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Fachinformation zu Maxaquin®:Pfizer AG
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AntibiotikumMaxaquin ist ein synthetisch hergestelltesantimikrobielles Chemotherapeutikum aus der Gruppe der Quinolone (Gyrasehemmer) 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Lomefloxacin HCI.

Galenische Form und Wirkstoffmenge

Filmtabletten zu 400 mg Lomefloxacin (441,6 mg Lomefloxacin HCI).

Hilfsstoffe: Laktose, Calciumcarboxymethylcellulose, Hydroxymethylpropylcellulose, Magnesiumstearat, Hydroxypropylcellulose, Titandioxid, Polyoxyl-40-stearat, Polyaethylenglykol.

Eigenschaften/Wirkungen

Wirkungsmechanismus
Die bakterizide Wirkung von Lomefloxacin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen DNA-Gyrase, welche für die Transkription und Replikation der bakteriellen DNA benötigt wird.

Wirkungsspektrum in vitro

A. Sensibel, MHK 90   Â≤2 mg/l
Enterobakterien: E. coli Klebsiella pneumoniae, Proteus mirabilis, Morganella morganii, Citrobacter freundii, Enterobacter cloacae, Serratia marcescens, Samonella spp., Shigella spp.
Andere gramnegative Bakterien: Neisseria gonorrhoeae, Branhamella catarrhalis, Haemophilus influenzae, Campylobacter jejuni, Hafnia alvei, Legionella spp.
Grampositive Bakterien: Staphylococcus aureus und saprophyticus.
Anaerobier: Clostridium perfringens.

B. Intermediär sensibel, MHK 90  Â≥2-8 mg/l
Enterobakterien: Providentia spp.
Andere gramnegative Bakterien: Helicobacter pylori, Pseudomonas aeruginosa, Acetobacter anitratus.
Grampositive Bakterien: Streptococcus pyogenes (A), agalactiae (B), faecalis (D), viridans und pneumoniae, Straphylococcus epidermidis und albus.
Sonstige: Chlamydia trachomatis, Mycoplasma hominis und pneumoniae, Ureaplasma urealyticum.

C. Resistent MHK 90  Â≥8 mg/l
Anaerobier: Bacteroides fragilis, Clostridium difficile.
Die minimale bakterizide Konzentration (MBK) übersteigt üblicherweise die minimale Hemmkonzentration (MHK) um nicht mehr als den Faktor zwei.

Häufigkeit und Mechanismus einer Resistenzbildung
Die Häufigkeit der spontanen, einstufigen Resistenz gegenüber Lomefloxacin ist gering (in vitro: 10 -8  bis 10 -10 ).
Werden Bakterien zunehmenden Lomefloxacinkonzentrationen ausgesetzt, entwickelt sich eine Resistenz nur langsam und schrittweise.
Kreuzresistenz: mit anderen Quinolonen, jedoch nicht mit Antibiotika anderer Klassen.
Resistenzen wurden bei Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa, S. marcescens, K. pneumoniae beobachtet.
Die meisten Stämme von Streptokokken der Gruppe A, B, C und G, von Pneumokokken, von Pseudomonas cepacia, von Ureaplasma urealyticum, Mycoplasma hominis und Anaerobier sind resistent.

Pharmakokinetik

Absorption
Lomefloxacin wird nach oraler Einnahme rasch und praktisch vollständig im Magen-Darm-Trakt resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca 98%. Für Dosen zwischen 100 und 800 mg ist die Zunahme der Plasmakonzentrationen proportional zur Dosis. Die maximalen Plasmakonzentrationen (C max ) von 2-4 µg/ml werden 1-1,5 Stunden (T max ) nach Einnahme einer Einzeldosis von 400 mg erreicht. T max  ist unabhängig von der Dosis und der Dosierungshäufigkeit.
Der Einfluss der Nahrung auf die Resorption von Lomefloxacin ist gering, so dass Maxaquin vor, während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden kann.

