Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenTerazosin kann wie andere alpha-Blocker eine klinisch relevante Hypotonie mit Benommenheit und Schwindelgefühl hervorrufen, insbesondere eine orthostatische Hypotonie, unter Umständen bis zur Synkope. Gelegentlich kann einem solchen Ereignis eine starke supraventrikuläre Tachykardie mit einer Herzfrequenz von bis zu 120-160 Schlägen pro Minute vorausgehen.
Eine Hypotonie tritt vor allem nach Einnahme der ersten oder einer der ersten Dosen und möglicherweise auch bei der ersten Einnahme nach einer Dosissteigerung auf. Ein ähnlicher Effekt kann auch nach Wiederaufnahme der Therapie nach einem Unterbruch auftreten. Zu Beginn der Therapie sind daher regelmässige Kontrollen des arteriellen Blutdruckes (sitzend und stehend) notwendig.
Eine orthostatische Hypotonie kann auch nach unregelmässiger Einnahme oder bei schnellem Aufstehen auftreten.
Nach Erzielung stabiler Blutdruckwerte ist ein abrupter Blutdruckabfall selten, eine mässige Hypotonie kann hingegen auftreten. Die vorhandenen Daten deuten darauf hin, dass – auch im Falle einer Langzeittherapie – ein Risiko für eine orthostatische Hypotonie jeweils insbesondere während der ersten Stunde nach der Einnahme besteht.
Der Patient ist über diese mögliche unerwünschte Wirkung aufzuklären, und die entsprechenden Vorsichtsmassnahmen sind ihm zu erläutern.
Sollte ein Kollaps auftreten, ist eine Kopftief-Beinhoch-Lagerung zweckmässig, gegebenenfalls sind supportive Massnahmen einzuleiten.
Um hypotone Reaktionen zu vermeiden, ist nach Absetzen des Arzneimittels während mehrerer Tage oder länger die Behandlung anschliessend mit dem initialen Dosierungsschema wieder aufzunehmen.
Vorsicht ist geboten, wenn Hytrin zusammen mit Thiaziden oder anderen blutdrucksenkenden Medikamenten verabreicht wird, da es zu einer Hypotonie kommen kann. Bei Patienten unter Antihypertensiva muss die Dosierung der einzelnen Arzneimittel eventuell angepasst werden (vgl. Rubrik «Interaktionen»).
Eine gleichzeitige Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und Terazosin kann bei einigen Patienten eine symptomatische Hypotonie auslösen. Um das Risiko einer posturalen Hypotonie zu minimieren, sollte die Behandlung mit Alpha-Adrenozeptorantagonisten stabilisiert sein, bevor mit der Anwendung von Phosphodiesterase-5-Hemmern begonnen wird.
Bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist aus grundsätzlichen Überlegungen Vorsicht geboten.
Das Intraoperative Floppy Iris Syndrom (IFIS) wurde während ophthalmologischer Eingriffe (Katarakt- und Glaukom-Operationen) bei einigen Patienten beobachtet, die mit Alpha-1-Rezeptorenblockern behandelt wurden oder diese Arzneimittel früher erhalten hatten. Diese Form der Pupillenkonstriktion (Small Pupil Syndroms) ist charakterisiert durch die Kombination aus einer schlaffen Iris, die auf Grund intraoperativer Spülung wabert, einer progressiven intraoperativen Miose trotz präoperativer Dilatation durch Standard-Mydriatika und einem möglichen Prolaps der Iris in Richtung der Phakoemulsifikations-Schnitte. Der Ophthalmologe sollte darauf vorbereitet sein, seine Operations-Technik ggf.anzupassen, z.B. durch Verwendung von Irishaken, Iris-Dilatator-Ringen oder Viskoelastika. Ein Vorteil durch das Absetzen der Alpha-1-Rezeptorenblocker vor der Operation scheint nicht gegeben. Es wird jedoch empfohlen, bei Patienten, bei welchen ein operativer Eingriff an den Augen unmittelbar bevorsteht, keine Behandlung mit Terazosin einzuleiten.
Aufgrund seiner Metabolisierung in der Leber ist das Medikament bei Patienten mit bestehender Leberfunktionsstörung nur mit Vorsicht einzusetzen.
Eine Behandlung mit Terazosin während bis zu 24 Monaten hatte keine signifikanten Auswirkungen auf die Serumkonzentrationen des Prostata-spezifischen Antigens (PSA).
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