ZusammensetzungWirkstoff
Mupirocinum ut Mupirocinum calcicum hydricum.
Hilfsstoffe
Excip. ad unguentum.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitBactroban Nasal enthält 2% (w/w) Mupirocin als Kalziumsalz.
1 g Nasensalbe enthalten: Mupirocinum calcicum hydricum 21,5 mg corresp. 20 mg Mupirocinum.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBactroban Nasal ist indiziert zur Eliminierung von intranasalen Staphylokokken bei Trägern, einschliesslich des methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA).
Dosierung/AnwendungErwachsene, Kinder und ältere Patienten
Eine kleine Menge von Bactroban Nasal, etwa in der Grösse eines Zündholzkopfes (ungefähr 30 mg Salbe) soll 2 mal pro Tag in jede Nasenöffnung appliziert werden.
Kleinkinder und Säuglinge:
Es liegen Erfahrungen zur Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern, ab dem Alter von 3 Monaten, vor. Es ist keine Anpassung der Dosierung notwendig.
Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Es ist keine Anpassung der Dosierung notwendig.
Therapiedauer
Die Behandlung dauert mindestens 5 Tage, sollte jedoch 10 Tage nicht überschreiten. Die Nase sollte normalerweise innert 3-5 Behandlungstagen frei von einer Besiedlung mit Staphylokokken sein.
Korrekte Art der Anwendung von Bactroban Nasal
Man trägt eine kleine Menge (ca. in der Grösse eines Zündholzkopfes) auf ein Einmal-Wattestäbchen auf und appliziert die Salbe an der Innenseite jeder Nasenöffnung. Diese werden durch das Zusammenpressen der Nasenwände verschlossen. Durch leichtes Massieren der Nase zwischen Zeigefinger und Daumen gelangt die Salbe in jeden Teil der Naseninnenseite.
Nach der Applikation soll das Einmal-Wattestäbchen entsprechend entsorgt werden, um ein Verschleppen der Keime und eine Reinfektion zu verhindern.
KontraindikationenBactroban Nasal sollte Patienten mit einer Überempfindlichkeit auf einen Bestandteil von Bactroban nicht verabreicht werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen·Bactroban Nasal eignet sich nicht für die ophthalmologische Anwendung.
·Der Kontakt von Bactroban Nasal mit den Augen soll vermieden werden. Bei Kontakt sollen die Augen gründlich mit Wasser gereinigt werden, bis die Salbenreste entfernt sind.
·Im seltenen Fall einer möglichen Überempfindlichkeitsreaktion oder schwerwiegender lokaler Irritation, die mit der Anwendung von Bactroban Nasal zusammenhängt, sollte die Behandlung abgebrochen und mit einer geeigneten alternativen Therapie weitergefahren werden.
·Wie bei anderen antibakteriellen Produkten kann die längerfristige Anwendung zu einem Überwuchern mit nicht-empfindlichen Organismen führen.
·Das Auftreten von Diarrhoe während oder nach der Behandlung mit Bactroban Nasal, besonders wenn diese schwer, anhaltend und/oder blutig verläuft, kann ein Symptom für eine Infektion mit Clostridium difficile sein. Die schwerste Verlaufsform ist die pseudomembranöse Kolitis. Sollte der Verdacht auf eine derartige Komplikation bestehen, obwohl dies bei topischer Applikation unwahrscheinlich ist, so ist die Behandlung mit Bactroban Nasal unverzüglich abzubrechen, und der Patient sollte eingehend untersucht werden, um allenfalls eine spezifische Antibiotikatherapie (z.B. Metronidazol, Vancomycin) einzuleiten. Der Einsatz von peristaltikhemmenden Mitteln ist in dieser klinischen Situation kontraindiziert.
InteraktionenEs sind bisher keine Arzneimittel-Interaktionen bekannt.
Schwangerschaft/StillzeitSchwangerschaft
Reproduktionsstudien bei Nagetieren haben keine klaren Anzeichen von Schäden beim Fötus gezeigt (siehe «Präklinische Daten»). Da aber keine Daten bezüglich der Auswirkungen auf den menschlichen Fötus verfügbar sind, sollte Bactroban Nasal während der Schwangerschaft mit Vorsicht angewendet werden.
Stillzeit
Studien an Ratten haben eine gewisse peri/postnatale Toxizität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»). Humandaten zum Gebrauch von Mupirocin während der Stillzeit sind nicht verfügbar. Das Arzneimittel sollte deshalb während der Stillzeit nicht verwendet werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs sind keine negativen Auswirkungen auf die Fahrtauglichkeit oder das Bedienen von Maschinen beobachtet worden.