Distribution
Nach oraler Einnahme folgt eine ausgedehnte Verteilung von Lomefloxacin im Körper (V D  = 1,6-2,2 L/­kg). Ungefähr 10% von Lomefloxacin sind an Plasmaproteine gebunden.
Lomefloxacin penetriert gut in die Gewebe; die Gewebekonzentrationen sind gleich, oder für viele Gewebe höher als die entsprechenden Plasmakonzentrationen.
Die erreichbaren Konzentrationen im ZNS und im Liquor cerebrospinalis wurden nicht bestimmt.

Metabolismus
Lomefloxacin wird nur in geringem Masse metabolisiert. Im Urin werden fünf inaktive Metaboliten ausgeschieden, welche ca. 10% der eingenommenen Dosis ausmachen.

Elimination
Bei normaler Nierenfunktion werden 65% der eingenommenen Dosis im Urin und ca. 10% in den Fäzes unverändert ausgeschieden. Nach einmaliger oder mehrmaliger Einnahme einer täglichen Dosis von 400 mg Lomefloxacin werden nach 4 Stunden Urinkonzentrationen von 400 mcg/­ml und mehr gemessen. Die Konzentrationen bleiben während mindestens 24 Std. auf über 35 mcg/­ml. Die renale Exkretion ist 72 Std. nach Einnahme der letzten Dosis praktisch vollständig abgeschlossen. Bei gesunden Probanden ist die renale Clearance (150 ml/­min) grösser als die normale glomeruläre Filtrationsrate, was auf tubuläre Sekretion hinweist.
Bei gesunden Probanden beträgt die Plasmahalbwertszeit ca. 8 Stunden. Steady-state-Konzentrationen werden am Ende des zweiten Tages erreicht. Bei normaler Nierenfunktion kommt es bei der üblichen, einmal täglichen Dosierung zu keiner Akkumulation.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Niereninsuffizienz: Bei schwerer Niereninsuffizienz (Creatinin-Clearance <30 ml/­min/­1,73 m²) ist die Elimination von Lomefloxacin verzögert (vergrösserte AUC und verlängerte t ½ ).
Leberinsuffizienz: Bei Leberzirrhose wurden keine signifikanten Änderungen der pharmakokinetischen Parameter festgestellt.
Leberzirrhose scheint die nicht-renale Clearance von Lomefloxacin nicht zu vermindern.
Ältere Patienten: Bei gesunden Probanden im Alter von 61-76 Jahren waren die Mittelwerte von T max  und C max  nach Einnahme einer Einzeldosis von 400 mg ähnlich wie bei jüngeren Probanden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Belegte Indikationen
Maxaquin ist bei folgenden, durch Lomefloxacin-empfindliche Erreger verursachten Infektionen indiziert:

Harnweginfektionen: Akute und chronische, komplizierte und unkomplizierte Infekte wie Pyelonephritis, Zystitis, Urethritis, Infektionen nach operativen Eingriffen im Urogenitaltrakt.

Atemweginfektionen: Akute Exacerbation von chronischer Bronchitis.

Haut- und Weichteilinfektionen, verursacht durch Staphylococcus aureus. Die Wirksamkeit von Maxaquin bei Streptokokken-Infektionen der Haut ist nicht belegt.
Bei Pneumokokken-Infekten ist Maxaquin ungenügend wirksam.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die übliche Dosierung beträgt 1 Filmtablette zu 400 mg pro Tag.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Niereninsuffizienz: Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/­min/­1,73 m²) wird folgendes Dosierungsschema empfohlen: am ersten Tag eine Initialdosis von 400 mg, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 200 mg (½ Tablette) täglich.

Dialyse-Patienten: Hämodialyse entfernt nur eine geringe Menge von Lomefloxacin (3% der verabreichten Dosis in 4 Std.). Hämodialyse-Patienten erhalten eine Initialdosis von 400 mg, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 200 mg täglich (½ Filmtablette) für die Dauer der Therapie. Die Dosis soll im Anschluss an die Dialyse verabreicht werden.

Ältere Patienten: Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung notwendig, vorausgesetzt die Kreatinin-Clearance beträgt Â≥30 ml/­min/­1,73 m².

