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Fachinformation zu Vesdil®/- forte/- mite:AstraZeneca AG
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Unerwünschte Wirkungen

Herz-Kreislauf
Als Folge der Vasodilatation bzw. als Folge der Senkung des erhöhten Blutdrucks auf das gewünschte Niveau können, insbesondere zu Beginn der Behandlung, Symptome wie Leeregefühl im Kopf, - u.U. mit Konzentrationsstörungen - sowie eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, Müdigkeit, Schwäche und Schwindel auftreten. Als Folge eines übermässigen Blutdruckabfalls können unter anderem Tachykardie, Herzklopfen, orthostatische Kreislaufregulationsstörungen, Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Schwitzen, Tinnitus, Hör- und Sehstörungen, Kopfschmerz, Angstgefühl, Benommenheit, und Somnolenz hinzutreten. Es kann dann auch zur Synkope kommen.
Ein unerwünscht starker Blutdruckabfall kann insbesondere nach der 1. Gabe von Ramipril oder eines zusätzlichen Diuretikums sowie bei Dosiserhöhung von Ramipril bzw. des Diuretikums erfolgen.
Zu einem starken Blutdruckabfall, u.U. bis hin zum Schock, kann es eher bei Patienten mit schwerer, insbesondere maligner Hypertonie, bei Patienten mit Herzinsuffizienz (insbesondere einer schweren) und besonders dann, wenn diese noch zusätzlich mit anderen Substanzen mit blutdrucksenkendem Potential behandelt sind, bei vorbestehender Diuretika-Therapie oder bei Flüssigkeits- oder Salzmangel infolge unzureichender Flüssigkeits- oder Salzzufuhr oder z.B. infolge Durchfalls, Erbrechens oder bei zu starkem Schwitzen, wenn Salz und Flüssigkeit nicht ausreichend ersetzt werden sowie bei hämodynamisch relevanter Nierenarterienstenose kommen.
Durchblutungsstörungen infolge Gefässstenosen können sich verschlechtern.
Vor allem bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder hämodynamisch relevanten Stenosen der Hirngefässe und insbesondere als eine Folge eines zu starken Blutdruckabfalles kann es zu einer lebensbedrohlichen myokardialen Ischämie (z.B. Angina pectoris und Herzinfarkt) bzw. zerebralen Ischämie (TIA, Apoplex) kommen.
Nach Wiedererreichen eines ausreichenden Blutdruckes kann die Behandlung mit Ramipril im allgemeinen fortgesetzt werden.

Nieren und Elektrolythaushalt
Die Therapie mit Ramipril kann die Nierenfunktion verschlechtern, u.U. bis hin zum lebensbedrohlichen akuten Nierenversagen. Diesbezügliche Risikogruppen sind Patienten mit einer renovaskulären Erkrankung (z.B. hämodynamisch relevante Nierenarterienstenose), nierentransplantierte Patienten und Patienten mit Herzinsuffizienz, vor allem in Zusammenhang mit einem stärkeren Blutdruckabfall. Als Zeichen einer Nierenfunktionsstörung können Serumkreatinin und -Harnstoff ansteigen, insbesondere bei gleichzeitiger Gabe von Diuretika.
Eine bereits bestehende Proteinurie kann durch Vesdil verstärkt werden. Bei Patienten mit diabetischer Nephropathie kann sie jedoch auch abnehmen.
Durch die Verminderung der Angiotensin-II-Bildung und Aldosteron-Ausschüttung kann es zu einem Abfall der Serum-Natrium- und zu einem Anstieg der Serum-Kaliumkonzentration (vor allem bei gestörter Nierenfunktion oder bei gleichzeitiger Anwendung kaliumretinierender Diuretika) kommen.
Es kann zu einer verstärkten Harnausscheidung kommen, die in Zusammenhang mit einer verbesserten Herzleistung gesehen werden kann.