Unerwünschte WirkungenUnerwünschte Wirkungen sind nachfolgend nach Systemorganklasse und Häufigkeit getrennt aufgeführt. Für die Häufigkeiten gilt die folgende Definition: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10,000, <1/1000), sehr selten (<1/10,000), einschliesslich vereinzelter Berichte. Zur Ermittlung der nicht-häufigen unerwünschten Reaktionen wurden die zusammengefassten Sicherheitsdaten der 422 Teilnehmer an 12 klinischen Studien herangezogen. Die Angaben über sehr seltene unerwünschte Reaktionen stammen hauptsächlich aus den Daten der Erfahrungsberichte (Post-Marketing-Berichte) und beziehen sich daher auf die Häufigkeit, mit der sie gemeldet werden, und nicht auf die tatsächliche Inzidenz.
Erkrankunen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut. Systemische allergische Reaktionen, unter anderem Anaphylaxie, generalisierter Hautausschlag, Urtikaria und Angioödeme.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Gelegentlich: Reaktionen der Nasenschleimhaut (z.B. Jucken, Brennen, Beissen/Stechen, Prickeln, Rhinitis).
ÜberdosierungSymptome
Derzeit liegen nur eingeschränkte Erfahrungen zur Überdosierung von Mupirocin vor.
Therapie
Für den Fall einer Überdosierung von Mupirocin ist keine spezifische Behandlung verfügbar. Im Falle einer Überdosierung muss der Patient die jeweils angemessene supportive Behandlung erhalten und erforderlichenfalls überwacht werden. Das Vorgehen richtet sich nach den klinischen Erfordernissen bzw. nach den Empfehlungen des toxikologischen Informationszentrums.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: R01AX06
Wirkungsmechanismus
Mupirocin ist ein Antibiotikum, das durch Fermentation von Pseudomonas fluorescens hergestellt wird. Mupirocin hemmt die Isoleucyl-Transfer-RNS-Synthetase, wodurch die bakterielle Proteinsynthese zum Stillstand gebracht wird.
Bactroban Nasal ist eine topisch anwendbare, antibakteriell wirkende Salbe und wirkt gegen Staphylococcus aureus einschliesslich der Methicillin-resistenten Stämme sowie gegen S. epidermidis. Bei einer Dosierung im Bereich der minimalen Hemmkonzentration wirkt Mupirocin bakteriostatisch. Bei höheren Konzentrationen, wie sie bei lokaler Anwendung erreicht werden, wirkt Mupirocin bakterizid.
Mikrobiologie
Das In-vitro-Wirkungsspektrum umfasst die folgenden Bakterien:
In der Regel sensible Spezies:
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Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)
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Staphylococcus epidermidis (Methicillin-empfindlich)
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Koagulase negative Staphylokokken (Methicillin-empfindlich)
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Keime, bei welchen eine erworbene Resistenz ein Problem sein könnte:
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Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)
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Staphylococcus epidermidis (Methicillin-resistent)
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Koagulase-negative Staphylokokken (Methicillin-resistent)
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Resistente Spezies:
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Corynebacterium spp.
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Micrococcus spp.
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MHK-Werte für Staphylococcus spp.:
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Sensibel: ≤1 Mikrogramm/ml Intermediär: 2 bis 256 Mikrogramm/ml Resistent: >256 Mikrogramm/ml
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Resistenzen
Gemäss der Ergebnisse von in-vitro-Tests tritt eine Resistenz gegenüber Mupirocin langsam und stufenweise auf.
Mupirocin weist aufgrund seines speziellen Wirkungsmechanismus keine Kreuzresistenz mit anderen Antibiotika auf.
Resistenz-Mechanismus: Ein niedriges Resistenzniveau bei Staphylokokken (MHK von 8 bis 256 Mikrogramm/ml) beruht nachweislich auf Änderungen an der nativen Isoleucyl-tRNA-Synthetase. Ein hohes Resistenzniveau bei Staphylokokken (MHK von 512 Mikrogramm/ml und darüber) ist nachweislich einer eigenständigen, plasmidkodierten Isoleucyl-tRNA-Synthetase zuzuschreiben.
Klinische Wirksamkeit
In klinischen Studien konnte eine Wirksamkeit von Mupirocin gegenüber den meisten Staphylococcus aureus- und Streptococcus pyogenes-Stämmen belegt werden.
PharmakokinetikMupirocin ist nur für eine topische Anwendung geeignet. Nach intravenöser oder oraler Verabreichung wird Mupirocin rasch in die inaktive Moninsäure metabolisiert.
