AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Nicht angewendet werden darf Varihes (HES 450/0,7) 6% bei eingeschränkter Nierenfunktion (Creatinin > 2,0 mg/dl), Hypervolämie, Hyperhydratationszuständen, schwerer stauungsbedingter Herzinsuffizienz, frischem Herzinfarkt, schweren hämorrhagischen Diathesen, bekannter Überempfindlichkeit gegenüber HES.
Vorsichtsmassnahmen
Bei starker Tendenz zu allergischen Erkrankungen ist der therapeutische Nutzen von HES-Infusionen sorgfältig gegen das Risiko möglicher anaphylaktischer Reaktionen abzuwägen.
Es müssen alle für eine Reanimation notwendigen allgemeinen und medikamentösen Massnahmen verfügbar sein. Es ist nicht voraussagbar, bei welchen Patienten Unverträglichkeitserscheinungen auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Besondere Vorsicht wird des weiteren empfohlen bei Patienten mit Lungenödem, dekompensierter Herzinsuffizienz, chronischen Lebererkrankungen, hämorrhagischen Diathesen oder Dehydratation mit Einengung des Extrazellulärraumes; in diesem Falle sollte vorerst ein Flüssigkeitsersatz (mit kristalloiden Lösungen) erfolgen. Bei Fibrinogenmangel sollte das Präparat nur im lebensbedrohlichen Notfall - bis Blut zum Ersatz verfügbar ist - verabreicht werden. Bei Verdacht auf Hirnblutung oder bei bestehender erhöhter Blutungsbereitschaft (hämorrhagische Diathese) ist der Einsatz HES-haltiger Infusionslösungen sehr sorgfältig abzuwägen. Bei Dehydratationszuständen ist eine vorherige Korrekturtherapie mit Wasser und Elektrolyten erforderlich. Über die Anwendung bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur bei zwingender Indikation verabreicht werden, d.h. wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko überwiegt. Obwohl bisher keine embryotoxischen Wirkungen bekannt wurden, sollte Varihes in der Frühschwangerschaft nicht eingesetzt werden.
Es ist nicht bekannt, ob Hydroxyethylstärke in die Muttermilch übertritt und für den Säugling ein Risiko darstellt. Sollte eine Verabreichung von Varihes während der Stillzeit indiziert sein, sollte vorsichtshalber abgestillt werden.
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