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Fachinformation zu Hivid®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Hivid ist bei Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff Zalcitabin kontraindiziert.
Da zur Zeit noch zu wenig Daten über die Anwendung bei Kindern, insbesondere über Wirksamkeit und Sicherheit, vorliegen, darf Hivid nicht an Kinder verbareicht werden.

Vorsichtsmassnahmen
Der Patient sollte über die zur Zeit bekannten Langzeitwirkungen von Hivid bei der Kombinationstherapie mit anderen antiretroviralen Substanzen informiert werden. Da es häufig schwierig ist, die Symptome der Erkrankung oder einem Medikamententeffekt zuzuordnen, sollte der Patient angewiesen werden, alle Änderungen seines Zustandes dem behandelnden Arzt sofort zu melden. Der Patient muss darüber informiert werden, dass die Therapie mit Hivid oder anderen antiretroviralen Medikamenten kein Ersatz ist für Massnahmen, die eine weitere Übertragung von HIV verhindern.
Die Patienten müssen davon in Kenntnis gesetzt werden dass periphere Neuropathie und Pankreatitis zu den häufigsten Nebenwirkungen von Hivid gehören. Sie sollten die ersten Symptome erkennen können. Das Auftreten solcher Symptome muss dem behandelnden Arzt umgehend mitgeteilt werden. Da das Auftreten von Neuropathien von der eingenommenen Hivid-Dosis abhängt, müssen Patienten die vom behandelnden Arzt vorgeschriebene Dosierung genau einhalten und dürfen diese selbst nicht erhöhen.
Patienten, die eine schwache Knochenmarksreserve haben, insbesondere Patienten mit fortgeschrittener symptomatischer HIV-Erkrankung, sind hinsichtlich ihrer hämatologischen Werte regelmässig zu untersuchen, um rechtzeitig eine Anämie oder insbesondere eine Granulozytopenie zu diagnostizieren. Dasselbe gilt für Patienten, die andere potentiell myelotoxische Substanzen erhalten, z.B. Co-trimoxazol, Dapson, Ganciclovir u.a.
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Nukleosidanaloga einschliesslich Hivid wurde über Laktatazidose berichtet, die üblicherweise mit Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert war. Frühsymptome (symptomatische Hyperlaktatämie) umfassen gutartige Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen), unspezifisches Unwohlsein, Appetitverlust, Gewichtsverlust, respiratorische Symptome (beschleunigtes und/oder vertieftes Atmen) oder neurologische Symptome (einschliesslich motorischer Schwäche). Laktatazidose hat eine hohe Mortalitätsrate und kann mit Pankreatitis, Leberversagen, Nierenversagen oder motorischer Lähmung verbunden sein. Die Behandlung mit Nukleosidanaloga sollte bei symptomatischer Hyperlaktatämie und metabolischer Azidose/Laktatazidose, progressiver Hepatomegalie oder rasch ansteigenden Transaminasespiegeln abgebrochen werden. Vorsicht ist geboten, wenn Nukleosidanaloga an Patienten (insbesondere übergewichtige Frauen) mit Hepatomegalie, Hepatitis oder bekannten Risikofaktoren für eine Lebererkrankung und eine Hepatosteatose (einschliesslich bestimmter Medikamente und Alkohol) verabreicht werden. Patienten mit gleichzeitiger Hepatitis-C-Infektion, die mit Alpha-Interferon und Ribavirin behandelt werden, können ein besonderes Risiko haben. Patienten mit erhöhtem Risiko sollten engmaschig überwacht werden. Laktatazidose trat im allgemeinen nach einigen bis mehreren Monaten Behandlung auf.
Patienten, bei denen Symptome wie Pankreatitis, symptomatische Laktatazidose, Neuropathien in Verbindung mit Muskelschwäche auftreten, müssen auch nach Absetzen von Hivid für mindestens einen Monat engmaschig auf Wiederauftreten dieser Symptome überwacht werden.

