AMZVZusammensetzungWirkstoff: Cefpodoximum (ut cefpodoximum proxetil).
Hilfsstoffe
Suspension: Laktose, Natriumglutamat, Aspartam.
Conserv.: Kaliumsorbat (E 202), Saccharose (600 mg/5 ml, corresp. 2,5 kcal), aromatica.
Filmtabletten: Laktose, Excipiens pro compresso obducto.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Filmtablette 100 mg enthält: Cefpodoximum (ut c. proxetil) 100 mg.
1 Filmtablette 200 mg enthält: Cefpodoximum (ut c. proxetil) 200 mg.
Granulat für Suspension: 5 ml (= 1 volle Dosierspritze, markiert bis 10 kg) zubereitete Suspension enthalten: Cefpodoximum (ut c. proxetil) 40 mg.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenSie ergeben sich aus der antibiotischen Wirksamkeit und den pharmakokinetischen Eigenschaften des Cefpodoxims.
Erwachsene und Jugendliche
Bei Erwachsenen und Jugendlichen eignen sich Orelox Tabletten zur Behandlung von Infektionen der oberen und unteren Atemwege, die durch empfindliche Keime verursacht werden, wie z.B.:
bakterielle Pneumonien;
akute Bronchitis oder akute Superinfektionen von chronischen Bronchitiden;
Sinusitis;
Angina, Pharyngitis.
Beim Erwachsenen ist Orelox ebenfalls für die Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen, wie Zystitis, Pyelonephritis und Gonokokken-Urethritis, sowie Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes geeignet.
Kinder
Bei Kindern eignet sich Orelox Suspension zur Behandlung von Infektionen, die durch empfindliche Keime verursacht werden, wie z.B.:
Hals-, Nasen-, Ohreninfektionen: akute Mittelohrentzündung, Pharyngitis, Angina, akute Sinusitis;
Pneumonien, sowie unkomplizierte Harnwegsinfektionen.
Konsultieren Sie bitte die offiziellen Empfehlungen für die angemessene Verwendung von Antibiotika, insbesondere die Empfehlungen, die darauf abzielen, die zunehmende Resistenz gegen Antibiotika zu reduzieren.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung beim Erwachsenen und beim Jugendlichen
200–400 mg/Tag in 2 Gaben mit 12 Stunden Intervall, während einer Mahlzeit. Die Dauer der Behandlung beträgt 5–10 Tage je nach Indikation.
2× 200 mg/Tag, also 1 Filmtablette 200 mg morgens und abends:
Pneumonie; akute Superinfektion einer chronischen Bronchitis; Sinusitis; akute Pyelonephritis; Hautinfektionen und Infektionen des Weichteilgewebes.
2× 100 mg/Tag, also 1 Filmtablette 100 mg morgens und abends:
akute Bronchitis; Angina, Pharyngitis; untere Harnwegsinfekte.
Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö ist eine einmalige Dosis von 200 mg genügend.
Bei Infektionen mit beta-hämolysierenden Keimen beträgt die Therapiedauer 10 Tage.
Pädiatrie
5 ml pro 5 kg Körpergewicht pro Tag (d.h. 8 mg/kg/24 h) in zwei Gaben mit 12 Stunden Intervall, während einer Mahlzeit. Mit der Dosierspritze, die in kg Körpergewicht (bis 10 kg KG) graduiert ist, das aufgrund des Körpergewichtes erforderliche Volumen der Suspension aufziehen. Den Kolben aus der Spritze ziehen, bis das dem Kind entsprechende Gewicht in kg am oberen Spitzenrand erscheint und dann die Suspension dem Kind verabreichen. Für Kinder mit einem Gewicht von mehr als 10 kg muss dieser Vorgang wiederholt werden, bis die Gesamtdosis aufgrund des Körpergewichtes verabreicht ist. Die Dosierspritze ist nach Gebrauch mit Wasser auszuspülen.
Bei 200 mg/Tag (d.h. Körpergewicht ab 25 kg) kann morgens und abends je eine Tablette zu 100 mg verabreicht werden. Die Behandlungsdauer hängt von der Indikation und vom Schweregrad der Infektion ab.