Haut, Gefässe
Gelegentlich Rötung von Hautarealen mit begleitendem Wärmegefühl, Bindehautreizung, Pruritus, Urtikaria und Hautausschlag; selten makulopapuläre und lichenoide Ex- und Enantheme, Erythema multiforme, Alopezie, Auslösung oder Verstärkung einer Raynaud-Symptomatik, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch-epidermale Nekrolyse, Dermatitis exfoliativa, psoriasiforme oder pemphigoide Ex- oder Enantheme, Pemphigus, Verschlimmerung einer Psoriasis, Lichtüberempfindlichkeit sowie Onycholyse. Bei Juckreiz mit Urtikaria muss der Patient sofort einen Arzt benachrichtigen.
Unter Wirkung von ACE-Hemmern können anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen eher auftreten und schwerer verlaufen. Dies muss bei einer Desensibilisierungsbehandlung bedacht werden. Selten kann es auch nach Insektenstichen zu anaphylaktischen Reaktionen kommen.
In seltenen Fällen kann während der Therapie mit ACE-Hemmern - auch mit Ramipril - ein angioneurotisches Oedem auftreten. Bei Schwellungen im Bereich der äusseren Extremitäten, des Gesichtes (z.B. Augenlider, Lippen), der Zunge oder im Bereich des Rachens oder Kehlkopfes (Schluckbeschwerden oder Atembehinderung) muss Ramipril sofort abgesetzt (ein angioneurotisches Oedem ist lebensbedrohlich; auch jede weitere Therapie mit einem anderen ACE-Hemmer verbietet sich in solchen Fällen) und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Zu erwägen sind neben adäquater Überwachung und allgemeinen, die Vitalfunktion sichernden Massnahmen unter anderem:
- sofortige langsame i.v. Gabe von 0,1 mg Epinephrin bzw. s.c. Gabe von 0,3-0,5 mg Epinephrin. (Dosierung für Erwachsene, Verdünnungsanweisung beachten!).
- Im Anschluss an die i.v. Gabe von Epinephrin, Verabreichung eines Glukokortikoids.
- Zusätzlich i.v. Gabe von Antihistaminika.
Bei Patienten mit C1-Inaktivator-Mangel ist grundsätzlich die Gabe von C1-Inaktivator indiziert, im Rahmen einer Notfallbehandlung können auch die o.g. Sofortmassnahmen vorgenommen werden.
Auch geringgradige nicht angioneurotische Ödeme, z.B. im Bereich der Sprunggelenke, sind möglich.

Magen-Darm-Trakt
Mundtrockenheit, entzündliche Reaktionen in der Mundhöhle und im Gastrointestinaltrakt, Verdauungsstörungen, Diarrhoe, Verstopfung, Nausea, Erbrechen, gastritisartige Magenschmerzen, Oberbauchbeschwerden (in manchen Fällen mit Erhöhung der Pankreasenzyme), Pankreatitis, Erhöhungen der Leberenzyme und/oder des Serum-Bilirubins, cholestatischer Ikterus, andere Funktionsstörungen der Leber und in manchen Fällen lebensbedrohliche Hepatitis.

Atemwege
Möglicherweise infolge der ACE-Hemmung tritt unter der Behandlung mit Ramipril häufig ein trockener, nicht produktiver Reizhusten auf.
Ebenfalls möglicherweise als Folge der ACE-Hemmung kann es zu Rhinitis, Sinusitis, Bronchitis, Dyspnoe, Halsentzündung, Heiserkeit und, insbesondere bei Patienten mit Reizhusten, zum Auftreten eines Bronchospasmus/Asthma kommen. Bei Atemnot muss der Patient den Arzt benachrichtigen.

Blutbild
Geringgradige bis schwere Abnahme der Zahl der Erythrozyten und des Hämoglobingehaltes, - in Einzelfällen auch durch eine hämolytische Anämie - der Thrombozyten und der Leukozyten (auch in Form einer Neutropenie), Agranulozytose, Panzytopenie und Knochenmarksdepression. Mit solchen, in manchen Fällen lebensbedrohlichen Störungen des Blutbildes ist eher zu rechnen bei Patienten mit gestörter Nierenfunktion, bei Nierentransplantation, bei Patienten mit gleichzeitig bestehender Kollagenose (z.B. Lupus erythematodes, Sklerodermie) oder bei Patienten, die gleichzeitig mit anderen Medikamenten behandelt werden, die Störungen des Blutbildes verursachen können (siehe Kap. «Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).

Weitere unerwünschte Wirkungen
Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität, Unruhe, Tremor, Somnolenz, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Appetitlosigkeit, depressive Verstimmung, Angstgefühl, Parästhesien, Geruchs- und Geschmacksstörungen (z.B. metallischer Geschmack) oder -verminderung bis hin zum Geschmacksverlust, Sehstörungen, Muskelkrämpfe sowie - wie generell bei ungewohnt niederem Blutdruck möglich - erektile Impotenz und Libidoabnahme. Auch Vaskulitiden, Myalgien, Arthralgien, Fieber, Eosinophilie und eine Erhöhung der Titer antinukleärer Antikörper können auftreten.

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