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Fachinformation zu Remotiv® 250/500 Filmtabletten:Max Zeller Söhne AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Quantifizierter Trockenextrakt aus Johanniskraut (Hypericum perforatum L., herba), 0.10 – 0.30% Gesamthypericine (berechnet als Hypericin) und maximal 0.2% Hyperforin, Droge-Extrakt-Verhältnis 4–7:1, Auszugsmittel Ethanol 57.9% (V/V).
Hilfsstoffe
Remotiv 250:
Cellulosum microcristallinum, Lactosum monohydricum 122 mg, Macrogolum 6'000, Hypromellosum, Titanii dioxidum (E 171), Magnesii stearas, Silica colloidalis anhydrica, Macrogolum 400, Propylenglycolum (E 1520), Macrogolum 20'000, Ferri (III) oxidum rubrum (E 172).
Dieses Arzneimittel enthält ca. 180 mg verwertbare Kohlenhydrate pro Einzeldosis. Das Arzneimittel ist für Diabetiker geeignet.
Remotiv 500:
Cellulosum microcristallinum, Carmellosum natricum conexum (corresp. Natrium 3.24 mg), Hypromellosum, Silica colloidalis anhydrica, Magnesii stearas, Macrogolum 6'000, Titanii dioxidum (E 171), Acidum stearicum, Macrogolum 20'000, Ferri (III) oxidum rubrum (E 172).
Dieses Arzneimittel enthält ca. 120 mg verwertbare Kohlenhydrate pro Einzeldosis. Das Arzneimittel ist für Diabetiker geeignet.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Bei gedrückter Stimmung, Stimmungslabilität, innerer Unruhe, Ängstlichkeit, Spannungszuständen und damit einhergehenden Ein- und Durchschlafstörungen.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Remotiv 250:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: je 1 Filmtablette morgens und abends, am besten mit oder nach dem Essen mit etwas Flüssigkeit unzerkaut einnehmen.
Remotiv 500:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 1 mal täglich 1 Filmtablette (morgens oder abends), am besten mit oder nach dem Essen mit etwas Flüssigkeit unzerkaut einnehmen.
Die empfohlene maximale Dosierung von 500 mg darf nicht überschritten werden, um das geringe Interaktionspotenzial zu gewährleisten.
Therapiedauer
Da sich die Wirkung von Johanniskraut-Extrakten allmählich aufbaut, sollte Remotiv 250/Remotiv 500 während mindestens 14 Tagen eingenommen werden. Eine Mindesttherapiedauer von 4-6 Wochen wird empfohlen. Eine darüber hinausgehende Behandlungsdauer soll nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Obwohl Johanniskraut-Extrakte seit Jahren angewendet werden, bestehen keine klinischen Studien bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion. Deshalb sollte bei solchen Patienten Remotiv mit Vorsicht und nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten gilt dieselbe Dosierung wie für Erwachsene.
Kinder und Jugendliche
Für Kinder zwischen 6-12 Jahren gilt die Hälfte der Dosierung - und dies nur unter ärztlicher Aufsicht. Da Remotiv 500 Filmtabletten schlecht teilbar sind, wird auf Remotiv 250 Filmtabletten verwiesen.
Arzneimittel mit Johanniskraut-Extrakt dürfen bei Kindern ab 6 Jahren und Jugendlichen nur nach ausdrücklicher Anweisung eines Arztes bzw. einer Ärztin angewendet werden.
Die Anwendung und Sicherheit von Remotiv 250/Remotiv 500 bei Kindern unter 6 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.

Kontraindikationen

Remotiv 250/Remotiv 500 darf nicht eingenommen werden bei:
·bekannter Überempfindlichkeit gegen Johanniskraut-Extrakte oder einen der verwendeten Inhaltsstoffe (Hilfsstoffe) des Arzneimittels
·bekannter Lichtüberempfindlichkeit
·Kindern unter 6 Jahren, da für diese Patientengruppe keine Daten vorliegen.
Remotiv 250/Remotiv 500 darf nicht gleichzeitig eingenommen werden mit folgenden Arzneimitteln:
·Antidepressiva und andere serotoninerge Substanzen
Zu Einzelheiten siehe unter «Interaktionen».

