InteraktionenBei gleichzeitiger Einnahme von Arthrotec 50/75 und oral angewandten Antimykotika ist Vorsicht geboten, siehe «Interaktionen».
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Arthrotec 50/75 Tabletten enthalten den Hilfsstoff Lactosemonohydrat (13 bzw. 19.5 mg pro Tablette). Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose- Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Arthrotec 50/75 Tabletten enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei».
Interaktionen
Acetylsalicylsäure
Diclofenac wird durch Acetylsalicylsäure von seinen Proteinbindungsstellen verdrängt, wodurch niedrigere Plasmakonzentrationen und AUC-Werte resultieren. Daher wird die gleichzeitige Verabreichung von Diclofenac/Misoprostol und Acetylsalicylsäure nicht empfohlen.
Antacida
Antacida können die Resorption von Diclofenac verzögern. Für magnesiumhaltige Antacida konnte gezeigt werden, dass diese eine misoprostol-induzierte Diarrhoe verschlimmern.
Antidiabetika
Diclofenac verändert den Glukosestoffwechsel bei gesunden Probanden nicht, die klinische Wirkung von oralen Antidiabetika wird bei einer gleichzeitigen Verabreichung mit Diclofenac nicht beeinflusst. Es wurde jedoch über eine Beeinflussung der Wirkung von oralen Antidiabetika durch andere NSAR berichtet. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung von Arthrotec 50/75 und oralen Antidiabetika oder Insulin Vorsicht geboten.
Antikoagulantien
Die gleichzeitige Einnahme von NSAR, einschliesslich Diclofenac/Misoprostol, mit oral angewandten Antikoagulantien erhöht das Risiko für GI und nicht-GI Blutungen, und sollte mit Vorsicht erfolgen. Dies gilt sowohl für Antikoagulantien vom Warfarin Typ als auch für neuere Antikoagulantien wie Apixaban, Dabigatran und Rivaroxaban. Bei gleichzeitiger Therapie von Arthrotec 50/75 und oralen Antikoagulantien sollte daher die Antikoagulation überwacht werden.
Antihypertensiva inkl. Diuretika, ACE-Inhibitoren, Angiotensin-II-Antagonisten und Beta-Blocker
NSAR können die Wirksamkeit von Diuretika und anderen Antihypertensiva vermindern.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (z.B. dehydrierten oder älteren Patienten mit reduzierter Nierenfunktion) kann sich bei gleichzeitiger Anwendung von Cyclooxygenase-Inhibitoren und ACE-Inhibitoren bzw. Angiotensin-II-Antagonisten oder Diuretika die Nierenfunktion zusätzlich verschlechtern. Dabei besteht sogar die Möglichkeit eines akuten Nierenversagens, welches jedoch normalerweise reversibel ist.
Das Auftreten derartiger Interaktionen sollte bei Patienten, welche Diclofenac/Misoprostol zusammen mit diesen Antihypertensiva einnehmen, in Betracht gezogen werden. Insbesondere bei älteren Patienten sollten diese Wirkstoffe nur mit Vorsicht gleichzeitig verabreicht werden. Patienten sollten ausreichend hydriert sein und die Notwendigkeit einer Überwachung der Nierenfunktion sollte sowohl zu Beginn der gleichzeitigen Anwendung als auch in regelmässigen Abständen danach überprüft werden.
Oral angewandte Antimykotika
Erhöhtes Risiko von Leberfunktionsstörungen.
Chinolon-Antibiotika
Tierversuche weisen darauf hin, dass NSAR zusammen mit Chinolon-Antibiotika das Risiko für Krämpfe erhöhen können. Für Patienten, die NSAR zusammen mit Chinolonen einnehmen, besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko, Krämpfe zu entwickeln.
Ciclosporin
Wegen ihrer Wirkung auf die renalen Prostaglandine können NSAR wie Diclofenac das Risiko der Nephrotoxizität von Ciclosporin erhöhen. Bei gleichzeitiger Einnahme mit Ciclosporin verdoppelt sich die systemische Diclofenac Exposition. Es wird daher empfohlen, mit der niedrigsten Dosis von Diclofenac/Misoprostol zu beginnen und sorgfältig auf Anzeichen von Toxizität zu kontrollieren.
Corticosteroide
Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Ulzerationen oder Blutungen.
Digoxin
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Diclofenac und Digoxin wurden erhöhte Digoxin-Plasmaspiegel festgestellt. Patienten, welche Digoxin zusammen mit der Kombination Diclofenac/Misoprostol erhalten, sollten daher hinsichtlich einer möglichen Digoxin Toxizität sorgfältig überwacht werden.
Lithium
Diclofenac vermindert die renale Clearance von Lithium und erhöht den Lithium-Plasmaspiegel. Die Kombination Diclofenac/Misoprostol sollte daher bei Patienten, welche Lithium erhalten, mit Vorsicht verabreicht werden.
Methotrexat
Werden NSAR weniger als 24 h vor oder nach einer Behandlung mit Methotrexat verabreicht, ist Vorsicht geboten, da der Methotrexat-Plasmaspiegel ansteigen und sich die renale Toxizität von Methotrexat verstärken kann.
Selektive Serotonin-Inhibitoren (SSRIs)
Die gleichzeitige Verabreichung von systemisch angewandten NSAR (einschliesslich Diclofenac) kann das Risiko für gastrointestinale Blutungen erhöhen, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Tacrolimus
Werden NSAR zusammen mit Tacrolimus verabreicht, ist ein erhöhtes Nephrotoxizitäts-Risiko möglich.
Voriconazol
Voriconazol erhöht die Cmax und die AUC von Diclofenac (Einzeldosis von 50 mg) um 114 bzw. 78% und somit das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen.
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