Risikopatienten
Bei alten Patienten
Bei normaler Nierenfunktion muss die Dosierung nicht verändert werden.
Bei Niereninsuffizienz
Die Resultate einer pharmakokinetischen Studie an 15 Probanden führen zu folgendem theoretischen Dosierungsschema:
Kreatinin-Clearance >40 ml/Min.: Unveränderte Dosierung, d.h. eine therapeutische Einzeldosis (1 oder 2 Tabletten) alle 12 Stunden: 200 oder 400 mg/Tag.
Kreatinin-Clearance 10–40 ml/Min.: Eine therapeutische Einzeldosis (d.h. 1 oder 2 Tabletten) alle 24 Stunden: 100 oder 200 mg/Tag.
Kreatinin-Clearance <10 ml/Min.: Zur Zeit ist Orelox aufgrund mangelnder Daten nicht indiziert.
Bei hämodialysierten Patienten soll die Einzeldosis nach jeder Dialyse verabreicht werden.
Beim Kind mit Niereninsuffizienz
Clearance >40 ml/Min./1,73 m²: Unveränderte Dosierung, d.h. 5 ml pro 5 kg Körpergewicht pro Tag in zwei Gaben mit 12 Stunden Intervall.
Clearance 10–40 ml/Min./1,73 m²: Die Dosierung wird auf eine Verabreichung pro Tag herabgesetzt, ohne die Einzeldosis zu verändern.
Clearance <10 ml/Min./1,73 m²: Zur Zeit ist Orelox aufgrund mangelnder Daten nicht indiziert.
Bei Leberinsuffizienz
Die Dosierung muss nicht verändert werden.
KontraindikationenBekannte Allergie auf Antibiotika aus der Cephalosporin-Gruppe oder auf einen der Hilfsstoffe.
Invasive Haut- und Weichteilinfektionen (mit Bakteriämie einhergehend). Cellulitis im Säuglingsalter (periorbital, buccal, an Extremitäten).
Bei Kindern mit Phenylketonurie, da die Formulierung Aspartam (20 mg/5 ml) enthält.
Bei Säuglingen unter 2 Monaten.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenBei Patienten, die allergisch sind auf andere Betalaktame, muss die Möglichkeit einer Kreuzreaktion in Betracht gezogen werden.
Beim Auftreten jeglicher allergischer Reaktion muss die Therapie abgebrochen werden.
Vor dem Verschreiben von Cephalosporinen muss eine Anamnese aufgenommen werden. Da die Penicillinallergien in 5–10% der Fälle mit den Cephalosporinallergien gekreuzt sind, soll:
die Anwendung von Cephalosporinen bei penicillinempfindlichen Patienten extrem vorsichtig erfolgen: ab der ersten Gabe ist eine strikte medizinische Überwachung nötig;
der Gebrauch von Cephalosporinen bei Patienten mit früheren Allergien vom Soforttyp auf Cephalosporine unterbleiben. Im Zweifelsfall muss der Arzt unbedingt anwesend sein beim Verabreichen der ersten Dosis, um den möglichen anaphylaktischen Schock behandeln zu können.
Die mit diesen 2 Betalaktam-Typen beobachteten Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) können schwer und manchmal tödlich verlaufen.
Eine anaphylaktische Reaktion erfordert eine sofortige Notfallbehandlung: Kopftieflage, adäquate Sauerstoffversorgung, Gabe von Adrenalin, Kortikoiden.
Das Auftreten von schweren oder persistierenden Diarrhöen während oder unmittelbar nach der Therapie konnte mit verschiedenen Antibiotika beobachtet werden. Dies kann Zeichen einer pseudomembranösen Kolitis sein, deren Diagnose mittels Koloskopie bestätigt werden muss.
Dieser mit Cephalosporinen seltene Zwischenfall kann manchmal tödlich verlaufen; er bedingt den sofortigen Abbruch der Behandlung mit Orelox und das unverzügliche Aufnehmen einer spezifischen geeigneten Antibiotikatherapie (Vancomycin oder Metronidazol).