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Vorsichtsmassnahmen
Vor allfälligen Operationen ist Remotiv 250/Remotiv 500 mindestens 5 Tage vorher abzusetzen und sollte erst nach Rücksprache mit einem Arzt bzw. einer Ärztin wieder eingenommen werden.
Sehr selten und v.a. bei hellhäutigen Personen kann es nach Einnahme von Johanniskraut-Präparaten und nachfolgender Sonnenlichtbestrahlung zu unerwünschten Reaktionen der Haut (sonnenbrandähnlichen Rötungen) oder der Augen kommen. Beim Auftreten solcher Symptome ist die Behandlung abzubrechen. Unter einer Therapie mit Remotiv 250/Remotiv 500 sollten deshalb Haut und Augen vor einer starken Sonnenexposition geschützt werden.
Johanniskraut-Präparate sollten nur mit Vorsicht zusammen mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern oder anderen serotoninergen Arzneimitteln eingenommen werden, da es in sehr seltenen Fällen zu unerwünschten Wirkungen (Serotoninsyndrom) kommen kann. Zu Einzelheiten siehe unter «Interaktionen».
Remotiv 250 enthält Lactose: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Remotiv 500 enthält Croscarmellose Natrium: dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen
Interaktions-Daten von Johanniskraut-Extrakten mit hohem Hyperforingehalt weisen auf eine Induktion des Cytochrom P450-Systems durch Johanniskraut-Extrakte (besonders CYP3A4) sowie auf eine Induktion von Transportproteinen (P-Glycoprotein z.B. bei Digoxin) hin. Dies kann zu einer Abnahme der Plasmakonzentrationen und zu einer Abschwächung der therapeutischen Wirkung einer Reihe von komedizierten Arzneimitteln sowie - vor allem bei Substanzen mit einer geringen therapeutischen Breite - zu potenziell schwerwiegenden Konsequenzen führen. Für den in Remotiv 250/Remotiv 500 enthaltenen hyperforinarmen Johanniskraut-Extrakt Ze 117 konnte hingegen in 3 klinischen Interaktionsstudien gezeigt werden, dass die Pharmakokinetik von 10 Arzneistoffen, die über das Cytochrom P450-System verstoffwechselt bzw. über P-Glycoprotein transportiert werden, nicht in einer klinisch relevanten Weise verändert wird (siehe unter «Kontraindikationen» sowie «Eigenschaften/Wirkungen»).
Potenzielle Interaktionen mit Substanzen, die nicht über die in den 3 genannten Interaktionsstudien untersuchten Wege verstoffwechselt oder transportiert werden, können nicht ausgeschlossen werden.
Pharmakodynamische Interaktionen
·Antidepressiva und andere serotoninerge Substanzen (wie Buspiron, Amitriptylin, Nortriptylin, Citalopram, Escitalopram, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin, Triptane, Nefazodon, Duloxetin, Venlafaxin, L-Tryptophan, Lithium, Tramadol, Linezolid u.a.)
Johanniskraut-Präparate sollten nur mit Vorsicht und unter regelmässiger Überwachung zusammen mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern oder anderen serotoninergen Arzneimitteln eingenommen werden. Sehr selten können - in Kombination mit Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern und anderen serotoninergen Wirkstoffen - unerwünschte Wirkungen (Serotoninsyndrom) mit autonomen Dysfunktionen (wie Schwitzen, Tachykardie, Diarrhoe, Fieber), psychischen (wie Agitiertheit, Verwirrtheit) und motorischen Alterationen (wie Tremor, Myoklonien) auftreten.

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren vor. Die wenigen vorliegenden tierexperimentellen Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung und Entwicklung des Foeten und/oder die postnatale Entwicklung. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Bei der Anwendung während der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Stillzeit
Ebenfalls ist nicht bekannt, ob Inhaltsstoffe von Remotiv 250/Remotiv 500 in die Milch übergehen.
Über die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit entscheidet der Arzt bzw. die Ärztin.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

In einer Untersuchung an 19 gesunden Probanden konnte kein Einfluss von Remotiv 250 und Remotiv 500 auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beobachtet werden.
Das Reaktionsvermögen, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, kann jedoch aufgrund der vorliegenden Grunderkrankung sowie im Zusammenhang mit den beschriebenen Nebenwirkungen generell beeinträchtigt sein.