Mupirocin wird von Neugeborenen und Kleinkindern nach intranasaler Verabreichung von Mupirocin-Kalzium-Salbe absorbiert.
Die Absorption von Bactroban Nasal durch geschädigte oder intakte Mucosa bei Erwachsenen ist vernachlässigbar (<1% der verabreichten Dosis wird als Moninsäure im Urin ausgeschieden).
Präklinische DatenMutagenität/Karzinogenität
Genotoxizität
In In-vitro-Untersuchungen an Nichtsäugerzellen führte Mupirocin, jeweils ohne metabolische Aktivierung, zu schwach positiven Ergebnissen in einem DNA-Reparaturtest an Escherichia coli sowie in Rückmutationstests an Salmonella typhimurium TA98. Andere Untersuchungen an Nichtsäugerzellen, z.B. der Rückmutationstest an anderen Salmonella typhimurium Stämmen, ein Genkonversionstest an Saccharomyces cerevisiae sowie ein Vorwärtsmutationstest an E. coli, fielen negativ aus.
Hingegen wurde in einem in vitro Genmutationstest an Säugetierzellen (ML/TK-Test) kein Anstieg der Mutationshäufigkeit beobachtet. Hefezellassays zur Genkonversion/mutation, ein Chromosomenaberrationstest an humanen Lymphozyten und ein UDS-Test in Rattenhepatozyten fielen ebenfalls negativ aus. Desgleichen auch ein in vivo Mikronukleustest an der Maus (Test auf Chromosomenaberrationen) und ein Comet-Test an der Ratte (Test auf DNA-Strangbrüche). Mupirocin erscheint daher in Säugerzellen und in vivo nicht genotoxisch.
Karzinogenität
Karzinogenitätsstudien mit Mupirocin wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxikologie
Fertilität
Mupirocin hatte bei subkutaner Verabreichung von Dosen bis 100 mg/kg/Tag an männliche Ratten von 10 Wochen vor der Paarung bis 20 Tage post coitum und an weibliche Ratten von 15 Tage vor der Paarung bis ebenfalls 20 Tage post coitum keine Auswirkungen auf die Fertilität.
Minderschwere Auffälligkeiten bei der Ossifikation der Schädelknochen traten bei Embryonen in utero unter allen untersuchten Dosen auf, wobei jedoch keine Auswirkungen auf Überleben, Wachstum und körperliche Entwicklung der Nachkommen bei Geburt in der Studie festgestellt wurden.
Embryo/fötale Entwicklung
Aus Studien zur embryofetalen Entwicklung bei der Ratte gingen bei subkutanen Dosen bis 375 mg/kg/Tag keine Hinweise auf eine Entwicklungstoxizität hervor.
In einer Studie zur embryofetalen Entwicklung am Kaninchen mit subkutanen Dosen bis 160 mg/kg/Tag führte die bei der hohen Dosis beobachtete maternale Toxizität (beeinträchtigte Gewichtszunahme und schwere Reizungserscheinungen an den Injektionsstellen) zu Abort oder schlechter Wurfleistung. Bei ausgetragenen Kaninchenfeten lagen jedoch keine Hinweise auf eine Entwicklungstoxizität vor.
Die in der Fertilitätsstudie an der Ratte beobachteten Auffälligkeiten bei der Ossifikation der Schädelknochen konnten in diesen Studien zur Entwicklungstoxizität nicht reproduziert werden, weshalb nicht von einem teratogenen Potential von Mupirocin ausgegangen wird.
Peri/postnatale Entwicklung
In einer Studie zur peri/postnatalen Entwicklung war bei einer subkutanen Dosis von 107 mg/kg/d (entsprechend etwa der 2000-fachen therapeutischen Dosis) die postnatale Viabilität reduziert. Weitere Entwicklungsstörungen wurden nicht beobachtet.
Angesichts der Tatsache, dass Mupirocin bei topischer Anwendung kaum absorbiert wird und daher die systemische Exposition des Patienten minimal ist, ist bei vorschriftsgemässer Anwendung das Risiko für Reproduktionstoxizität gering.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Präparaten besteht die Gefahr einer Verdünnung, die eine Verminderung der antibiotischen Aktivität sowie einen möglichen Verlust der Stabilität von Mupirocin in der Salbe zur Folge haben kann.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bactroban Nasal soll bei Raumtemperatur (15–25 °C) gelagert werden.
Hinweis
Nach Behandlungsende soll ein eventueller Salbenrest vernichtet werden.
Zulassungsnummer52361 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinGlaxoSmithKline AG, 3053 Münchenbuchsee.
Stand der InformationSeptember 2016.
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