In diesen Fällen ist die Anwendung von Medikamenten, welche die Verweildauer der Faeces im Darm verlängern, strengstens untersagt.
Bei schwerer Niereninsuffizienz kann eine Anpassung der täglichen Dosis je nach Kreatinin-Clearance notwendig sein (siehe »Pharmakoskinetik spezieller Patientengruppen« und »Dosierung/Anwendung«).
InteraktionenMedikamentöse Interaktionen
In der Pharmakokinetik hat sich gezeigt, dass die Verbindung von 1 g Probenecid mit Cefpodoximproxetil, durch Hemmung der aktiven tubulären Sekretion von Cefpodoxim, eine Erhöhung der Serumkonzentration bewirkt (C max + 21%, AUC + 31%).
Bei hochdosierter Behandlung mit parenteral verabreichten Cephalosporinen und gleichzeitiger Gabe von stark wirkenden Saluretika (z.B. Furosemid) oder potentiell nephrotoxischen Präparaten (z.B. Aminoglykosid-Antibiotika) kann eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion nicht ausgeschlossen werden.
Ernährung
Die Einnahme während einer Mahlzeit erhöht die absolute Bioverfügbarkeit (siehe «Pharmakokinetik»).
Veränderung des Magen-pH
Erhöhung des Magen-pH: die H 2 -Antagonisten und Antazida verursachen eine verminderte Bioverfügbarkeit.
Senkung des Magen-pH: sie dagegen erhöht die Bioverfügbarkeit.
Schwangerschaft/StillzeitDie Unschädlichkeit von Cefpodoximproxetil bei der schwangeren Frau wurde nicht erwiesen. Vorliegende Studien an verschiedenen Tierarten lassen jedoch auf keinen teratogenen oder fötotoxischen Effekt schliessen.
Orelox soll jedoch während der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon nur für die schwersten Infektionen verwendet werden.
Stillzeit: Da Cefpodoximproxetil in die Muttermilch übertritt, sollte die Mutter entweder Orelox nicht einnehmen oder mit dem Stillen aufhören.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDa Orelox Schwindelgefühle auslösen kann, kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
Unerwünschte WirkungenAus klinischen Studien sind bei Patienten, die mit Orelox behandelt wurden, nachfolgende Inzidenzen unerwünschter Arneimittelwirkungen bekannt geworden. Bei der Bewertung wurden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
Sehr häufig: ≥1/10, häufig: ≥1/100–<1/10, gelegentlich: ≥1/1000–<1/100, selten: ≥1/10’000–<1/1000, sehr selten: <1/10’000.
Infektionen
Wie bei anderen Antibiotika, kann die Verabreichung von Orelox v.a. bei Langzeitanwendung zu einem Überwuchern von nicht empfindlichen Organismen führen. Die Überwachung des Patienten ist wichtig. Beim Auftreten solcher Überwucherungen muss eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Gelegentlich Fälle von Eosinophilie, Thrombozytosen, Neutropenie, selten Leukopenie, Thrombocytopenie, Agranulozytose und eine hämolytische Anämie. Diese Erscheinungen sind nach Therapieabbruch reversibel.
Störungen des Immunsystems
Siehe auch unter «Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes». Sehr selten anaphylaktische Reaktionen: Angioödem, Bronchospasmus bis zum lebensbedrohlichen Schock.
Anaphylaktische Reaktionen benötigen besondere Gegenmassnahmen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Endokrine Störungen
Häufig können Kopfschmerzen und Asthenie, gelegentlich Schwindelgefühle, selten Tinnitus und Parästhesie auftreten.
Gastrointestinale Störungen
Häufig, bei Kindern und Säuglingen auch sehr häufig können Diarrhö, Übelkeit, gelegentlich, bei Kindern und Säuglingen auch häufig Erbrechen, Unwohlsein und Abdominalschmerzen auftreten.
Schwere und persistierende Diarrhöen können für eine pseudomembranöse Kolitis, verursacht durch Clostridium difficile, symptomatisch sein (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Gelegentlich mässige und vorübergehende Erhöhung der Transaminasen: ASAT, ALAT, alkalischen Phosphatasen und selten von Bilirubin.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig Hautreaktionen, gelegentlich Pruritus, Urtikaria, Purpura.
