Unerwünschte WirkungenBei genauer Beachtung der Injektionsintervalle und adäquater individueller Dosissteigerung kommen allergische Nebenreaktionen bei der Behandlung mit Allergovit nur gelegentlich vor. Sie sind meist von milder Verlaufsform. So kann eine verzögerte Lokalreaktion (Schwellung) bis zu 10 cm Durchmesser im Umkreis der Injektionsstelle auftreten. Sie ist als sichtbarer Ausdruck der Immunantwort zu werten. Dennoch muss mit gesteigerten Lokal- und/oder Allgemeinereaktionen gerechnet werden (dann sofort die Allergoidzufuhr unterbrechen!). Aus diesem Grunde muss eine sogenannte «Schockapotheke» bereitstehen. Der Patient muss nach jeder Injektion mindestens 30 Minuten überwacht werden mit anschliessender ärztlicher Beurteilung. Zur Behandlung von anaphylaktischen Reaktionen wird auf die untenstehenden Richtlinien verwiesen. Je nach Einzelfall ist ein abweichendes ärztliches Handeln erforderlich (siehe auch «Überdosierung»).
Nach der Injektion sind für ca. 12 Stunden körperliche Anstrengungen (auch Alkohol, Sauna, heisses Duschen etc.) zu vermeiden. Müdigkeit tritt nach der Injektion nur gelegentlich auf, hierauf haben besonders Autofahrer zu achten.
In seltenen Fällen können Granulombildungen beobachtet werden, insbesondere bei zu oberflächiger Injektionstechnik.
Ein atopisches Ekzem kann unter der Hyposensibilisierung exazerbieren.
Ein anaphylaktischer Schock kann wenige Sekunden bis Minuten nach der Allergoid-Injektion auftreten, häufig noch vor Ausbildung einer Lokalreaktion. Als typisches Alarmsyndrom gelten Brennen, Jucken und Hitzegefühl auf und unter der Zunge, im Rachen und besonders in den Handtellern und Fusssohlen.
Die vordringliche und lebensrettende Massnahme ist die äusserst vorsichtige und sehr langsame intravenöse Adrenalin-Injektion, die vor allen anderen Massnahmen zu erfolgen hat (mit sofortiger Volumensubstitution). Dosierung der klinischen Situation anpassen! Eine gebrauchsfertige Adrenalin-Spritze muss immer für den sofortigen Einsatz vorbereitet sein. In seltenen Fällen können auch noch Stunden nach der Hyposensibilisierungsinjektion Nebenreaktionen auftreten, über die der Patient den behandelnden Arzt vor der nächsten Injektion informieren soll. Im Zweifelsfall und insbesondere bei Auftreten von Allgemeinreaktionen soll der Patient seinen Arzt umgehend konsultieren.
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