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Fachinformation zu Accuretic®:Pfizer AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C09BA06
Wirkungsmechanismus
Pharmakodynamik
Accuretic ist die Kombination eines Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitors (Quinaprilhydrochlorid) und eines Diuretikums (Hydrochlorothiazid). Die Wirkmechanismen dieser Substanzen ergänzen sich.
Quinapril wird im Organismus rasch zu dem eigentlich wirksamen Metaboliten Quinaprilat umgesetzt. Quinaprilat ist ein potenter Inhibitor des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE), welches die Umwandlung von Angiotensin I zum vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II katalysiert. Angiotensin II ist durch verschiedene Mechanismen, wie z.B. die Stimulation der Aldosteronsekretion, an der Funktion und der Regulierung der Gefässe beteiligt. Die Wirkungsweise von Quinapril besteht in der Hemmung der Aktivität von Gewebs- und Plasma-ACE. Dadurch werden die Vasokonstriktion und die Aldosteronsekretion vermindert. Der periphere Gefässwiderstand nimmt ab. Dadurch sinkt der Blutdruck ohne eine deutliche Änderung der Herzfrequenz.
Der Wegfall der negativen Rückkoppelung von Angiotensin II auf die Renin-Sekretion resultiert in einer erhöhten Plasma-Renin-Aktivität.
Obwohl angenommen wird, dass der Blutdruck hauptsächlich durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System gesenkt wird, hat Quinapril auch eine blutdrucksenkende Wirkung bei Hypertonikern mit tiefen Renin-Werten. ACE ist identisch mit der Kininase II, dem Enzym, das Bradykinin abbaut. Bradykinin ist ein potenter Peptidvasodilatator. Es ist möglich, dass dieser Mechanismus an der blutdrucksenkenden Wirkung der ACE-Inhibitoren beteiligt ist.
Andere mögliche Mechanismen, die zur Wirksamkeit von Quinapril beitragen, umfassen eine Dämpfung der Aktivität des sympathischen Nervensystems und eine Hemmung des Gewebe-ACE.
Es konnte in einer tierexperimentellen Studie gezeigt werden, dass die blutdrucksenkende Wirkung von Quinapril länger andauert als die hemmende Wirkung auf das Plasma-ACE. Mit der hemmenden Wirkung auf das Gewebs-ACE hingegen korreliert sie besser.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Quinapril setzt innerhalb von 1 h ein, das Maximum wird 2-4 h nach der Einnahme erreicht. Bei den empfohlenen Dosierungen hält die blutdrucksenkende Wirkung im Allgemeinen während 24 h an. Bei gewissen Patienten muss bis zu zwei Wochen therapiert werden, um den maximalen therapeutischen Effekt zu erreichen.
Hydrochlorothiazid ist ein Benzothiadiazin-Derivat, das, wie andere Diuretika dieser Gruppe, primär eine Mehrausscheidung von Elektrolyten bewirkt und sekundär durch das osmotisch gebundene Wasser den Harnfluss vergrössert. Hydrochlorothiazid hat bei hypertensiven Patienten ebenfalls einen blutdrucksenkenden Effekt.
Nicht melanozytäre Malignome der Haut (NMSC): Basierend auf den verfügbaren Daten aus epidemiologischen Studien wurde ein von der kumulativen Dosis abhängiger Zusammenhang zwischen Hydrochlorothiazid (HCTZ)-Exposition und NMSC-Entwicklung beobachtet. Eine Studie schloss eine Population aus 71'553 BCC-Fällen und 8'629 SCC-Fällen sowie 1'430'883 bzw. 172'462 entsprechenden Kontrollen ein. Eine starke HCTZ-Exposition (kumulative Dosis ≥50'000 mg) war mit einer bereinigten Odds Ratio (OR) von 1.29 (95%-KI: 1.23-1.35) für BCC und bzw. 3.98 (95%-KI: 3.68-4.31) für SCC assoziiert. Eine eindeutige kumulative Dosis-Wirkungs-Beziehung wurde sowohl für BCC als auch für SCC beobachtet. Eine weitere Studie ergab einen möglichen Zusammenhang zwischen HCTZ-Exposition und Lippenkarzinom (SCC): 633 Fälle von Lippenkarzinomen wurden mit 63'067 entsprechenden Kontrollen mittels der «Risk Set Sampling»-Strategie verglichen. Eine kumulative Dosis-Wirkungs-Beziehung wurde mit einem Anstieg der bereinigten OR von 2.1 (95%-KI: 1.7-2.6) auf 3.9 (95%-KI: 3.0-4.9) bei hoher kumulativer Dosis (≥25'000 mg) und auf 7.7 (95%-KI: 5.7-10.5) bei der höchsten kumulativen Dosis gezeigt (≥100'000 mg). Siehe auch Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Klinische Wirksamkeit
Durch die Kombination von Quinapril und Hydrochlorothiazid wurde in klinischen Studien eine grössere Blutdrucksenkung erzielt als bei Monotherapie mit den jeweiligen Wirkstoffen. Aufgrund des diuretischen Effektes von Hydrochlorothiazid wird die Plasma-Renin-Aktivität und die Aldosteron-Sekretion erhöht sowie die Serum-Kalium-Konzentration gesenkt. Durch Quinapril wird die Renin-Angiotensin-Aldosteron-Achse inhibiert und der durch Hydrochlorothiazid verursachte Kaliumverlust abgeschwächt.

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