Lactab®, SuppositorienAntirheumatikum, Analgetikum, Antipyretikum ZusammensetzungNaproxen-Mepha 250 Lactab
1 Lactab enthält:
Wirkstoff: Naproxen 250 mg; Excipiens.
Naproxen-Mepha 500 Lactab
1 Lactab enthält:
Wirkstoff: Naproxen 500 mg; Excipiens.
Naproxen-Mepha 250 Suppositorien
1 Suppositorium enthält:
Wirkstoff: Naproxen 250 mg; Excipiens.
Naproxen-Mepha 500 Suppositorien
1 Suppositorium enthält:
Wirkstoff: Naproxen 500 mg; Excipiens.
Eigenschaften/WirkungenDas Arylpropionsäure-Derivat Naproxen gehört zu den nichtsteroidalen Antirheumatika. Naproxen hemmt die Prostaglandinsynthetase und unterdrückt dadurch die Biosynthese der Prostaglandine, welche wesentlich an der Entstehung von Entzündung, Schmerz und Fieber beteiligt sind.
Naproxen-Mepha besitzt ausgeprägte entzündungshemmende, analgetische und antipyretische Eigenschaften.
PharmakokinetikAbsorption
Nach oraler Gabe wird Naproxen rasch und vollständig absorbiert. Wirksame Plasmakonzentrationen werden innerhalb einer Stunde, maximale Wirkstoffkonzentrationen nach 2-4 h erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Naproxen beträgt etwa 0,09 l/kg Körpergewicht. 3 bis 4 h nach oraler Medikation erreicht die Wirkstoffkonzentration in der Synovialflüssigkeit etwa 50% der jeweiligen Plasmakonzentration und 15 h nach Applikation liegt der entsprechende Wert bei 74%. Die Wirkstoffkonzentration in den Synovialmembranen liegt bei etwa 30% der Plasmakonzentration.
Die Plasmaeiweissbindung liegt bei etwa 99,5%. Der Anteil freien Naproxens ist jedoch abhängig von der Plasmakonzentration. Mit steigender Wirkstoffkonzentration nimmt der ungebundene Anteil zu.
Naproxen passiert die Plazentaschranke. Untersuchungen zum Übergang in die Muttermilch ergaben, dass nach Einnahme von Naproxen etwa 1% der mütterlichen Naproxenplasmakonzentrationen in der Muttermilch nachweisbar waren.
Metabolismus/Elimination
Ca. 95% der verabreichten Dosis werden unverändert oder in konjugierter Form als Naproxen und als inaktives 6-O-Desmethylnaproxen im Urin ausgeschieden.
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 12-15 h.
Pharmakokinetik in besonderen klinischen Situationen
Niereninsuffizienz
Da Naproxen und seine Metaboliten hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden werden, besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer Kumulation bei Niereninsuffizienz. Die Elimination von Naproxen ist bei Patienten mit stark beeinträchtigter Nierenfunktion verringert.
Bei diesen Patienten (Creatinin-Clearance <10 ml/Min.) wird jedoch mehr Naproxen eliminiert als man aufgrund des Ausmasses der Niereninsuffizienz schätzen würde.
Kinder
Das pharmakokinetische Profil von Naproxen bei Kindern im Alter zwischen 5 und 16 Jahren ist demjenigen bei Erwachsenen ähnlich, obschon die Elimination bei Kindern im allgemeinen rascher erfolgt als bei Erwachsenen. Bei Kindern unter 5 Jahren wurden keine pharmakokinetischen Studien mit Naproxen durchgeführt.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenEntzündliche und degenerative rheumatische Erkrankungen wie chronische Polyarthritis, Arthrosen, Spondylosen und Spondylarthrosen, Spondylitis ankylopoetica (M. Bechterew), Weichteilrheumatismus (Bursitis, Tendinitis usw.), Lumbago.
Akute Gichtarthritis.
Posttraumatische und postoperative Schmerz- und Schwellungszustände (z.B. nach Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen oder Zahnextraktionen).
Primäre Dysmenorrhoe.
Dosierung/AnwendungDie Lactab werden möglichst mit etwas Flüssigkeit unzerkaut geschluckt.
