Eigenschaften/WirkungenAluminiumhydroxid-Gel bildet im Magen eine kolloidale Lösung; geringe Mengen Aluminium gehen in Gegenwart von Magensalzsäure als Aquo- bzw. Aquochloro-Komplexe in Lösung, z.B. als (Al(H 2 O) 6 ) 3+ , (Al(H 2 O) 5 Cl) 2+ usw. Bei In-vitro-Untersuchungen lag der Anteil an löslichen Aluminiumionen unter 2%.
Die phosphatbindende Wirkung von anti-phosphat beruht auf zwei Mechanismen:
1. Kolloidal gelöste Aluminiumhydroxidteilchen tragen an ihrer Oberfläche positive Ladungen und adsorbieren Phosphationen (PO 4 3- ).
2. Ionisiertes Aluminium reagiert im neutralen und schwach basischen Milieu mit anorganischem Phosphat zu einem schwerlöslichen Niederschlag von Aluminiumphosphat. Bei Anwesenheit von Speisebrei findet die Ausfällung bereits im Magen statt.
Mit der Nahrung aufgenommenes Phosphat wird so durch Aluminiumhydroxid gebunden und entgeht der intestinalen Resorption. Wie zahlreiche klinische Untersuchungen an Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz gezeigt haben, wirkt Aluminiumhydroxid dem Fortschreiten von Hyperphosphatämie und sekundärem Hyperparathyreoidismus entgegen. Es erlaubt eine effektive Kontrolle der Phosphatzufuhr und eine weitgehende Normalisierung der erhöhten Serumphosphatspiegel.
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