Dosierung/AnwendungBehandlungsziele und Unterbrechung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Sufenta/- forte sollte in Übereinstimmung mit den Leitlinien für die Schmerzbehandlung mit dem Patienten eine Behandlungsstrategie vereinbart werden, die die Behandlungsdauer und die Behandlungsziele umfasst.
Während der Behandlung sollte ein regelmässiger Kontakt zwischen Arzt und Patient bestehen, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, ein Absetzen des Arzneimittels in Erwägung zu ziehen und gegebenenfalls die Dosierung anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Sufenta/- forte nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Gewöhnung (Toleranz) und eines Fortschreitens der Grunderkrankung in Betracht gezogen werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Übliche Dosierung
Die Dosierung soll individuell abgestimmt werden. Sie richtet sich nach dem Alter, Körpergewicht, Allgemeinzustand, nach dem zugrundeliegenden Leiden des Patienten, nach der gleichzeitigen Einnahme anderer Arzneimittel sowie nach der Art des chirurgischen Eingriffs und der zur Anwendung gelangenden Anästhesie.
Bei Bedarf von weiteren Dosen sollte die Wirkung der Initialdosis in Betracht gezogen werden.
Epidurale Anwendung
Bevor Sufenta/- forte in den Epiduralraum injiziert wird, sollte auf die korrekte Einführung der Nadel oder des Katheters geachtet werden.
Verwendung zur postoperativen Schmerzbekämpfung: Eine Initialdosis von 30-50 µg bewirkt in der Regel eine adäquate Linderung der Schmerzen für 4-6 Stunden. Weitere Bolus-Dosen von 25 µg können verabreicht werden, wenn Anzeichen für ein Nachlassen der Analgesie festzustellen sind.
Die Anwendungsdauer nach postoperativem Gebrauch ist auf maximal 24 Std. beschränkt.
Verwendung als zusätzliches Analgetikum während der Wehen und der Geburt: Ein Zusatz von 10 µg Sufenta/- forte zu epiduralem Bupivacain (0,125-0,25%) sorgt für eine länger wirksame und qualitativ bessere Analgesie. Falls erforderlich, können zwei Nachinjektionen der Kombination verabreicht werden. Es darf pro Geburt maximal 3× 10 µg Sufentanil verabreicht werden.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten (65 Jahre und älter)
Bei älteren und geschwächten Patienten sollte die Dosis reduziert werden. Obwohl bei Alterspatienten keine Zunahme der Plasmahalbwertszeit festzustellen war, ist es doch zu einer höheren Inzidenz von kardiovaskulären Veränderungen gekommen.
Pädiatrische Patienten
Epidural darf Sufenta/- forte an Kinder nur durch Anästhesiologen mit spezifischer Ausbildung in der pädiatrischen Epiduralanästhesie und in der Behandlung atemdepressorischer Wirkungen von Opioiden verabreicht werden. Eine geeignete Reanimationsausrüstung einschliesslich Geräten zur Atemwegssicherung sowie ein Opiat-Antagonist müssen griffbereit sein.
Pädiatrische Patienten müssen nach der epiduralen Anwendung von Sufenta/- forte während mindestens 2 Stunden auf Anzeichen einer Atemdepression überwacht werden. Verfügbare Daten zur epiduralen Anwendung von Sufenta/- forte bei pädiatrischen Patienten sind limitiert.
Kinder <1 Jahr
Es sind keine Daten zur epiduralen Verabreichung von Sufenta/- forte an Neugeborene und Säuglinge unter 3 Monaten und nur begrenzte Daten zur epiduralen Verabreichung von Sufenta/- forte an Kinder zwischen 3 Monaten und 1 Jahr verfügbar (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sufenta/- forte bei Kindern unter 1 Jahr wurde nicht gezeigt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). Aus diesem Grund können für Kinder dieser Altersgruppe keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden.
Kinder ≥1 Jahr
In klinischen Studien erbrachte eine einzelne intraoperativ verabreichte Bolus-Dosis von 0,25-0,75 µg/kg Sufenta/- forte eine Schmerzlinderung über einen Zeitraum von 1 bis 12 Stunden. Die Dauer der effektiven Analgesie wird durch das operative Verfahren und die gleichzeitige Anwendung von epiduralen Amid-Lokalanästhetika beeinflusst.
Intravenöse Anwendung
Zur Vorbeugung von Bradykardie kann eine geringe Dosis eines Anticholinergikums intravenös (i.v.) unmittelbar vor Einleitung der Anästhesie verabreicht werden.
Verwendung als zusätzliches Analgetikum: Bei Patienten, die sich einem allgemeinchirurgischen Eingriff zu unterziehen haben, bewirken initiale Dosen von 0,5-5 µg/kg Sufenta/- forte eine tiefe Analgesie. Sympathische und hormonelle Reaktionen auf den chirurgischen Eingriff werden gesenkt, was eine ausreichende kardiovaskuläre Stabilität gewährleistet. Die Wirkdauer ist dosisabhängig. Eine Dosis von 0,5 µg/kg wirkt in der Regel etwa 50 Min. lang. Zusätzliche Dosen von 10-25 µg sollten individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten und auf die vermutliche Restdauer der Operation abgestimmt werden.
Verwendung als alleiniges Allgemein-Anästhetikum: Dosen über 5 µg/kg induzieren Schlaf und bewirken eine dauerhafte, in ihrer Tiefe dosisabhängige Analgesie ohne Einsatz zusätzlicher Anästhetika. Zudem werden sympathische und hormonelle Reaktionen auf chirurgische Stimuli gedämpft. Nachinjektionen von 25-50 µg genügen in der Regel zur Erhaltung der kardiovaskulären Stabilität während der Narkose.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten (65 Jahre und älter)
Bei älteren und geschwächten Patienten sollte die Dosis reduziert werden. Obwohl bei Alterspatienten keine Zunahme der Plasmahalbwertszeit festzustellen war, ist es doch zu einer höheren Inzidenz von kardiovaskulären Veränderungen gekommen.
Pädiatrische Patienten
Kinder ≤1 Monat (Neugeborene)
Aufgrund der hohen Variabilität der pharmakokinetischen Parameter bei Neugeborenen können keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Eigenschaften/Wirkungen»).
Kinder >1 Monat
Bei allen Dosen wird eine Prämedikation mit einem Anticholinergikum wie z.B. Atropin empfohlen (sofern ein Anticholinergikum nicht kontraindiziert ist).
Anästhesieeinleitung
Sufenta/- forte kann als langsame Bolusinjektion von 0,2-0,5 µg/kg während 30 Sekunden oder länger in Kombination mit einem Wirkstoff zur Anästhesieeinleitung verabreicht werden. Bei grösseren Operationen (z.B. Eingriffen am Herzen) können Dosen von bis zu 1 µg/kg verabreicht werden.
Anästhesieerhaltung bei beatmeten Patienten
Sufenta/- forte kann als Bestandteil einer ausgeglichenen Allgemeinanästhesie verabreicht werden. Die Dosierung hängt von der Dosis der gleichzeitig verabreichten anästhetischen Wirkstoffe sowie von der Art und der Dauer des chirurgischen Eingriffs ab. Einer Initialdosis von 0,3-2 µg/kg als langsame Bolusinjektion über 30 Sekunden verabreicht, können wenn nötig Repetitionsdosen von 0,1-1 µg/kg bis zu einem Maximum von 5 µg/kg bei Eingriffen am Herzen folgen.
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