Erwachsene
Entzündliche und degenerative rheumatische Gelenkerkrankungen, Lumbago: Initial und beim akuten Schub: 1000 mg täglich. Die Erhaltungsdosis beträgt je nach Intensität der Schmerzen 500 bis 1000 mg/Tag.
Extraartikulärer Rheumatismus, postoperative und posttraumatische Schmerzen: Im allgemeinen bewährt sich eine tägliche Dosis von 1000 mg. Die Dosierung soll den individuellen Bedürfnissen angepasst werden, wobei die maximale tägliche Dosis von 1250 mg nicht überschritten werden sollte.
Die tägliche Dosis kann in einer einzelnen Gabe am Abend oder in 2 Gaben (wobei ein 12stündiges Intervall eingehalten werden sollte) verabreicht werden.
Dysmenorrhoe: Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 500 mg, gefolgt von 250 mg alle 6 bis 8 h während 3-4 Tagen.
Gicht: Die Anfangsdosis sollte 750 mg betragen, gefolgt von 250 mg alle 8 h, bis der akute Anfall vorüber ist.
Kinder (über 1 Jahr)
Bei juveniler rheumatoider Arthritis wird eine Dosierung von 10 mg/kg/Tag in 2 Gaben mit 12stündigem Intervall empfohlen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Patienten mit Leber- und Nierenerkrankungen sowie bei älteren Patienten soll vorsichtig unter der Anwendung der kleinsten noch wirksamen Einheit dosiert werden. Naproxen-Mepha wird nicht empfohlen für Patienten, deren Ausgangswerte der Creatinin-Clearance weniger als 20 ml/Min. betragen, da man in solchen Fällen eine Kumulation von Naproxen-Metaboliten beobachtet hat.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Patienten mit aktiven peptischen Geschwüren oder aktiven Magen-Darm-Blutungen. Überempfindlichkeit gegenüber Naproxen oder Naproxen-Natrium. Allergie auf Acetylsalicylsäure oder andere nichtsteroidale Entzündungshemmer und Analgetika.
Vorsichtsmassnahmen
Gastrointestinale Geschwüre, Blutungen und Perforationen
Bei Patienten mit Magen-Darm-Krankheiten in der Anamnese sollte Naproxen-Mepha unter engmaschiger Überwachung gegeben werden.
Schwere gastrointestinale Nebenwirkungen wie Reizung des Magen-Darm-Traktes, Blutungen, Ulzerationen sowie Perforationen können bei Patienten jederzeit und ohne warnende Symptome auftreten.
Wie bei anderen nichtsteroidalen Antirheumatika kann mit Naproxen-Mepha die Häufigkeit und der Schweregrad gastrointestinaler Komplikationen mit wachsender Dosis und Behandlungsdauer zunehmen.
Auswirkungen auf die Nieren
Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, deren Erkrankung zu einer Verrringerung des Blutvolumens und/oder der Nierendurchblutung führt und bei denen die renalen Prostaglandine eine unterstützende Funktion bezüglich der Nierenperfusion haben. Bei diesen Patienten kann die Verabreichung Naproxen-haltiger Produkte und anderer NSAR zu einer dosisabhängigen Verminderung der Prostaglandinbildung in den Nieren führen und eine manifeste renale Dekompensation oder ein Nierenversagen auslösen. Am meisten gefährdet sind diesbezüglich Patienten, die an Nierenfunktionsstörungen, Hypovolämie, Herzinsuffizienz, Leberfunktionsstörungen oder Salzverlustsyndrom leiden, mit Diuretika behandelt werden sowie ältere Patienten. Naproxen-haltige Produkte sind bei diesen Patienten mit grösster Vorsicht zu verwenden, und eine Überwachung der Serumcreatininwerte und/oder der Creatinin-Clearance wird empfohlen. Um der Gefahr einer übermässigen Kumulation von Naproxen-Metaboliten bei diesen Patienten vorzubeugen, sollte eine Reduktion der Tagesdosis erwogen werden.
Naproxen-Mepha wird nicht empfohlen für Patienten, deren Ausgangswerte der Creatinin-Clearance weniger als 20 ml/Min. betragen, da man in solchen Fällen eine Kumulation von Naproxen-Metaboliten beobachtet hat.
Aufgrund der hohen Proteinbindung von Naproxen lässt sich seine Plasmakonzentration mittels Hämodialyse nicht verringern.
