PharmakokinetikDie Pharmakokinetik von Zalcitabin wurde in Studien an HIV-infizierten Patienten untersucht.
Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Zalcitabin schnell und nahezu vollständig im Gastrointestinaltrakt absorbiert. Im Vergleich zur intravenösen Applikation beträgt die mittlere Bioverfügbarkeit 86%. Maximale Plasmakonzentrationen wurden nach 0,5-1,5 Stunden gemessen.
Bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme wird die Absorptionsrate um ungefähr 14% reduziert.
Die maximale Plasmakonzentration nimmt um 35% ab, und die doppelte Zeitspanne (1,6 h, Cmax = 15,5 ng/ml, AUC = 62 ng × h/ml) ist notwendig um diese zu erreichen, verglichen mit der Einnahme von Hivid ohne gleichzeitige Nahrungsaufnahme (0,8 h, Cmax = 25,2 ng/ml, AUC = 72 ng × h/ml).
Distribution
Das pharmakokinetische Verhalten von Zalcitabin ändert sich nahezu nicht durch 3mal tägliches Dosieren. Die Akkumulation des Wirkstoffs im Plasma ist unbedeutend.
Zalcitabin ist zu weniger als 4% an Plasmaproteine gebunden; dies zeigt, dass Interaktionen durch Verdrängung von Plasmaproteinbindungsstellen nicht zu erwarten sind.
Das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 37,3 Liter. Zalcitabin durchdringt die Blut-Hirn-Schranke. Nach einmaliger Gabe erreichte die Konzentration von Zalcitabin im Liquor 9-37% der Plasmakonzentration. Entsprechende Werte nach Mehrfachapplikation sind nicht bekannt.
Es gibt keine Erkenntnisse darüber, ob Zalcitabin in die Muttermilch übertritt.
Metabolismus
Der Metabolismus von Zalcitabin ist noch nicht vollständig untersucht.
Nur ein unbedeutender Anteil von Zalcitabin wird in der Leber metabolisiert.
Elimination
Die Körper-Clearance von Zalcitabin beträgt 285 ml/Min. Zalcitabin wird innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme zu 70% unverändert renal ausgeschieden, und zwar durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion. Die mittlere Eliminations-Halbwertzeit beträgt 2 Stunden und kann je nach Patient zwischen 1-3 Stunden variieren.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Es liegen keine Daten für ältere Patienten oder Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz vor. Die Kinetik bei Kindern ist nicht untersucht.
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