InteraktionenDomperidon wird hauptsächlich über CYP3A4 abgebaut. In-vitro -Daten und pharmakokinetische Humanstudien zeigen, dass die gleichzeitige Verabreichung von Substanzen, welche dieses CYP-Iso-Enzym signifikant hemmen, zu einer Erhöhung des Domperidon-Plasmaspiegels führen.
Die wichtigsten Beispiele für CYP3A4-Hemmer sind:
Azol-Antimykotika wie Fluconazol*, Miconazol, Ketoconazol*, Itraconazol und Voriconazol*;
Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin*, Clarithromycin*, Troleandomycin;
HIV-Proteinase-Hemmer wie Amprenavir, Atazanavir, Fosamprenavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir;
Kalzium-Antagonisten wie Diltiazem und Verapamil;
Amiodaron*;
Aprepitant;
Nefazodon;
Telithromycin*.
* Verlängern das QTc-Interval ebenfalls: siehe «Kontraindikationen».
Separate Pharmakokinetik/Pharmakodynamik Interaktionsstudien bei gesunden Freiwilligen mit oralem Ketoconazol oder oralem Erythromycin bestätigten, dass der über das Cytochrom-3A4 laufende First-pass Metabolismus von Domperidon durch diese Arzneimittel deutlich gehemmt wird.
Unter der Kombination von 10 mg Domperidon 4 mal täglich und 200 mg Ketoconazol 2 mal täglich wurde über die gesamte Beobachtungsperiode eine mittlere QTc-Verlängerung von 9,8 msec. beobachet. Die Änderungen schwankten zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen 1,2 bis 17,5 msec. Unter der Kombination von 10 mg Domperidon 4 mal täglich und 500 mg oralem Erythromycin 3 mal täglich wurde über die gesamte Beobachtungsperiode eine mittlere QTc-Verlängerung von 9,9 msec. beobachet. Die Änderungen schwankten zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen 1,6 bis 14,3 msec. In jeder dieser Interaktionsstudien waren im Steady-State sowohl die Cals auch die AUC von Domperidon ungefähr um das 3fache erhöht (siehe «Kontraindikationen»).
Wie viel die erhöhte Plasmakonzentration von Domperidon zum beobachteten QTc-Effekt beiträgt, ist nicht bekannt.
In diesen Studien führte die Verabreichung von Domperidon als Monotherapie (4 mal täglich 10 mg) zu einer durchschnittlichen Verlängerung der QTc von 1,6 msec (gemessen in der Ketoconazol Studie) resp. 2,5 msec. (gemessen in der Erythromycin Studie). Die Monotherapie mit Ketoconazol (2 mal täglich 200 mg) und Erythromycin (3 mal täglich 500 mg) führte hingegen über die gesamte Beobachtungsperiode zu einer mittleren QTc-Verlängerung von 3,8 und 4,9 msec.
In einer anderen Studie mit Mehrfachdosierung bei gesunden männlichen Freiwilligen wurden nach Gabe von 40 mg Domperidon 4 mal täglich als Monotherapie (= Tagesdosis von 160 mg, was dem Doppelten der empfohlenen täglichen Maximaldosis entspricht) während der Steady-State-Phase keine signifikanten Verlängerungen der QTc beobachtet.
Die gleichzeitige Gabe von anticholinergen Arzneimitteln kann die antidyspeptische Wirkung von Domperidon antagonisieren.
Antazida und antisekretorische Arzneimittel sollten nicht simultan mit Motilium Filmtabletten, Suspension und Motilium lingual Schmelztabletten verabreicht werden, da sie die Bioverfügbarkeit von Domperidon verringern (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Sie beeinflussen jedoch die Bioverfügbarkeit des Brausegranulats nicht.
Da Motilium gastrokinetische Wirkungen besitzt, kann es theoretisch die Absorption von gleichzeitig oral verabreichten Arzneimittel beeinflussen, speziell jene Formulierungen mit verzögerter Freisetzung oder magensaftresistentem Überzug.
Bei Patienten, welche bereits auf Digoxin oder Paracetamol eingestellt waren, konnte keine Beeinflussung der Plasmaspiegel durch eine gleichzeitige Gabe von Domperidon festgestellt werden.
Motilium kann ebenfalls gleichzeitig gegeben werden mit:
Neuroleptika, deren Wirkung es nicht potenziert;
Dopamin-Agonisten (Bromocriptin, L-Dopa), da es dessen unerwünschte periphere Wirkungen wie Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen unterdrückt, ohne deren zentrale Eigenschaften zu beeinflussen.
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