Hämatologische Nebenwirkungen
Naproxen verrringert die Thrombozytenaggregation und verlängert die Blutungszeit. Dieser Effekt muss bei der Bestimmung der Blutungszeit berücksichtigt werden. Patienten, die an Gerinnungsstörungen leiden oder medikamentöse Therapien erhalten, welche die Hämostase beeinträchtigen, müssen bei der Behandlung mit Naproxen-haltigen Produkten sorgfältig überwacht werden. Patienten mit hohem Blutungsrisiko sowie Patienten, die voll antikoaguliert sind (z.B. mit Dicoumarolderivaten), können bei gleichzeitiger Verabreichung Naproxen-haltiger Produkte vermehrt zu Blutungen neigen.
Anaphylaktische (anaphylaktoide) Reaktionen
Je nach Disposition kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.
Ein Bronchospasmus kann bei Patienten ausgelöst werden, die an Asthma oder Allergien oder einer Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure leiden oder früher litten.
Auswirkungen auf die Leber
Wie bei nichtsteroidalen Antirheumatika allgemein, kann es zur Erhöhung eines oder mehrerer Leberfunktionswerte/s kommen. Schwerwiegende hepatische Reaktionen, einschliesslich Ikterus und Hepatitis, sind im Zusammenhang mit diesem Präparat - wie auch mit anderen nichtsteroidalen Antirheumatika - genannt worden. Fälle mit Kreuzreaktivität wurden ebenfalls gemeldet.
Auswirkungen auf die Augen
In seltenen Fällen wurden bei Benutzern von NSAR - einschliesslich Naproxen - unerwünschte Wirkungen auf die Augen gemeldet, zu denen Papillitis, Retrobulbärneuritis und Papillenödem gehörten, ohne dass sich jedoch ein kausaler Zusammenhang herstellen lässt. Demzufolge sollten Patienten, bei denen sich während der Behandlung mit Naproxen-haltigen Produkten Sehstörungen einstellen, einer ophthalmologischen Kontrolle unterzogen werden.
Ödeme
Bei einigen Patienten wurden periphere Ödeme beobachtet. Obschon in Stoffwechselstudien keine Natriumretention beobachtet wurde, könnte es sein, dass Patienten mit fraglicher oder beeinträchtigter Herzfunktion einem grösseren Risiko ausgesetzt sind, wenn sie Naproxen nehmen.
Kombination mit anderen NSAR
Die Kombination Naproxen-haltiger Produkte mit anderen NSAR wird nicht empfohlen, da ein kumulatives Risiko schwerwiegender NSAR-bedingter Nebenwirkungen besteht.
Vorsichtsmassnahmen bei älteren Patienten und Kindern
Bei alternden Menschen ist die Plasmakonzentration von nicht proteingebundenem Naproxen erhöht, obwohl die Gesamtkonzentration unverändert ist. Bei Verabreichung von hohen Naproxen-Dosen bei älteren Patienten ist deshalb Vorsicht geboten.
Die Anwendung von Naproxen-Mepha bei Kindern unter 1 Jahr wird nicht empfohlen.
Schwangerschaft, Stillzeit
Naproxen passiert die Plazentaschranke.
1. und 2. Trimenon: Schwangerschafts-Kategorie B.
Obwohl im Tierexperiment kein teratogener Effekt festgestellt worden ist, wird von der Anwendung von Naproxen-Mepha während der Schwangerschaft, ausser bei dringender Indikation, abgeraten.
3. Trimenon: Schwangerschaftskategorie D.
Wegen möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus Botalli und möglicher Wehenhemmung soll Naproxen-Mepha nicht angewendet werden.
Naproxen geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (ca. 1% der Naproxen-Plasmakonzentration). Die Anwendung von Naproxen-Mepha bei stillenden Frauen wird nicht empfohlen.
Unerwünschte WirkungenFolgende unerwünschte Wirkungen wurden mit Naproxen-Mepha am häufigsten beobachtet:
Magen-Darm-Trakt
Zwischen 3% und 9%: Bauchschmerzen, Obstipation, Sodbrennen, Übelkeit;
>1% und <3%: Durchfall, Dyspepsie, Stomatitis.