Unerwünschte Wirkungen

In dem folgenden Abschnitt werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1000), «selten» (<1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindelgefühl.
Psychiatrische Erkrankungen:
Gelegentlich: Unruhe.
Allgemeine Erkrankungen:
Häufig: Asthenie.
Gelegentlich: Ermüdung.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Gastrointestinale Störungen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:
Häufig: Hyperhidrosis.
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen.
Selten: Lichtempfindlichkeitsreaktion.
Im Falle von unerwünschten Reaktionen auf der Haut sind die Filmtabletten abzusetzen und die Symptome durch einen Arzt bzw. eine Ärztin abzuklären.
Augenerkrankungen:
In der Literatur wurden unerwünschte Reaktionen an den Augen in Zusammenhang mit der Gabe von Johanniskraut-Präparaten bei gleichzeitiger Exposition mit Sonnenlicht gebracht. Im Falle von unerwünschten Reaktionen an den Augen sind die Filmtabletten abzusetzen und die Symptome durch einen Arzt bzw. eine Ärztin abzuklären.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Bisher ist ein Fall einer toxischen Überdosierung bekannt, bei dem es zu Krampfanfällen und Verwirrung kam. Es ist anzunehmen, dass sich bei einer erheblichen Überdosierung die oben beschriebenen Nebenwirkungen verstärken. Zudem muss mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit gerechnet werden. In diesem Fall sollte eine Sonneneinstrahlung auf die Haut bzw. die Augen oder sonstige UV-Bestrahlung (Solarium) für ca. 1-2 Wochen vermieden werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N06AX25
Johanniskraut, pflanzliches Arzneimittel bei Verstimmungszuständen
Wirkungsmechanismus
Der Wirkungsmechanismus ist noch unklar. Es wird auf Grund von tierexperimentellen Untersuchungen eine Hemmung der Wiederaufnahme der monoaminergen Neurotransmitter Noradrenalin, Serotonin und Dopamin in die präsynaptischen Neuronen diskutiert. Zudem liegen zellexperimentelle Daten einer Down-Regulation von zentralen Beta-Adrenozeptoren vor. Die Wirkung wird auf die Erhöhung der Neurotransmitterkonzentration im synaptischen Spalt, sowie auf die modulierende Wirkung der Neurotransmitter an der postsynaptischen Membran zurückgeführt.
Pharmakodynamik
Es wurden keine Studien durchgeführt.
Klinische Wirksamkeit
Die im Folgenden geschilderten Studiendaten beziehen sich nicht auf das für Remotiv 250/Remotiv 500 zugelassene Anwendungsgebiet der Verstimmungszustände, sondern wurden innerhalb der Behandlung leichter und mittelgradiger depressiver Episoden erzielt und dienen als Hintergrundinformation für eine sachgerechte Abgabe und Anwendung.
In einer zweiarmigen, doppelblinden, randomisierten placebokontrollierten Multizenterstudie bei 162 Patienten wurden Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffes Ze 117 (2 x 250 mg täglich) in der Behandlung von leichter und mittelgradiger depressiver Episoden (ICD-10/F32.0 und F32.1) im Vergleich zu Placebo untersucht. Der HAMD-21-Score (Hamilton Score of Depression) musste zu Beginn der Studie zwischen 16 und 24 Punkten liegen. Dieser verringerte sich in der Verumgruppe (Ze 117; n = 81 Patienten) von ausgehend mittleren 20.13 Punkten (95% Konfidenzintervall (KI): 19.50 - 20.76 Punkte) auf 10.53 Punkte (95% KI: 9.28 - 11.78 Punkte) und in der Placebogruppe (n = 81 Patienten) von ausgehend 18.76 Punkten (95% KI: 17.88 - 19.45 Punkte) auf 17.89 Punkte (95% KI: 16.51 - 19.28 Punkte) (p <0.0001). Die Responderraten lagen bei der Verumgruppe bei 56% und bei der Placebogruppe bei 15%.
Somit zeigt Ze 117 sowohl bezüglich der Abnahme des HAMD Scores als auch bezüglich der Responderrate eine statistisch signifikante und klinisch relevante Überlegenheit gegenüber Placebo. Bezüglich der Sicherheit wies die Ze 117 Gruppe eine vergleichbare Nebenwirkungsrate wie die Placebogruppe auf (Ze 117: n = 6 (7.4%) und Placebo: n = 5 (6.2%)).
