Unerwünschte WirkungenHauptrisiken einer langdauernden Behandlung sind Suppression der Nebennierenrinde und Induktion eines Cushing-Syndroms, das sich als Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Striae, Hirsutismus, Akne, zentralnervöse Veränderungen (Euphorie, Schlaflosigkeit, Nervosität, manisch depressive Zustände, psychotische Episoden), Salz- und Wasserretention, Hypertonie, Steroid-Diabetes, Hyperlipidämie, Menstruationsstörungen, Osteoporose und reversible, symmetrische Muskelatrophien im Becken- und Schultergürtelbereich manifestieren kann.
Gefürchtete Komplikationen sind intrakranielle Drucksteigerung, Glaukom, subkapsulärer Katarakt, Pankreatitis, aseptische Knochennekrose und Panniculitis. Renal wird die Kalium-, Kalzium- und Phosphatausscheidung erhöht. Häufig besteht Nykturie. Im Blut steigt die Gesamtzahl der Leukozyten, wogegen Eosinophilie und Lymphozyten abnehmen. Die Antikörperbildung sowie die Leukozyten- und Phagozytenmigration werden gehemmt, was die erhöhte Anfälligkeit für virale, bakterielle und mykotische Infektionen erklärt. Bei Kindern wird infolge verminderter Sekretion von Wachstumshormon das Wachstum verlangsamt.
Unter Glukokortikoidtherapie wird häufig über Übelkeit und Erbrechen geklagt. Die Symptome einer vorbestehenden Ulkuskrankheit (inkl. Ulkusperforation) werden verschleiert. Ob die Glukokortikoide das Risiko eines peptischen Ulkus erhöhen, ist noch nicht geklärt.
Seltene Nebenwirkungen: Atrophie der Haut, Ekchymosen, gastrointestinale Blutungen, Proteinurie und Mikrohämaturie, organisches Psychosyndrom, Hirnatrophie, Suppression des Knochenmarks.
Risikosituationen
Prednisolon Galepharm kann eine arterielle Hypertonie und/oder eine manifeste Herzinsuffizienz auslösen oder verschlimmern. Patienten mit depressiver Stimmungslage sollten sorgfältig überwacht werden.
Auch eine latente Epilepsie kann aktiviert werden.
Bei Ileitis regionalis besteht die Gefahr der Ileumperforation, bei Colitis ulcerosa jene des toxischen Megakolons. Ein Glaukom kann verschlimmert und die Kontrolle eines Diabetes mellitus beeinträchtigt werden. Kinder sind besonders anfällig auf Hirndrucksteigerung. Vorbestehende Infektionskrankheiten werden durch Glukokortikoide verschlimmert. Wegen der Gefahr der iatrogenen Nebenniereninsuffizienz muss Prednisolon Galepharm nach länger als eine Woche dauernder Therapie ausschleichend abgesetzt werden. Zu rasches Absetzen führt zum Entzugssyndrom mit Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit, Anorexie, Schwäche, emotionaler Erregung, Lethargie und Fieber.
Unter Stress-Situationen (Infekte, Operationen, Traumen) kann sich nach Wochen und Monaten nach Absetzen einer Langzeitsteroidtherapie eine Nebenniereninsuffizienz manifestieren.
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