Wie bei anderen Cephalosporinen wurde vereinzelt über blasenbildende Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom) berichtet.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
Nieren-Manifestationen: selten schwache Erhöhung des Blutharnstoffes und des Kreatinins.
ÜberdosierungDa bis heute keine Erfahrungen vorliegen, wird eine gewohnte symptomatische Behandlung eingeleitet. Bei Überdosierung können die Cephalosporine neurologische Störungen, begleitet von Konvulsionen, hervorrufen. Vor allem bei Patienten mit Niereninsuffizienz besteht das Risiko einer reversiblen Encephalopathie. Es ist möglich, die zu hohen Cefpodoximspiegel mit Hämodialyse oder Peritonealdialyse zu senken.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: J01DA33
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Das Cefpodoximproxetil ist ein halbsynthetisches Antibiotikum aus der Familie der Betalactame, ein orales Cephalosporin der dritten Generation, Prodrug des Cefpodoxims.
Nach oraler Einnahme wird das Cefpodoximproxetil aus dem Darm absorbiert und durch unspezifische Esterasen rasch zu Cefpodoxim, einem bakteriziden Antibiotikum, hydrolisiert.
Der Wirkungsmechanismus von Cefpodoxim beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese. Cefpodoxim ist gegenüber vielen Betalactamasen stabil.
Bakteriologie
Cefpodoxim ist gegenüber vielen grampositiven und gramnegativen Keimen in vitro bakterizid wirksam.
MHK 90% (µg/ml)
Normalerweise empfindliche Keime
Grampositive Keime
Streptococcus pneumoniae 0,03 ≤0,06
Streptococcus pyogenes (Gruppe A) 0,015 ≤0,06
Streptococcus agalactiae (Gruppe B) 0,06 ≤0,25
Streptokokken der Gruppen C und G 0,06 ≤0,25
Streptokokken der Gruppe F 0,25
Streptokokken andere (S. mitis, 0,25
S. sanguis, S. salivarius)
Propionibacterium acnes 0,5
----------------------------------------------------
Gramnegative Keime
Haemophilus influenzae* ≤0,06
Haemophilus para-influenzae* ≤0,25
Moraxella catarrhalis* 0,12–1
Neisseria meningitidis 0,004
Neisseria gonorrhoeae* ≤0,06
Escherichia coli 0,72–1
Klebsiella pneumoniae 0,38–1
Klebsiella oxytoca 0,5
Proteus mirabilis 0,06–0,1
Salmonella ssp. 1
Shigella ssp. 1
Pasteurella multocida ≤0,06
Citrobacter diversus 2
Providencia ssp. 2
(*) sowohl die betalactamasebildenden
als auch die anderen Stämme.
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Fakultativ empfindliche Keime
Staphylococcus aureus meti-S* 1,5–4
Staphylococcus epidermidis 2
meti-S(*)
Citrobacter freundii ≤4
Corynebacterium diphtheriae 1,56
Proteus vulgaris 4
Enterobacter aerogenes 2
Enterobacter cloacae >16
Morganella morganii 32
Serratia marcescens >16
Yersinia enterocolitica 1–4
Acinetobacter lwoffi 4
Aeromonas hydrophila 16
Peptostreptococcus 16
Clostridium perfringens 16
Fusobacterium ssp. 8
(*) sowohl die penicillinasebildenden
als auch die anderen Stämme.
----------------------------------------------------
Resistente Keime
Streptokokken der Gruppe D >128
Staphylococcus aureus meti-R >128
Staphylococcus epidermidis meti-R >128
Staphylococcus saprophyticus 4
Corynebakterien (Gruppe JK) 64
Listeria monocytogenes 32
Pseudomonas aeruginosa >128
Pseudomonas ssp. >128
Acinetobacter baumanii ≥64
Clostridium difficile 64
Bacteroides fragilis-Gruppe >256
Wenn für einen Keim die konstante Empfindlichkeit nicht erwiesen ist, kann nur anhand eines in vitro Versuches mit dem entsprechenden Keim bestätigt werden, ob er empfindlich, fakultativ empfindlich oder resistent ist.