Leberinsuffizienz: Eine Beeinträchtigung der Leberfunktion macht keine Dosisanpassung erforderlich.

Therapiedauer
Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion.

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Art der Infektion       Dosierung      Therapiedauer
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Unkomplizierte                                      
Harnwegsinfektionen     1×400 mg/Tag       3 Tage   
Komplizierte                                        
Harnwegsinfektionen     1×400 mg/Tag    >=10 Tage   
Exacerbation einer                                  
chronischen Bronchitis  1×400 mg/Tag    7-10 Tage   
Haut- und Weichteil-                                
infektionen verursacht                              
durch Staph. aureus     1×400 mg/Tag     >10 Tage   
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Korrekte Art der Einnahme
Die Filmtablette sollte unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden. Sie kann vor, während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Maxaquin soll am Abend eingenommen werden, da das Risiko für das Auftreten von Phototoxizität dadurch gesenkt werden kann.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei Überempfindlichkeit gegenüber Lomefloxacin oder anderen Chinolonen darf Maxaquin nicht verabreicht werden.
Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren) sollen bis zum Abschluss der Wachstumsphase nicht mit Maxaquin behandelt werden; Lomefloxacin, wie andere Quinolone, verursacht bei jungen Tieren Arthropathien.

Vorsichtsmassnahmen
UV-Licht: Es hat sich gezeigt, dass Lomefloxacin zu Phototoxizität führen kann. Die Patienten sollten deshalb angewiesen werden, während der Therapie mit Maxaquin und für einige Tage danach, sich nicht direktem oder indirektem UV-Licht auszusetzen (z.B. Sonnenlicht, Sonnenlampen, Solarien, inkl. Exposition durch Glas). Solche Erscheinungen können auch trotz Anwendung von Sonnenschutzmitteln auftreten. Wenn solche Erscheinungen auftreten, sollte die Therapie abgebrochen werden. Das Risiko für das Auftreten von Phototoxizität kann durch die abendliche Einnahme von Lomefloxacin gesenkt werden.
Anfallsleiden: Quinolone, einschl. Lomefloxacin, können zur Stimulation des ZNS (verbunden mit peripheren autonomen Symptomen) und zur Induktion von Konvulsionen führen. Ebenfalls können psychiatrische Krankheiten verstärkt werden. Maxaquin soll deshalb bei Patienten mit bekannten oder vermuteten ZNS-Störungen, wie z.B. zerebralen Anfallsleiden (Epilepsie), mit besonderer Vorsicht verschrieben werden.
Reaktionsbereitschaft: Aufgrund einer möglichen Wirkung auf das ZNS, und individuell auftretende unterschiedlichen Reaktionen, kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen unter Lomefloxacin beeinträchtigt sein. Dies gilt in verstärktem Masse zusammen mit Alkohol.
Sehnenbeschwerden: Unter der Therapie mit Quinolonen wurden Sehnenbeschwerden, inklusive Tendinitis bis hin zur Ruptur der Achillessehne beobachtet. Obwohl unter Maxaquin diese Nebenwirkung bisher nicht beobachtet worden ist, sollte bei entsprechenden Beschwerden ein Therapieabbruch erwogen werden.
Bei Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance <30 ml/­min): bitte spezielle Dosierungsanweisungen beachten.

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschafts-Kategorie C.
Maxaquin soll bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse nicht an schwangere und stillende Frauen verabreicht werden. Es gibt keine kontrollierten Studien von Lomefloxacin an schwangeren Frauen. Lomefloxacin, wie andere Quinolone, erzeugt bei jungen Tieren Arthropathien. Bei der Ratte sind die fötalen Serumkonzentrationen von Lomefloxacin etwas geringer als diejenigen des Muttertiers.
Die Resultate der Mutagenitätstests waren negativ in vier in-vitro- und drei in-vivo-Tests, und schwach positiv in einem in-vitro-Test. Die Resultate der Teratogenitätstests an Tieren waren negativ, aber es wurden Verluste des Fötus bei Affen und Fötotoxizität bei Kaninchen beobachtet.
Es ist nicht bekannt, ob Lomefloxacin beim Menschen in der Muttermilch ausgeschieden wird. Andere Medikamente dieser Klasse werden jedoch in der Muttermilch ausgeschieden, und Lomefloxacin wird bei der Ratte in der Muttermilch ausgeschieden. Stillende Mütter sollten deshalb nicht mit Lomefloxacin behandelt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Folgende unerwünschte Wirkungen sind unter Lomefloxacin beobachtet worden:

Nervensystem

Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Erregtheit, Verwirrtheit, Tinnitus und Zittern.

