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Fachinformation zu Cisplatin Sandoz®:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Bei reduzierten Knochenmarks-Reserven, bei peripheren Neuropathien und bei Herzinsuffizienz wird eine vorsichtige Behandlung empfohlen.
Eine sorgfältige Untersuchung des Gehörs inklusive Audiogramm sollte vor Behandlungsbeginn und vor jedem Zyklus erfolgen. Es ist derzeit nicht bekannt, ob die durch Cisplatin hervorgerufene Schädigung des Gehörs vollständig reversibel ist.
Es ist unerlässlich, vor, während und nach der Behandlung – ganz besonders auch vor jedem Behandlungszyklus – Nierenfunktion, Serumkreatinin, Harnstoffstickstoffwerte, Kreatinin-Clearance, Magnesium-, Natrium-, Kalium- und Kalziumspiegel, das Blutbild (Anzahl der roten und weissen Blutkörperchen und Blutplättchen) und die Leberfunktion zu prüfen. Neurologische Kontrollen sind regelmässig vorzunehmen. Falls das Serum-Kreatinin an der Grenze des Normalbereiches liegt, wie auch bei älteren Patienten, ist die Kreatinin-Clearance regelmässig zu überprüfen. Im Verlaufe der Therapie ist das Blutbild jede Woche erneut zu untersuchen. Ein weiterer Behandlungszyklus kann nur in Frage kommen, wenn folgende Werte erreicht sind:

Serumkreatinin

≤130 µmol/l bzw. 1,5 mg/100 ml

Harnstoff

<25 mg/dl

Thrombozyten

>100'000/µl bzw. >100x 109/l

Leukozyten

>4000/µl bzw. >4,0x 109/l

Audiometrie

normalisiert

Bei Auftreten von Nieren-, schweren Leber- und schweren Hörstörungen ist die Behandlung abzubrechen (siehe «Kontraindikationen»).
Nephrotoxizität:
Cisplatin Sandoz verursacht eine schwere kumulative Nephrotoxizität, welche dosislimitierend ist.
Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Aminoglykosiden sollte beachtet werden, dass eine verstärkte Nieren- und Ototoxizität auftreten kann (s. «Interaktionen»).
Neuropathien:
Die Merkmale der Cisplatin-induzierten Neuropathie können sich in Parästhesien, fehlende Eigenreflexe, Verlust der propriozeptiven und motorischen Eigenschaften, gestörte Vibrationswahrnehmung, Kribbeln bis zu Leukoencephalopathie oder Krampfanfälle manifestieren.
Die Toxizität ist dosisabhängig, Symptome erscheinen gewöhnlich bei Patienten, die kumulative Dosen von 300 bis 600 mg/m2 Körperoberfläche erhalten haben. Neuropathie kann irreversibel sein. Bei einer reversiblen Neuropathie kann die Wiederherstellung aber ein Jahr oder länger dauern.
Ototoxizität:
Eine Ototoxizität manifestiert sich in Form eines Tinnitus und/oder einer Beeinträchtigung des Gehörs bei höheren Frequenzen (4000 – 8000 Hz). Auch über das Auftreten von vestibulärer Toxizität wurde berichtet (siehe «unerwünschte Wirkungen»). Gelegentlich kann es zu einer Abnahme der Hörfähigkeit im Bereich der Konversationslautstärke kommen.
Vor Einleitung der Cisplatin-Therapie sowie vor Verabreichung weiterer Dosen oder Behandlungszyklen sind sorgfältige audiometrische Kontrollen, gegebenenfalls ein Audiogram, durchzuführen.
Allergische Reaktionen:
Während der Behandlung mit Cisplatin wurden Hypersensitivitätsreaktionen beobachtet. Diese können lokale Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle oder anphylaktische Reaktionen beinhalten.
Bei allen Platinverbindungen traten Kreuzreaktionen auf, die in manchen Fällen letal verliefen (siehe «Kontraindikationen» und «unerwünschte Wirkungen»).
Reaktionen an der Injektionsstelle
Reaktionen an der Injektionsstelle können während der Verabreichung von Cisplatin auftreten. Angesichts der Möglichkeit einer Extravasation wird empfohlen, die Infusionsstelle im Hinblick auf eine mögliche Infiltration während der Verabreichung des Arzneimittels genau zu überwachen. Eine spezifische Behandlung von Extravasationsreaktionen ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.
Leberfunktion und hämatologische Parameter:
Die Leberfunktion und hämatologischen Parameter müssen in regelmässigen Abständen kontrolliert werden.
Karzinogenes Potential:
Es gibt Hinweise, dass Cisplatin mit der Entstehung sekundärer Leukämien assoziert ist. Cisplatin besitzt mutagene und teratogene Eigenschaften.
Übelkeit und Erbrechen:
Nach der Anwendung von Cisplatin treten häufig Übelkeit, Erbrechen und Diarrhö auf (siehe «unerwünschte Wirkungen»). Diese Symptome verschwinden bei den meisten Patienten nach 24 Stunden. Eine weniger stark ausgeprägte Übelkeit und Anorexie kann nach der Behandlung über bis zu sieben Tage fortbestehen.
Der Flüssigkeitsverlust, welcher durch Erbrechen und Durchfall verursacht wurde, muss ausgeglichen werden.
Verabreichung von Impfstoffen:
Die Verabreichung von Lebend- oder attenuierten Impfstoffen bei durch eine Chemotherapie (einschliesslich Cisplatin) immunsupprimierten Patienten kann schwere oder fatale Infektionen verursachen. Die Immunisierung mit Lebendimpfstoffen sollte bei Patienten unter Cisplatin vermieden werden. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen wird innerhalb von drei Monaten nach Beendigung der Cisplatin-Behandlung nicht empfohlen.
Bei Verwendung von inaktiven oder Tot-Impfstoffen ist zu berücksichtigen, dass der Impfschutz vermindert sein kann.
Kinder und Jugendliche:
Bei Kindern und Jugendlichen liegen nur beschränkte Erfahrungen vor. Aus Einzelberichten ist bekannt, dass bei Kindern die Ototoxizität ausgeprägter ist als bei Erwachsenen.
Natriumgehalt:
Dieses Arzneimittel enthält 71 mg, 177 mg resp. 354 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend ca. 4%, 9% resp. 18% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

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