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Fachinformation zu Granocyte®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
L03AA10
Lenograstim ist mit dem natürlich vorkommenden humanen Granulozyten-Kolonien-stimulierenden Faktor (G-CSF) in seiner Aminosäuresequenz völlig identisch und wie dieser glykosyliert. Das hochgradig gereinigte glykosylierte Polypeptid, das gentechnologisch unter Verwendung einer Säugetierzelllinie (Chinese hamster ovary (CHO) cells) gewonnen wird, besteht aus einer Kette mit 174 Aminosäuren, die zwei intramolekulare Disulfidbrücken (zwischen 4 Cysteinbasen) aufweist und am Threonin-133 glykosyliert ist.
Wirkungsmechanismus
Lenograstim gehört zu den Zytokinen, einer Gruppe biologisch aktiver Proteine, welche Zelldifferenzierung und Zellwachstum regulieren.
Pharmakodynamik
Es konnte gezeigt werden, dass Lenograstim die Neutrophilen-Vorläuferzellen stimuliert und innerhalb 24 Stunden nach Applikation zu einem deutlichen Anstieg neutrophiler Zellen im peripheren Blut führt. Die Erhöhung der Neutrophilenzahl ist im Dosierungsintervall von 1-10 µg/kg Körpergewicht pro Tag dosisabhängig. Bei der empfohlenen Dosierung von 5 µg/kg/Tag führt eine wiederholte Applikation zu einem verstärkten Ansprechen der Neutrophilen. Die unter der Behandlung mit Granocyte gebildeten neutrophilen Granulozyten zeigen anscheinend normale chemotaktische und phagozytotische Funktionen.
Wie die anderen Wachstumsfaktoren hat Granocyte in vitro eine stimulierende Wirkung auf menschlichen endothelialen Zellen gezeigt.
Klinische Wirksamkeit
Die Anwendung von Granocyte bei Patienten mit vorangegangener Knochenmarktransplantation oder nach wenigen Zyklen einer zytotoxischen Chemotherapie führt zu einer signifikanten Verkürzung der Neutropeniedauer sowie zu einem milderen Verlauf von Infektionen. Ob dieser Effekt auch nach wiederholter Anwendung anhält, ist zurzeit nicht bewiesen.
Die Verwendung von Granocyte allein oder nach einer Chemotherapie mobilisiert die Freisetzung von hämatopoetischen Vorläuferzellen ins periphere Blut. Diese autologen Vorläuferzellen des peripheren Blutes (Peripheral Blood Progenitor Cells = PBPCs) können gewonnen und nach einer hochdosierten zytotoxischen Chemotherapie entweder anstelle von oder zusätzlich zu einer Knochenmarktransplantation wieder infundiert werden.
Bei gesunden Spendern mobilisiert G-CSF Vorläuferzellen für eine allogene Transplantation. Die Mechanismen sind noch nicht bekannt.
Es konnte gezeigt werden, dass die Reinfusion von PBPCs, die nach einer Mobilisierung mit Granocyte gewonnen wurden, die Hämatopoese wiederherstellt und deren Erholung beschleunigt. Die Unabhängigkeit von Thrombozytentransfusionen wird im Vergleich zur autologen Knochenmarktransplantation schneller erreicht.
Die Verwendung von Granocyte bei Patienten, die sich einer Knochenmark-Transplantation unterziehen, oder die mit einer zytotoxischen Chemotherapie behandelt werden, führt zu einer signifikanten Verringerung von Auftreten, Schweregrad und Dauer einer Neutropenie sowie der damit verbundenen Komplikationen.
In einer multizentrischen Phase III Studie wurden 102 Patienten mit de novo schwerer idiopathischer aplastischer Anämie auf zwei Gruppen randomisiert. 53 erhielten zusätzlich zur immunosuppressiven Therapie (Antilymphozytenglobulin und Ciclosporin) Lenograstim; 49 Patienten erhielten Immunsuppression ohne zusätzliches Lenograstim. Lenograstim wurde in den ersten 12 Wochen (im Mittel 98 Tage) täglich subkutan in einer Dosierung von durchschnittlich 5 µg/kg Körpergewicht gegeben. Während der immunosuppressiven Therapie mit Lenograstim stieg im Gegensatz zur Kontrollgruppe die absolute Zahl neutrophiler Zellen, dem Hauptwirksamkeitsparameter, deutlich an. Das Maximum neutrophiler Zellen wurde nach 1 Woche erreicht. Eine vollständige neutrophile Antwort (absolute Zahl neutrophiler Zellen ≥1,5 x 109/l) wurde bei signifikant mehr Patienten in der Lenograstim-Gruppe erreicht als in der Kontrollgruppe (83 % vs. 44,9 %, p<0,001). Bei Hochrisiko-Patienten mit sehr schwerer idiopathischer aplastischer Anämie wurde ebenfalls in der Lenograstim-Gruppe eine signifikant höhere vollständigere Reaktionsrate gefunden (69,2 % versus 31,6 % in der Kontrollgruppe, p=0,012). Die sekundären Wirksamkeitsparameter (insbesondere klinische Endpunkte z.B. Infekte) zeigten höchsten trendmässig aber keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

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