Sehr selten: ZNS-Stimulationen (inkl. Konvulsionen), Benommenheit, Halluzinationen, periphere Empfindungsstörungen, Schwitzen, Gangunsicherheit, Krampfanfälle, Angstzustände, Alpträume, Verstörtheit, Depressionen, Geschmacks- und Geruchsstörungen und Sehstörungen.

Verdauungstrakt

Gelegentlich: Diarrhöe, abdominaler Schmerz, Nausea, Erbrechen, trockener Mund, Verdauungsstörungen, Blähungen, Obstipation und Appetitlosigkeit.

Selten: Dyspepsie, pseudomembranöse Kolitis, Anorexie.

Haut und Hautorgane

Gelegentlich: Photosensibilität.

Selten: Pruritus, Rash, Stevens-Johnson-Syndrom, Urtikaria. Exfoliative Dermatitis, toxische epidermale Nekrolyse. Hyperpigmentation, schmerzhafte Mundschleimhaut.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Selten: allergische Reaktionen, anaphylaktoide Reaktionen, Anaphylaxis, Arthralgie, Myalgie, Vaskulitis. Angioödem, Photophobie.

Blutbildendes System

Selten: Leukopenie, Thrombozytopenie, hämolytische Anämie.

Wirkungen auf Herz-Kreislauf

Selten: Tachykardie, Phlebitis, Ödeme, Synkope, Extrasystolen, Angina pectoris und Hypertonie, Dyspnoe. Zerebrale Thrombosen, Herzstillstand.

Leber

Selten: Erhöhung der SGOT (AST), Erhöhung der SGPT (ALT), Hepatitis.

Sonstige

Selten: Sehnenbeschwerden (Tendinitis; s. «Vorsichtsmassnahmen»), renale Störungen, Gelenkbeschwerden, Vaginitis, Hitzewallungen, Larynx- und Lungenödem. Hypoglykämie, interstitielle Nephritis, Polyurie.

Interaktionen

Sucralfate und Magnesium- oder Aluminium-haltige Antazida und Metallkationen aus anderen Quellen können mit Lomefloxacin Chelatkomplexe bilden und die Bioverfügbarkeit beeinflussen. Die Einnahme solcher Substanzen sollte deshalb mindestens 4 Stunden vor oder mindestens 2 Stunden nach der Einnahme von Maxaquin erfolgen.
Probenecid kann bei gleichzeitiger Verabreichung die Elimination von Lomefloxacin verlangsamen.
Mit Theophyllin wurden in klinischen Studien bei gleichzeitiger Verabreichung mit Lomefloxacin keine Interaktionen beobachtet, die individuellen Theophyllin-Konzentrationen fluktuierten jedoch.
Mahlzeiten verzögern bei gleichzeitiger Einnahme die Absorption von Lomefloxacin, die globale Bioverfügbarkeit wird jedoch nicht signifikant beeinträchtigt.

Überdosierung

Bezüglich Überdosierung beim Menschen sind wenig Daten vorhanden. Als Sofortmassnahme sollte der Magen durch eine Magenspülung oder Erbrechen geleert werden. Der Patient ist sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls durch unterstützende Massnahmen zu behandeln. Wichtig ist eine adäquate Hydratation. Hämodialyse und Peritonealdialyse sind wenig hilfreich.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP.» bezeichneten Datum verwendet werden. Maxaquin soll bei Raumtemperatur (15-25 °C) und vor Licht geschützt und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

IKS-Nummern

51460.

Stand der Information

Dezember 1997.
RL88

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