Zentralnervensystem
Zwischen 3% und 9%: Benommenheit, Somnolenz, Kopfschmerzen;
>1% und <3%: Schwindel.
Haut und Anhangsgebilde
Zwischen 3% und 9%: Kleinflächige Blutungen (Ekchymosen), Juckreiz (Pruritus), Dermatitis;
>1% und <3%: Purpura, Schwitzen.
Sinnesorgane
Zwischen 3% und 9%: Ohrensausen (Tinnitus);
>1% und <3%: Hörschwierigkeiten, Sehstörungen.
Herz-Kreislauf-System
Zwischen 3% und 9%: Dyspnoe, Ödeme;
>1% und <3%: Herzklopfen.
Allgemein
>1% und <3%: Durstgefühl.
Ferner sind die folgenden unerwünschten Wirkungen gemeldet worden (1%):
Magen-Darm-Trakt: abnorme Leberfunktionswerte, Kolitis, Ösophagitis, gastrointestinale Blutungen und/oder Perforationen, Hämatemesis, Hepatitis (einige Fälle von Hepatitis verliefen tödlich), Ikterus, Melaena, nicht-peptische gastrointestinale Geschwüre, Pankreatitis, peptische Geschwüre, Stomatitis ulcerosa, Erbrechen.
Nieren: Hämaturie, Hyperkaliämie, interstitielle Nephritis, nephrotisches Syndrom, Nephropathie, Niereninsuffizienz, Papillennekrose, Erhöhung des Serumkreatinins.
Blut und blutbildende Organe: Agranulozytose, aplastische Anämie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie.
Zentralnervensystem: aseptische Meningitis, kognitive Funktionsstörungen, Krämpfe, Depression, Traumveränderungen, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Unwohlsein, Muskelschmerzen, Muskelschwäche.
Haut und Anhangsgebilde: Haarausfall, toxisch-epidermale Nekrolyse, Erythema exsudativum multiforme, Erythema nodosum, fixes Arzneimittelexanthem, Lichen ruber planus, pustulöse Reaktion, Hautausschläge, Lupus erythematodes visceralis, Stevens-Johnson-Syndrom, Urticaria, Lichtempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich seltener Fälle, die einer Porphyria cutania tarda («Pseudoporphyrie») oder einer Epidermolysis bullosa glichen. Falls Hautverletzlichkeit, Blasenbildung oder andere Symptome auftreten, die an eine Pseudoporphyrie denken lassen, sollte die Behandlung eingestellt und der Patient überwacht werden.
Sinnesorgane: Hörschwierigkeiten.
Herz-Kreislauf-System: Stauungsinsuffizienz, Hypertonie, Lungenödem, Angiitis.
Atemwege: Asthma, eosinophile Pneumonie.
Allgemein: anaphylaktoide Reaktionen, angioneurotisches Ödem, Pyrexie (Schüttelfrost und Fieber).
Sinnesorgane: Hornhauttrübung, Papillitis, Retrobulbärneuritis und Papillenödem.
InteraktionenBei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme kann die Resorption von Naproxen verzögert sein, doch hat dies keinen Einfluss auf den Umfang der Resorption.
Andere nicht-steroidale Antiphlogistika und/oder Kortikoide
Verstärkung der gastrointestinalen Nebenwirkungen.
Antacida
Magnesiumoxid und Aluminiumhydroxid verzögern die enterale Absorption von Naproxen, Natriumbicarbonat scheint sie zu beschleunigen, Nahrungsaufnahme und gleichzeitige Einnahme von Magnesium-Aluminiumhydroxid Gel haben keinen nennenswerten Einfluss.
Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist nicht belegt.
Probenecid
Erhöhung der Naproxen-Plasmakonzentration und Verlängerung der Naproxen-Halbwertszeit um im Mittel 5,3 h. Vermehrte Bildung des inaktiven Metaboliten 6-O-Desmethylnaproxen.
Acetylsalicylsäure
Verdrängung von Naproxen aus der Plasmaeiweissbindung, erhöhte renale Clearance für Naproxen und dementspechend Verminderung der Naproxen-Plasmakonzentration. Klinische Probleme resultieren aus dieser Wechselwirkung nicht. Eine kombinierte Anwendung beider nicht-steroidalen Antiphlogistika ist aber auch nicht indiziert.