Spezielle Patientengruppen
Erhöhte Vorsicht ist geboten bei geschwächten Patienten, bei Patienten mit peripherer Neuropathie jeder Ätiologie (inkl. Neuropathie infolge der AIDS-Erkrankung oder der Einnahme anderer Medikamente). Patienten mit konstant schwachen Symptomen von Dysästhesie können eventuell Hivid vertragen, ohne dass es zu einer Intensitätszunahme der Neuropathie kommt. In solchen Fällen ist eine sorgfältige und regelmässige Beobachtung der Patienten angezeigt.
Patienten, die an mittlerer bis schwerer Neuropathie leiden (Fehlen des Achilles-Reflexes oder vermindertes Empfindungsvermögen) oder die Analgetika einnehmen (siehe Interaktionen), sollten die Einnahme von Hivid vermeiden. Es mag sinnvoll sein, eine mögliche Verstärkung der Symptome gegen den Nutzen einer Therapie abzuwägen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten Hivid unter grosser Vorsicht einnehmen, da Hivid hauptsächlich durch die Nieren ausgeschieden wird. Bei Patienten, die an einer Erkrankung der Leber leiden oder alkoholabhängig sind, kann die Therapie mit Hivid zu einer weiteren Verminderung der Leberfunktion führen. Eine eingehende Beobachtung dieser Patientengruppe ist empfohlen.
Bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Pankreatitis oder einer Disposition dazu ist erhöhte Vorsicht geboten. Pankreatitis oder asymptomatisch erhöhte Serumamylasekonzentrationen treten in <1% der mit Hivid behandelten Patienten auf. Die Hälfte der Patienten, die während der Behandlung mit Hivid an Pankreatitis erkrankten, hatte bereits eine Vorgeschichte von Pankreatitis oder besass die Veranlagung dazu (erhöhter Triglyzerid-Gehalt oder parenterale künstliche Ernährung).
Aufgrund der möglichen fatalen Folgen ist die Therapie mit Hivid zu unterbrechen, wenn Symptome auftreten, die auf eine sich entwickelnde Pankreatitis hinweisen, bis eine eindeutige Diagnose gestellt ist.
Bei Patienen mit 2,5fach erhöhten Serumamylasekonzentrationen ist Hivid nur nach sorgfältigem Abwägen des Risiko/Nutzen-Verhältnisses anzuwenden. Die Serumamylase muss bei solchen Patienten regelmässig bestimmt werden. Bei Anzeichen zunehmender Serumamylase infolge Hypoglykämie, zunehmenden Triglycerids, abnehmenden Kalziums oder bei anderen Anzeichen einer bevorstehenden Pankreatitis sollte die Therapie mit Hivid unterbrochen werden, bis eine eindeutige Diagnose gestellt ist. Die Therapie sollte auch zeitweise unterbrochen werden, wenn andere Medikamente eingenommen werden, die unter Verdacht stehen, eine Pankreatitis zu verursachen. Die Auftrennung der Serumamylase kann dazu genutzt werden, eine Erhöhung der Speichelamylase oder eine Makroamylasämie zu diagnostizieren. Falls eine Pankreatitis infolge der Einnahme von Hivid entsteht, ist die Therapie aufzugeben.
Eine Unterbrechung der Therapie sollte bei Patienten erwogen werden, die unter Geschwüren der Speiseröhre leiden oder bei denen eine Therapie gegen opportunistische pathogene Erreger versagt.
In klinischen Studien wurden Hyperglykämien beobachtet. Bei Patienten mit Hyperglykämie ist die Blutglukose regelmässig zu überprüfen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Medikamenten, die unter Verdacht stehen, Nierenversagen zu verursachen, ist die Nierenfunktion regelmässig zu überprüfen.
Bis heute ist nicht erwiesen, dass die Langzeittherapie mit Hivid zu einer Abhängigkeit führt.
Kardiomyopathien mit Herzinsuffizienz wurden unter antiretroviraler Therapie mit Nukleosiden beobachtet. Obwohl solche Fälle unter Hivid bisher äusserst selten beschrieben wurden, ist bei Patienten mit bevorstehender Kardiomyopathie und/oder Herzinsuffizienz besondere Vorsicht angezeigt.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Über die Anwendung von Hivid während der Schwangerschaft liegen keine Daten vor. In Tierexperimenten konnte jedoch ein teratogener Effekt von Hivid nachgewiesen werden.
Hivid soll daher nur dann bei schwangeren Frauen verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen für die Patientin das fötale Missbildungsrisiko übersteigt. Gebärfähige Frauen sollten nur dann Hivid einnehmen, wenn geeignete Kontrazeptiva angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob Hivid in die Muttermilch übertritt. Eine Exkretion von Hivid in die Muttermilch kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund der in diesem Falle zu erwartenden ernsten Nebenwirkungen für den Säugling, ist, unter Berücksichtigung der Notwendigkeit des Medikaments für die Mutter, zu entscheiden, ob das Stillen oder die Therapie mit Hivid abgebrochen werden soll.

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