Die folgenden Empfindlichkeitskriterien werden vom National Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS) empfohlen:
Disktest (10 µg) Verdünnungstest
Durchmesser (mm) MHK (µg/ml)
----------------------------------------------------
Sensibel ≥21 ≤2
Intermediär 18–21 2–4
Resistent ≤17 ≥8
Der Referenzstamm E. coli ATCC 25922 hat eine MHK von 0,25–1,0 µg/ml mit einer Hemmzone von 23–28 mm. Für S. aureus ATCC 25923 beträgt die Hemmzone 19–25 mm.
Resistenz/Kreuzresistenz
Zahlreiche Penicillin-resistente Stämme und einige Cephalosporin-resistente Stämme sind empfindlich auf Cefpodoxim infolge seiner wichtigen Stabilität gegenüber der Hydrolyse durch β-Lactamasen.
PharmakokinetikAbsorption
Die absolute Bioverfügbarkeit von Cefpodoximproxetil, oral nüchtern verabreicht in Form einer Tablette zu 100 mg Cefpodoxim, beträgt 51,5%. Die absolute Bioverfügbarkeit wird durch Einnahme von Nahrungsmitteln verbessert. Es wird daher empfohlen, die Tabletten mit den Mahlzeiten einzunehmen.
Beim Erwachsenen, nach oraler Einnahme einer Einzeldosis von 100 mg, beträgt die maximale Plasmakonzentration von Cefpodoxim (C max ) 1,4 mg/l. Nach Einnahme einer Dosis von 200 mg beträgt die maximale Plasmakonzentration 2,6 mg/l. In beiden Fällen (100 oder 200 mg) wird sie in 2–3 Stunden erreicht (T max ).
Bei niereninsuffizienten Patienten sind diese C max -Werte verdoppelt.
In der Pädiatrie (Kinder zwischen 4 und 12 Jahren), nach oraler Einnahme einer Einzeldosis von 5 mg/kg (max. Dosis 200 mg) beträgt die maximale Plasmakonzentration von Cefpodoxim (C max ) 2,6 mg/l. Sie wird in 2 bis 4 Stunden erreicht (T max ).
Die mittlere Restplasmakonzentration beträgt 8 bis 12 Stunden nach Einnahme einer Einzeldosis 0,39 bzw. 0,08 mg/l.
Nach Einnahme von 100 oder 200 mg 2× täglich während 14,5 Tagen, ändern sich die pharmakokinetischen Plasmaparameter des Cefpodoxims nicht, d.h. der Wirkstoff wird nicht akkumuliert.
Studien haben gezeigt, dass 1× 200 mg Cefpodoxim und 2× 100 mg Cefpodoxim bioäquivalent sind.
Distribution
Das Distributionsvolumen von Cefpodoxim beträgt beim gesunden jungen Menschen 30–35 l (= 0,43 l/kg).
Bindung an Plasmaproteine: Cefpodoxim liegt zu 40% in gebundener Form vor, vor allem an Albumin. Diese Bindung ist nicht vom Sättigungstyp.
Humorale und Gewebsdiffusion: Cefpodoxim verfügt über eine gute Diffusion in das Lungenparenchym, die Bronchialschleimhaut, die Pleuraflüssigkeit, die Mandeln, das Nieren- und Prostatagewebe, die Hautblasenflüssigkeit und in die interstitielle Flüssigkeit. Die gemessenen Konzentrationen sind grösser als die MHK der empfindlichen Keime und erreichen ca. 80% der Plasmakonzentrationen.
Beim Kind beträgt die Cefpodoxim-Konzentration in der Mittelohrflüssigkeit 0,1 mg/l 3 bis 6 Stunden nach der letzten Einnahme.
Die Placentapassage von Cefpodoxim wurde nicht untersucht.
Cefpodoxim tritt in die Muttermilch über. Beim Tier (Ratte) findet sich die Substanz nur in Spuren im Fötus (1–5% der Plasmakonzentration der Mutter).
