin bei Patienten mit Dysphagie, Schluckbeschwerden, schweren gastrointestinalen Motilitätsstörungen, entzündlichen Darmerkrankungen, Leberinsuffizienz oder grösseren Magen-Darmtrakt-Operationen wurden nicht ermittelt. Daher darf Colestyramin bei Patienten mit diesen Erkrankungen nur mit Vorsicht angewendet werden.
Nach Absetzen dieses Präparates kann es zu einer Erhöhung des Digitalisspiegels kommen.
Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie Colestyramin nie in trockener Form einnehmen dürfen. Die Verträglichkeit wird durch längeres Quellenlassen in Flüssigkeit verbessert.
Patienten mit Phenylketonurie: Quantalan enthält 16,8 mg Phenylalanin pro 4 g wasserfreiem Colestyramin (entspricht 1 Sachet).
Zur Beurteilung der Anwendung von Aspartam bei Säuglingen unter 12 Wochen liegen weder präklinische noch klinische Daten vor.
Quantalan enthält 100 mg Propylenglycolalginat, was 32,5 mg Propylenglycol pro Sachet entspricht.
Die gleichzeitige Anwendung von Propylenglycol in Dosen von mehr als 1 mg/kg/Tag bei Kindern unter 4 Wochen und 50 mg/kg/Tag bei Kindern unter 5 Jahren mit einem anderen Substrat für die Alkoholdehydrogenase wie beispielsweise Ethanol kann schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen.
Bei Dosen von Propylenglycol über 50 mg/kg/Tag ist bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion eine medizinische Überwachung erforderlich.
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