Warfarin (und andere orale Antikoagulantien)
Geringe Erhöhung der nicht an Plasmaeiweiss gebundenen Warfarin-Konzentrationen im Plasma.
Die klinische Bedeutung dieses Befundes hinsichtlich einer verstärkten Blutungsgefahr ist nicht zweifelsfrei belegt. Da Naproxen jedoch hemmend auf die Blutplättchenaggregation wirkt, sollte die gemeinsame Applikation von Naproxen und Antikoagulantien nur unter engmaschiger Kontrolle erfolgen.
Die hohe Plasmaalbumin-Bindung und das niedrige Verteilungsvolumen von Naproxen bedingen die theoretische Möglichkeit der Interaktion mit anderen, stark an Plasmaproteine gebundenen Pharmaka, z.B. mit Antikoagulantien, Sulfonylharnstoffen, Hydantoinen.
Die klinische Relevanz solcher Wechselwirkungen ist nicht allgemeingültig belegt. Patienten, die gleichzeitig mit Naproxen und anderen stark an Plasmaeiweisse gebundenen Pharmaka behandelt werden müssen, sollten im Hinblick auf unerwünschte Arzneimittel-Wirkungen besonders konsequent überwacht werden und die Dosis eventuell angepasst werden.
Diuretika, Antihypertensiva
Aus dem gemeinsamen Wirkungsmechanismus der nicht-steroidalen Antiphlogistika lässt sich ableiten, dass - wie bei Indometacin - eine Abschwächung der Wirksamkeit von Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) und Antihypertensiva (z.B. Verminderung des antihypertensiven Effekts von β-Blockern) zu erwarten ist.
Colestyramin
Die Absorptionsgeschwindigkeit von Naproxen ist in Gegenwart von Colestyramin reduziert, die Bioverfügbarkeit ist insgesamt nicht beeinträchtigt. Die Affinität von Colestyramin zu Naproxen ist pH-abhängig.
Lithium
Hemmung der renalen Clearance.
Methotrexat
Verminderung der Urinausscheidung.
ÜberdosierungBei starker Überdosierung von Naproxen können Benommenheit, Somnolenz, Oberbauchschmerzen, Bauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Übelkeit, vorübergehende Leberfunktionsstörungen, Hypoprothrombinämie, Nierenfunktionsstörungen, metabolische Azidose, Apnoe, Desorientiertheit oder Erbrechen auftreten. Bei einigen wenigen Patienten traten Krämpfe auf, doch ist nicht klar, ob diese mit Naproxen zusammenhingen oder nicht.
Sollte ein Patient versehentlich oder absichtlich grosse Mengen Naproxen-haltiger Produkte einnehmen, sollte der Magen entleert und die üblichen unterstützenden Massnahmen ergriffen werden. Prüfungen bei Tieren deuten darauf hin, dass die Verabreichung (über 15 Minuten) von 50-100 g Medizinalkohle in Form eines dünnflüssigen Breis innerhalb von 2 Stunden nach der Überdosis die Absorption des Präparats wesentlich herabsetzen könnte.
Aufgrund der hohen Proteinbindung von Naproxen lässt sich seine Plasmakonzentration mittels Hämodialyse nicht verringern.
Sonstige HinweiseBeeinflussung diagnostischer Methoden
Abhängig vom Analysenverfahren kann bei Behandlung mit Naproxen ein Anstieg der 17-Ketosteroid- und der 5-Hydroxyindolessigsäure-Konzentration im Urin vorgetäuscht werden. Die Behandlung sollte 48 Stunden vor Durchführung der Nebennierenfunktionsprüfung abgebrochen werden.
Ebenso kann Naproxen mit Urin-Bestimmungen von 5-Hydroxyindolessigsäure interferieren.
Naproxen-Mepha bewirkt eine (reversible) Hemmung der Thrombozytenaggregation und verlängert die Blutungszeit. Dieser Effekt muss bei der Bestimmung der Blutungszeit berücksichtigt werden.
Hinweise
Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Haltbarkeit
Naproxen-Mepha Lactab und Suppositorien sind trocken und nicht über 25 °C zu lagern.
Die Medikamente dürfen nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Stand der InformationJuni 1997.
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