Metabolismus
Nach Absorption entsteht durch Hydrolyse von Cefpodoximproxetil als Hauptmetabolit das Cefpodoxim.
Das Cefpodoxim wird kaum metabolisiert. Das Delta-2-Isomer sowie andere nicht identifizierte Abbauprodukte ohne antibiotische Wirksamkeit wurden im Urin gefunden.
Elimination
Nach Absorption des Cefpodoximproxetils werden 80% des freigesetzten Cefpodoxims in unveränderter Form im Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit von Cefpodoxim beträgt im Mittel 2,4 h.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Kind im Mittel 1,8 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die pharmakokinetischen Parameter des Cefpodoxims sind ganz leicht verändert bei älteren Leuten mit normaler Nierenfunktion. Die schwache Erhöhung der maximalen Serumkonzentrationen und der Eliminationshalbwertszeit rechtfertigen jedoch keine Dosisreduktion in dieser Patientengruppe.
Beim Vorliegen einer Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance unter 40 ml/Min. soll wegen der Erhöhung der Plasma-Eliminationshalbwertszeit und der Plasma-Maximalkonzentrationen die täglich verabreichte Dosis (Dosierungsadaptionsschema, siehe »Dosierung/Anwendung«) reduziert werden.
Bei Leberinsuffizienz wurden schwache kinetische Veränderungen beobachtet, die keine Anpassung der Dosierung rechtfertigen.
Kinder: Orelox Suspension darf bei Kindern unter 2 Monaten nicht angewendet werden, da keine genauen Studien vorliegen.
Präklinische DatenEmbryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben keine Anzeichen für ein teratogenes Potential ergeben.
Ausführliche Mutagenitätsuntersuchungen in mehreren Systemen verliefen negativ.
Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential liegen nicht vor.
Sonstige HinweiseBeeinflussung diagnostischer Methoden
Die Bestimmung der Glucosurie mit den Reduktionsmethoden kann ein falsch positives Resultat geben. Die enzymatischen Methoden werden nicht gestört.
Unter Behandlung mit Cephalosporinen wurden falsch positive Resultate beim Coombstest beobachtet.
Haltbarkeit
Verfalldatum beachten.
Zubereitete Suspension: Im Kühlschrank bei +2 bis +8 °C 10 Tage haltbar.
Besondere Lagerungshinweise
Orelox Filmabletten und Suspension nicht über 25 °C und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zubereitete Suspension im Kühlschrank bei +2 bis +8 °C lagern.
Hinweise für die Handhabung
Zubereitung der Suspension
Die Flasche beklopfen, um das Pulver aufzuschütteln.
Die im Innern des Verschlusses angebrachte Kapsel mit dem Trocknungsmittel vor dem Suspendieren entfernen und wegwerfen.
Exakt 89 ml Leitungswasser zugeben oder mit Leitungswasser vorsichtig bis zum Markierungsstrich auf der Verpackung auffüllen.
Gut schütteln. Kurze Zeit stehen lassen.
Bei Bedarf nochmals Leitungswasser bis zum Markierungsstrich hinzufügen.
Dies ergibt 100 ml gebrauchsfertige Suspension.
Vor jeder Anwendung Flasche schütteln.
Während der Dauer der Behandlung muss die Flasche im Kühlschrank (bei 2 bis 8 °C) aufbewahrt werden.
Zulassungsnummer51189, 52293 (Swissmedic).
Packungen
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Menge
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CHF
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SM
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BAG
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ORELOX Filmtabl 100 mg (aH 01/12)
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10 Stk (aH 01/12)
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27.50
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A
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SL O
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20 Stk (aH 01/12)
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43.15
|
A
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SL O
|
ORELOX Filmtabl 200 mg (nH)
|
10 Stk (nH)
|
|
A
|
|
|
20 Stk (nH)
|
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A
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ORELOX Gran 40 mg/5ml für Suspension (nH)
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Flasche 100 ml (nH)
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A
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Zulassungsinhaberinsanofi-aventis (schweiz) ag, 1217 Meyrin/GE.
Stand der InformationJanuar 2005.
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