In einer zweiarmigen, doppelblinden, randomisierten und kontrollierten Multizenterstudie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von Ze 117 (2 x 250 mg täglich) bei 240 Patienten mit leichten und mittelgradigen depressiven Episoden (ICD-10/F32.0 und F32.1) mit dem SSRI Fluoxetin (20 mg/Tag) über 6 Wochen verglichen. Der HAMD-21-Score musste zu Beginn der Studie zwischen 16 und 24 Punkten liegen und verringerte sich von fast identischen Ausgangswerten von 19.6 auf 11.5 in der Ze 117 Gruppe (n = 126 Patienten) und von 19.5 auf 12.2 in der Fluoxetin Gruppe (n = 114 Patienten). Damit wies der Ze 117 Extrakt in dieser Studie eine vergleichbare Wirksamkeit gegenüber Fluoxetin auf (Nicht-Unterlegenheit; p = 0.09). Die Responderraten waren jedoch für die Ze 117 Gruppe signifikant höher mit 60% vs. 40% in der Fluoxetin Gruppe (p = 0.005). Auch das Verträglichkeitsprofil von Ze 117 erwies sich als günstiger als dasjenige von Fluoxetin. So traten in der Ze 117 Gruppe bei 14% der Patienten Nebenwirkungen auf (wovon bei 28% der Fälle ein möglicher Zusammenhang mit der Studienmedikation bestand) gegenüber 25% der Patienten mit Nebenwirkungen in der Fluoxetin Gruppe (mit 72% der Fälle mit möglichem Zusammenhang zur Studienmedikation) (p <0.01).
In einer weiteren zweiarmigen, randomisierten, doppelblinden Multizenterstudie mit 324 Patienten wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Ze 117 (2 x 250 mg täglich; n = 157) in der Behandlung von leichten und mittelgradigen depressiven Episoden (ICD-10/F32.0/1 und F33.0/1) im Vergleich zu dem trizyklischen Antidepressivum Imipramin (150 mg/Tag; n = 167) untersucht. Ausgehend von nahezu identischen Ausgangswerten von 22.4 Punkten (Ze 117) und 22.1 Punkten (Imipramin), reduzierte sich der HAMD-17-Score (Hamilton Score of Depression) auf 12.0 Punkte (Ze 117) bzw. auf 12.75 Punkte (Imipramin). Damit wies der Ze 117 Extrakt eine statistisch vergleichbare Wirksamkeit gegenüber Imipramin auf (p = 0.20) bei ebenfalls vergleichbaren Responderraten (43% in der Ze 117 Gruppe und 40% in der Imipramin Gruppe).
Bezüglich der Sicherheit wiesen 39% der Patienten in der Ze 117 Gruppe Nebenwirkungen auf gegenüber 63% der Patienten in der Imipramin Gruppe.
Weitere Informationen
Klinische Interaktionsstudie mit einem Cocktail aus 7 Arzneistoffen zu Cytochrom P450 und zum P-Glycoprotein Transporter:
In einer klinischen Interaktionsstudie mit dem hyperforinarmen Johanniskrautextrakt Ze 117, der in Remotiv 250/Remotiv 500 Filmtabletten enthalten ist, wurde bei 20 Probanden der Einfluss auf 7 Arzneistoffe untersucht. Die Verabreichung von Johanniskrautextrakt Ze 117 mit einem Cocktail von Koffein 50 mg (CYP1A2), Bupropion·HCl 75 mg (CYP2B6), Flurbiprofen 10 mg (CYP2C9), Omeprazol 10 mg (CYP2C19), Dextromethorphan 10 mg (CYP2D6), Midazolam 1 mg (CYP3A4) und Fexofenadin 25 mg (P-Glycoprotein) zeigte keine klinisch relevanten Interaktionen in der Pharmakokinetik dieser Substanzen.
Klinische Interaktionsstudie mit einem hormonalen oralen Kontrazeptivum zu Cytochrom P450:
Eine klinische, nicht kontrollierte Interaktionsstudie mit dem hyperforinarmen Johanniskrautextrakt Ze 117, der in Remotiv 250/Remotiv 500 Filmtabletten enthalten ist (250 mg zweimal täglich), und einem hormonalen oralen Kontrazeptivum (0.02 mg Ethinylestradiol und 0.15 mg Desogestrel) an 16 gesunden Probandinnen zeigte keinen negativen Einfluss auf die Pharmakokinetik der wirksamen Inhaltsstoffe. Die mittleren relativen Bioverfügbarkeits-Raten von Cmax und AUC waren ca. 10% erhöht nach 14tägiger Einnahme von Ze 117, die Konfidenzintervalle von Cmax und AUC blieben innerhalb der Äquivalenz-Grenzen von 20%. Die Serumkonzentrationen von Ethinylestradiol und 3-Ketodesogestrel waren äquivalent vor und nach 14-tägiger gleichzeitiger Einnahme von Ze 117 und dem hormonalen oralen Kontrazeptivum.
Klinische Interaktionsstudie mit Digoxin zum P-Glycoprotein Transporter:
In einer randomisierten, doppelblinden Studie wurde bei 17 gesunden Probanden der induktive Einfluss des hyperforinarmen Johanniskrautextraktes Ze 117, der in Remotiv 250/Remotiv 500 Filmtabletten enthalten ist, auf den P-Glycoprotein Transporter untersucht. Es wurde die Pharmakokinetik von Digoxin bei 7 Probanden unter Ze 117 und in 10 Probanden unter Placebo geprüft. Die Probanden wurden auf einen Steady-state Digoxin-Talspiegel von 1.0 ng/mg ± 20% eingestellt und erhielten anschliessend während 14 Tagen parallel Digoxin und Ze 117 bzw. Digoxin und Placebo. Die AUC von Digoxin in der Placebo- und Verumgruppe wiesen jedoch keine signifikanten Unterschiede auf (p = 0.1460). Die prozentuale Veränderung des Digoxin-Talspiegels nach 14tägiger Parallelmedikation gegenüber Baseline von Ze 117 wurde gegen die Veränderung unter Placebo auf Äquivalenz getestet. Der einseitige t-Test lieferte einen p-Wert von 0.05, womit Ze 117 und Placebo in ihrem Einfluss auf den Digoxin-Talspiegel bei einem vorgegebenen Bereich von ± 20% äquivalent sind. Der Vergleich von Ze 117 zu Placebo zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich der AUC-Veränderungen.

