PharmakokinetikAbsorption
Nimesulid wird nach oraler Gabe gut resorbiert. Nach Verabreichung einer Einmaldosis von 100 mg an Erwachsene wird eine maximale Plasmakonzentration (Cmax) von 3–4 mg/l nach 2–3 Stunden erreicht (AUC von 20–35 mg h/l). Im Vergleich dazu wurden auch nach siebentägiger Gabe von 100 mg Nimesulid zwei Mal pro Tag keine signifikanten Unterschiede gefunden.
Distribution
Plasmaproteinbindung: bis zu 97,5%.
Metabolismus
Nimesulid wird in der Leber über zahlreiche Abbauwege, namentlich über das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP2C9 metabolisiert. Daher muss mit möglichen Wechselwirkungen gerechnet werden, wenn andere Substanzen verabreicht werden, die auch über CYP2C9 metabolisiert werden (siehe Kapitel «Interaktionen»). Der Hauptmetabolit von Nimesulid ist sein Parahydroxyd-Derivat, welches ebenfalls eine pharmakologische Aktivität aufweist. Die Zeit bis zu seinem Auftreten im Blut beträgt 0,8 Stunden. Die Bildungskonstante des Metaboliten ist mässig hoch und bedeutend geringer als die Resorptionskonstante von Nimesulid selbst.
Elimination
Hydroxynimesulid ist der einzige Metabolit, der im Plasma nachgewiesen werden kann. Er wird fast vollständig konjugiert. Die Halbwertszeit von Nimesulid beträgt 3,2–6 Stunden.
Die Ausscheidung von Nimesulid erfolgt grossteils über den Urin (etwa 50% der verabreichten Dosis).
Nur 1–3% werden unverändert ausgeschieden. Der Hauptmetabolit Hydroxynimesulid liegt nur als Glucuronidkonjugat vor. Etwa 29% der verabreichten Dosis werden nach der Metabolisierung über die Fäzes eliminiert.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Nimesulid ist bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kontraindiziert (siehe Kapitel «Kontraindikationen»).
Nierenfunktionsstörungen
In einer Studie bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance 30–80 ml/min) konnten im Vergleich zu gesunden Probanden keine erhöhten maximalen Plasmakonzentrationen des Nimesulids und seines Hauptmetaboliten nachgewiesen werden. Die AUC und die Eliminationshalbwertszeit waren um 50% erhöht, jedoch immer im Bereich der Werte, die auch an gesunden Probanden beobachtet werden konnten. Wiederholte Verabreichung von Nimesulid führte nicht zu Akkumulation.
Ältere Patienten
In Untersuchungen bei älteren Patienten ergaben sich nach akuter oder wiederholter Verabreichung von Nimesulid keine Veränderungen der pharmakokinetischen Parameter.
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