Pharmakokinetik

Dem derzeitigen Wissensstand entsprechend, wird der Gesamtextrakt, ein in seiner Zusammensetzung komplexes System, als Wirkstoff angesehen. Pharmakokinetische Untersuchungen beim Menschen sind bisher nur mit wenigen wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffen des Johanniskrautextraktes durchgeführt worden. Als solche gelten zur Zeit unter anderem Hypericin und Pseudohypericin.
Absorption
Bei männlichen Probanden konnte bei einer Dosis von 250 mg (1 Filmtablette Remotiv 250) respektive 500 mg Extrakt (2 Filmtabletten Remotiv 250 oder 1 Filmtablette Remotiv 500) für Hypericin ein Plasmaspitzenspiegel von 0.67 µg/l, respektive 1.3 µg/l bei einer tmax von 7.1 h respektive 7.0 h gemessen werden. Bei 250 mg (1 Filmtablette Remotiv 250) respektive 500 mg Extrakt (2 Filmtabletten Remotiv 250 oder 1 Filmtablette Remotiv 500) konnte eine Hypericin-Halbwertszeit von 21.4 h respektive 24.6 h gemessen werden.
Weitere Untersuchungen zur Distribution, zum Metabolismus sowie zur Elimination wurden bisher nicht durchgeführt, da die therapierelevanten aktiven Stoffe im Johanniskraut-Extrakt noch nicht eindeutig identifiziert sind.
Distribution
Es wurden keine Studien durchgeführt.
Metabolismus
Es wurden keine Studien durchgeführt.
Elimination
Es wurden keine Studien durchgeführt.

Präklinische Daten

Es wurden nur sehr wenige Untersuchungen mit dem Johanniskrauttrockenextrakt Ze 117 durchgeführt. Aus diesen Untersuchungen mit Ze 117 zur Mutagenität, Embryotoxizität und Teratogenität lässt sich kein Risiko für den Menschen ableiten.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) in der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

52471 (Swissmedic)

Packungen

Remotiv 250:
Blisterpackungen mit 30 Filmtabletten, D
Blisterpackungen mit 60 Filmtabletten, D
Blisterpackungen mit 120 Filmtabletten, D
Remotiv 500:
Blisterpackungen mit 30 Filmtabletten, D
Blisterpackungen mit 60 Filmtabletten, D

Zulassungsinhaberin

Max Zeller Söhne AG, CH-8590 Romanshorn

Stand der Information

September 2019

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